Titten, Ärsche, Eins, Zwei, Drei

Mein unfassbarer Unternehmungsdrang führt uns zum Eventschiff Herr Walter. Vor dem Schiff gibt es einen kleinen Sandstrand und „ El bote de Salsa „ nennt sich die heutige Veranstaltung. Bei dem Namen erwarte ich leckere Frauen, die ihre Körper rhythmisch bewegen und meine Augen verwöhnen. Und genau das bekomme ich auch geboten. Eine Sammlung frischer und wohlgeformter Frauen mit verführerischen Beinen in oftmals kurzen Röckchen tummelt sich wohin man auch sieht. Es ist wie in einem Paradies für ältere Männer, die gerne schöne Körper betrachten. Wir holen uns etwas zu trinken und nehmen Platz. Von meinem Platz aus kann ich den Frauen zusehen, wie sie tanzen oder einfach nur eine gute Figur abgeben. Fast wie in alten Zeiten. Früher gab es dazu gelegentlich, wenn uns weise Worte fehlten, folgenden Ausspruch, der die Situation Allumfassend und unserem Niveau entsprechend beschreibt: „Titten, Ärsche, Eins, Zwei, Drei“. Und auch heute finden wir es lustig, als ich diesen Unsinn aufsage, um die Situation zu beschreiben. Es ist als würde die Pubertät niemals enden.

Nach einer Weile stellt Manni fest, dass Feargal Sharkey am Nebentisch sitzt. Uns ist bewusst, dass es nicht wirklich Feargal Sharkey ist, aber das ist uns egal. Petra hat übrigens noch nie von Feargal Sharkey gehört, was aber keine große Rolle spielt. Die Musik ist angenehm, die Gruppe Hottentotten, die natürlich keine Hottentotten sind, am Heck des Schiffes ist es allerdings nicht. Diese Gruppe wird immer größer und obwohl es keinen Grund gibt, schreien die sich beim Reden gerne an und die Frauen kreischen schrill und manchmal lachen sie ein dermaßen grausames und unerotisches Lachen, dass uns der Spaß vergeht. Man kann durchaus ausgelassen sein, aber was die da machen, verursacht maximal üble Schmerzen und kann als Ruhestörung bezeichnet werden. Der Lärm steigt mit dem Alkoholpegel und wir beschließen, dass wir gehen müssen, weil uns sonst die Schädel platzen und damit keinem geholfen wäre. Ein letzter Blick auf die leckeren Frauen, dann sind wir raus. Wir sollten definitiv wiederkommen und hoffen, dass die Hottentotten dann nicht da sind.

4 Kommentare

  1. “… und manchmal lachen sie ein dermaßen grausames und unerotisches Lachen …”

    Ja, ich bin auch immer wieder erstaunt, wie derbe und ordinär manche Geschlechtsgenossinen lachen können.

    Obwohl ich es eigentlich mag, wenn Frauen mehr als ein leises *hihihi* herausbekommen. Aber wenn dann schon die Frauen vom Fischmarkt rote Wangen bekommen (wie komme ich jetzt auf die??? Ich hoffe, Sie verstehen den Vergleich …), ist es nur noch unschön.

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