Dritter Zahnarztbesuch

Nachdem mich gestern die Zahnschmerzen endgültig verlassen haben, bin ich noch weniger von meinem Zahnarzttermin angetan. Aber andererseits gehe ich davon aus, dass ich nach dem Besuch wieder fröhlich durch die Welt hüpfen kann. Wobei das natürlich vollkommener Quatsch ist, weil ich nie fröhlich umherhüpfe.

Nach einer Stunde im Wartezimmer sitze ich auch schon auf dem Behandlungsstuhl. Ich berichte vom Schmerzverlauf und davon, dass die schlimmsten Schmerzen an der Einstichstelle der Betäubungsspritze zu lokalisieren waren. Da ist es nur logisch, dass wir heute auf die Spritze verzichten. Außerdem bin ich sicher, dass der Zahn dermaßen tot ist, dass nichts mehr wehtun kann. Zunächst wird wie verrückt gebohrt, was mich fast verrückt macht. Dann wird die tiefe der Zahnwurzeln gemessen oder so. Jedenfalls wird irgendwas in den Wurzelkanal geführt und der tote Zahn fühlt sich plötzlich völlig lebendig an. Ein Schmerz durchfährt meinen Körper.  Meine Naivität ist echt schwer zu ertragen. Wie konnte ich nur davon ausgehen, dass das hier ein Spaziergang wird? Eine heiße Herdplatte fühlt sich ja auch nicht kühler an, umso öfter man sie anfasst. Mir wird angeboten, dass wir den Zahn jederzeit betäuben können. Nee, jetzt will ich auch nicht mehr. Die Behandlung zieht sich, noch einmal dringt irgendein Instrument an die Stelle vor, die Schmerzen erzeugt. Ich zucke zusammen, der Zahnarzt entschuldigt sich. Mir kommt es vor als würde die Behandlung ewig dauern und ich bin nassgeschwitzt. So richtig nass. Das ist alles andere als lässig.

Irgendwann neigt sich der Wahnsinn langsam dem Ende entgegen. Das Medikament mit dem ekelhaften Geschmack wurde reichlich verteilt und es wurde noch ein wenig gebohrt, aber nun wird die Baustelle geschlossen. Zur Belohnung bekomme ich keinen Kuss von einer der Helferinnen, kein Lob und auch keine Tapferkeitsmedaille, sondern lediglich den Hinweis, dass ich vermutlich wieder ein paar Tage Zahnschmerzen haben werde. Das läuft hier gerade alles in die ganz falsche Richtung. Im Optimalfall kann der Zahn am 04. Juni verschlossen werden. Und falls nicht, wiederholen wir den Spaß von heute einfach noch einmal. Die obligatorische Frage, ob ich Schmerztabletten zu Hause habe, beendet den denkwürdigen Zahnarztbesuch. Es wird noch eine Weile dauern bis alles wieder in einem ordnungsgemäßen Zustand ist. Bis dahin darf ich den Zahnstummel nicht belasten, weil der sonst abbricht und was das bedeutet, möchte ich mir heute gar nicht mehr ausmalen.

2 Kommentare

  1. Kaufen Sie sich Hamburger und wärmen diese dann in der Mikrowelle auf. Ok, es schmeckt gewöhnungsbedürfig, aber das Zeug ist dann weich wie ein Schwamm und Sie haben was im Magen.

    So habe ich die ersten Tage nach der Weisheitszahnresektion überlebt.

    • Klingt wirklich gewöhnungsbedürftig.
      Ich kaue auf der anderen Seite rum und die Schmerzen sind nur minimal. Also keine matschigen Hamburger nötig. ?

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