Vorkehrungen für den Fall des Todes

Wenn man nicht mehr der Jüngste ist, kann man sich, muss man aber nicht, Gedanken über seine letzten Tage und die Zeit danach machen. Plötzlich oder schleichend auftretende Krankheiten sollte man immer im Auge behalten und einen Organspenderausweis mit sich tragen, damit vielleicht der eine oder andere noch einen Nutzen vom eigenen Ableben hat und mit irgendwelchen Ersatzteilen versorgt werden kann. Mein Problem mit einem Organspenderausweis ist, dass ich ihn zwar mit mir rumtrage, ihn aber nicht ausgefüllt habe. In meinem Kopf hat sich nämlich verankert, dass ich, sobald ich diesen ausgefüllt habe, einen Unfall haben werde und sofort zum Ersatzteillager umfunktioniert werde, was vermutlich Quatsch ist. Doch so lange ich der Überzeugung bin, dass ich kurz nach dem Ausfüllen des Organspenderausweises sterben werde, kann ich den noch nicht ausfüllen.

Worüber ich auch immer nachdenke ist die Frage, was mit meinem Eigentum passiert. Für den Benz habe ich schon einen Plan, obwohl es mir schon leidtun würde, wenn er in fremde Hände gerät. Anderseits sollte mir das aber auch egal sein, weil ich dann ja Tod bin. Bei der Eigentumswohnung habe ich neulich einen konkreten Plan gefasst. Sollte ich alt, also noch älter als jetzt, sein und irgendwie Pflegebedürftig werden, möchte ich von einer jungen, attraktiven Frau, gerne italienischer Herkunft, in meiner Wohnung betreut und gepflegt werden. Sie bekommt dafür nach meinem Ableben meine Wohnung, die ich nicht als winzigen Verschlag preisen werde, sondern als Penthouse in Top Lage. Und erst wenn die Frau dem zugestimmt hat, wird sie die Wohnung zu sehen bekommen. Dank des Vertrages hat sie dann sowohl mich als auch die Wohnung an der Backe. So bin ich während meiner letzten Lebenstage umgeben von einer jungen Frau, die mich pflegt und unterhält und mir so das Gefühl gibt, noch immer in der Pubertät zu stecken und vielleicht kein nutzloser Haufen Mensch zu sein. Wenn sie das gut macht, schenke ich ihr vielleicht sogar meinen Zweitwagen, den ich sowieso nicht mehr brauche. Ich glaube, dass ist der beste Plan, den ich für meine letzten Stunden, Wochen oder Monate treffen kann. Ich sollte nur nicht zu lange mit den Vorbereitungen warten, weil der Tod einen oftmals schneller ereilt als man es erwartet. Wenn es nicht so endgültig und deprimierend wäre, könnte ich mich fast darauf freuen.

10 Kommentare

  1. Tja, das Leben ist erbarmungslos. Endet immer mit dem Tod.

    Ehrlich wäre es mir egal, was mit meinem Zeug nach meinem Tod passiert. Evtl. sitze ich da auf einer – hoffentlich recht dichten – Wolke und denke mir nur: “Och, nöööö!” ^^ Habe keine Kostbarkeiten oder sowas. Nur Liebhaberstücke.

    Ich hoffe, dass ich nach meinem Vater sterben. Sowas möchte ich dem – so zwiespältig ich ihm auch gegenüber stehe – nicht zumuten. Und nach mir gibt es niemanden mehr.

    Also “hau weg den Dreck!”.

    • Ich muss immer alles regeln, damit mir das später niemand vorwerfen kann.

  2. Eigentlich ein guter Ansatz! Was ist, wenn es soweit ist?
    Irgendwann setz ich mich da mal hin und chreibe alles zusammen… Ok, ich mache ein Testament… oder lasse die ganze Show einfach kommen…. Irgendwie überleg ich da schon länger daran herum.

  3. Darüber habe ich mir auch schon häufiger meine Gedanken gemacht. Da die Frau Gemahlin ein Stück jünger ist als ich, dürfte der Trend klar sein, wer alles zu erwarten hat. Wäre ich der letzte Überlebende könnte ich nur sagen, wer alles auf keinen Fall etwas bekommen soll. Blöde Sache.

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