Ärzte

Die
halbjährliche Augenkontrolle verläuft zunächst nach Plan. Sehkraft unverändert,
die Sehnerven weiter im grünen Bereich und der Augendruck noch im Grenzbereich.
Rechts bei 20, links bei 21.  Der Arzt
sagt, dass wir damit gut leben können, ich zu den Patienten gehöre, die Werte
im Grenzbereich haben und wir es weiter beobachten müssen. Bis zu diesem
Zeitpunkt ist alles gut, doch dann wird der Arzt merkwürdig. Beim nächsten Mal,
so sagt er, müssen wir etwas tun an meiner Brille. Eine Veränderung muss her.
Ich ahne zwar, was da kommt, bin aber nicht ganz sicher. Doch kurz danach wird
es Gewissheit und er schlägt mir erneut eine Gleitsichtbrille vor. Ich weiß nur
nicht, was ich damit soll. Die Tatsache, dass ich meine Brille zum lesen
abnehmen muss, finde ich nicht störend, sondern eher positiv. Was also soll ich
mit einer Gleitsichtbrille? Rumgleiten? Wie üblich ignoriere ich es, wenn man
mir Dinge erzählt, die ich nicht hören will. So endet der Besuch beim
Augenarzt. Im Februar oder März setzen wir uns erneut zusammen. Mal schauen,
was das Projekt Gleitsichtbrille dann macht.
Am Nachmittag
sitze ich beim Hautarzt. Irgendwas an meinem Bein stört mich. Der Arzt erkennt
ein Ekzem und schreibt mir etwas auf. Für mein Schuppenproblem auf dem Kopf
schreibt er mir ebenso etwas auf und erzählt was von Schuppenflechte, die da
möglicherweise wütet. Ich frage ihn, ob man etwas tun kann, um sowas zu
verhindern. Wie erwartet, verneint er. Scheinbar kann man gegen gar nichts im
Vorfeld irgendwas machen. Weil mir die Antwort sichtbar nicht gefällt, empfiehlt
er mir nun eine Creme mir Urea, damit die Haut nicht so austrocknet. Immerhin
ein Ansatz.
Als ich Rezepte
in der Apotheke einlöse, zahle ich zehn Euro und bekomme dafür, wie ich später
feststelle, kortisonhaltige Creme und eine kortisonhaltige Lösung für den Kopf.
Kortison und Antibiotika, die Allheilmittel, die Ärzte stets aus dem Hut
zaubern. Ich trauere kurz den zehn Euro nach und lege die Präparate in die Ecke
mit nutzlosen Dingen, die ich irgendwann entsorge. Kortison nehme ich nur, wenn
es keine anderen Möglichkeiten gibt. Und meine Meinung zu Ärzten werde ich in
diesem Leben wohl auch nicht mehr ändern.

3 Kommentare

  1. das mit der gleitsichtbrille ist so eine sache. wenn man ersteinmal damit anfängt, wird man abhängig. ich kann nix mehr ohne machen, und dachte immer, soooo schlecht sind die augen jetzt auch nicht. fangen sie bloß nicht damit an, wenn sie ohne auch gut klar kommen. die augen sind wie parasiten, wenn sie ihnen etwas bieten, dann wollen die nicht mehr ohne.

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