Filmkritiken: Regeln spielen keine Rolle / Bad Neighbors 2 / Fürst der Dämonen

Obwohl mir das verlängerte Wochenende sehr wichtig ist, kann ich zumeist nichts damit anfangen. Vielmehr zieht es mich sogar runter, weil es mich nicht nur langweilt, sondern oft auch anödet. Wenn ich dann auch noch bei der Filmauswahl daneben liege, ist das Wochenende fast vollends versaut.
Nachfolgend gibt es eine kurze Kritik zu den Filmen, die mir dieses Wochenende vermiest haben.

Regeln spielen keine Rolle

Warren Beatty erzählt eine Geschichte von Howard Hughes und spielt direkt auch die Rolle des Howard Hughes. Vielleicht sind da zwangsläufig die Erwartungen etwas zu hoch, aber was „Regeln spielen keine Rolle“ zu bieten hat, ist selbst dann eine Enttäuschung, wenn man keine großen Erwartungen hat, sondern einfach nur unterhalten werden will. Doch genau damit tut sich „Regeln spielen keinen Rolle“ schwer. Das liegt unter anderem an der trägen Darstellung von Warren Beatty selbst. Das ist mitunterfurchtbar schrullig und einschläfernd, dass man sich immer wieder fragt, was für Beruhigungspillen der Hauptdarsteller vorher wohl eingeworfen hat. Dazu kommt ein merkwürdiger Humor, der ebenso zäh und träge eingestreut wird, dass es fast schon weh tut. Gewürzt wird alles mit einer Liebesgeschichte, die zwischendurch aber immer wieder in Vergessenheit gerät. Andererseits ist es beinahe faszinierend, wie einschläfernd Beatty seine Rolle vorträgt. Ständig hat man Angst, dass er gleich stirbt oder einfach umfällt und ein Nickerchen macht. Stattdessen aber schwängert er wohl Maria Mabrey (Lily Collins), die er bei der Gelegenheit dann auch heiratet. Also nicht wirklich, vielleicht aber doch. Jedenfalls wirkt die Szene irgendwie unbeholfen, wie so vieles in diesem Stück. Und so bekommt man gute zwei Stunden und ein paar Minuten extra etwas serviert, was einem wie ein halbe Ewigkeit vorkommt und fast schon weh tut.

Fazit: Was auch immer Warren Beatty bei diesem Film vorhatte, er hätte es besser gelassen.

Bad Neighbors 2

Mac (Seth Rogen) und Kelly (Rose Byrne) erwarten ihr zweites Kind und deshalb kotzt Kelly Mac beim Sex ins Gesicht. Damit macht der Beginn von Teil 2 sofort unmissverständlich klar, dass Teil 1 noch nicht das Ende schlechter Unterhaltung war und ist. Und man darf es vorweg nehmen, Teil 2 ist noch unerträglicher.
Erneut wird im Nachbarhaus eine Studentenbewegung heimisch und sorgt für Lärm und den einen oder anderen flachen Witz. Dass diese Studentenbewegung dort überhaupt einziehen kann, ermöglicht Teddy (Zac Efron), der bisher nichts aus seinem Leben gemacht hat. Es laufen die üblichen flachen Aktionen und Dialoge, benutze Tampons fliegen durch die Gegend und Mac ins Gesicht, das Baby spielt permanent mit einem Dildo und irgendwann wechselt Teddy die Seiten und kämpft gegen die Frauen der Studentenbewegung. All das ist maximal schrecklich anzuschauen und zu keinem Zeitpunkt witzig oder wenigstens annähernd unterhaltsam. Von der ersten bis zur letzten Minute ist Bad Neighbors 2 nur peinlich und lädt höchstens zum Fremdschämen ein. Ein wahrlich grausames Stück Filmgeschichte.

Fazit: Noch unerträglicher, abartiger und infantiler als Teil 1.

 

Fürst der Dämonen

Der Kartograph Dzhonatan Grin (Jason Flemyng) landet in den Karpaten und trifft dort auf merkwürdige Menschen. Er stellt fest, dass sich düstere Dinge abspielen und befindet sich schon bald in seinem ganz persönlichen, gruseligen Alptraum.
Eine durchaus spannende Geschichte, wird hier teilweise sehr lächerlich vorgetragen. Garniert mit einer Portion eigenwilligem Humor und einem fliegenden Sarg, verlangt der Fürst der Dämonen schon viel Geduld und Verständnis. Wer als Zuschauer da nicht sehr rücksichtsvoll ist, dem wird einiges von dem, was geboten wird, ziemlich auf die Nerven gehen. Da hilft dann auch die eigentlich recht ansprechende Optik nicht mehr weiter. Der Nervfaktor ist mitunter recht hoch und der dämliche Humor zu dämlich. Dazu macht sich gelegentlich auch noch eine gepflegte Langeweile breit. Daher macht der Fürst der Dämonen als Gesamtkunstwerk mit einer Länge von knapp über zwei Stunden einfach keinen Spaß.

Fazit: Ähnlich unterhaltsam wie ein Topf Erbsensuppe.

Weitere Filme dieser Art gibt es hier.

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