Zweite Erkältung 2017

Eigentlich
hatte ich mich darauf eingestellt, dass ich zwei Erkältungen pro Jahr habe.
Diese traditionell in den dunklen Monaten, weil Erkältungen im Sommer völlig
absurd sind. Dieser Sommer ist zwar auch irgendwie absurd, aber da muss man ja
nicht gleich mitmachen. Dennoch spüre ich während meines Spaziergangs die
ersten Anzeichen einer Erkältung in Form von Halsschmerzen. Kaum wieder zu
Hause starte ich das übliche Programm. Anfokali, Archangelica comp  und gurgeln mit Teebaumöl. Ob irgendetwas
davon hilft, weiß ich nicht, gehe aber davon aus, dass alles, was ich so
einnehme, die Beschwerden lindert. Und sei es nur durch den Placebo-Effekt.
Die Nacht ist
akzeptabel auch wenn die Halsschmerzen mich mehrfach wecken. Der Tag verläuft
auch ganz gut, abgesehen davon, dass ich in dem dunklen und stets kalten Büro
die Jacke anlassen muss, um nicht zu frieren. Am Abend mache ich die erste
Nasenspülung, da die Erkältung nun Stufe 2 erreicht hat. Wäre fein, wenn es so
sanft weiterginge.
In der zweiten
Nacht muss ich mehrfach Nasenspray nehmen, was dazu führt, dass ich am Morgen
Nasenbluten habe. Begeistern kann ich mich dafür nicht wirklich. Im Büro friere
ich, der Hals kratzt, der Hustenreiz steigert sich und ich trinke Tee, um nicht
zu erfrieren. Selbst draußen, bei fast 30 Grad, will mir nicht warm werden. Glücklicherweise
habe ich keine Teilnehmer, weil die einfach unentschuldigt fehlen.
Möglicherweise leiden sie ja unter irgendeinem Infekt. 

Die dritte
Nacht startet unbequem und wird nach einer Stunde von einem tropfenden
Wasserhahn unterbrochen. Ich bin verspannt und finde keine angenehme Liegeposition,
schlafe völlig verspannt wieder ein und wache noch verspannter nur zwei Stunden
später wieder auf. Dazu ist es viel zu warm, was verwirrend ist, weil ich sonst
nachts eher friere. Da meine Verspannungen zu üblen Schmerzen führen, nehme ich
eine Ibuprofen, lasse Nasenspray in meine Nase strömen und versuche wieder zu
schlafen. Bis es soweit ist, frage ich mich, wieso mein Bett seit Tagen so
unbequem ist.
Vier Stunden
später wache ich erneut auf, weil die Nase verstopft ist. Ich greife nach dem
Nasenspray und stelle fest, dass nichts mehr rauskommt. Da ich zu müde bin, um
eine neue Flasche zu holen, bleibe ich liegen und schlafe wieder ein. Dann
verrenke ich mir die linke Hüfte, was ich merkwürdig finde. Die Schmerzen sind
immens und ich leide, verstehe aber nicht, ob ich wach bin oder schlafe. Wenig
später bin ich tatsächlich wach, die Schmerzen sind weg und ich wundere mich,
dass mein Bett sich zum ersten Mal seit Tagen weich anfühlt und ich mich
wohlfühle. Das ist mir alles zu bizarr. Da ich schwitze, vermute ich, dass
meine merkwürdige Wahrnehmung vom Fieber komme könnte. Andererseits habe ich
gewöhnlich kein Fieber und fühle mich auch nicht fiebrig. Möglicherweise habe
ich einfach nur Wahrnehmungsstörungen oder einen an der Waffel.
Auf dem Weg zur
Arbeit fange ich spontan an zu schwitzen und es dauert nicht lange bis ich
durchgeschwitzt bin. Erotisch ist das beim besten Willen nicht. Im Büro
schwitze ich zunächst weiter bis mir nach etwa drei Stunden wieder kalt ist und
ich Kopfschmerzen habe, weil ich völlig verspannt bin. Ich glaube, ich bin eine
sehr merkwürdige Kreatur.

 

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