Manni´s Geburtstagsrunde 2019

Weil wir irgendwie alt, meist früh müde und ziemlich eigenartig sind, haben wir den Beginn der traditionellen Geburtstagsrunde vorverlegt. Satt um 20.00 Uhr geht es heute schon um 19.50 Uhr los. Da soll keiner sagen, dass wir uns nicht weiterentwickeln. Bereits am Nachmittag, als wir uns zum samstäglichen Mittagessen getroffen haben, wies ich darauf hin, dass ich nicht den ganzen Abend mit Gesprächen über Krankheiten und so negativem Kram verbringen mag. Dementsprechend reißen wir uns zusammen und wenn wir doch in die Richtung abdriften, erinnert Manni daran, dass wir das nicht wollen. So verlassen wir den Pfad der Krankheiten direkt wieder, bevor er völlig von uns Besitz ergreift. Auf dem Bildschirm läuft Need for Speed, weil bei Manni während unserer Besuche immer der Fernseher läuft, und wir planen zukünftige Veränderungen und Anschaffungen. Manni will sich im nächsten Jahr eine Vorrichtung bauen, um einen Pool im Garten aufzustellen. Das wird sein Projekt 2020. Kurzfristig plant er die Anschaffung eines neuen, alten PKWs, weil sein Fiesta immer mehr zerfällt. Petra´s Wünsche gehen hingegen in eine ganz andere Richtung, denn sie hofft auf eine Malaria-Epidemie in Deutschland und darauf, dass dabei mindestens die Hälfte der Deutschen stirbt. Noch schöner fände sie es allerdings, wenn alle Menschen sofort sterben. Das wäre schön, wirklich schön, sagt sie und meint es auch so. Sie will die Ausrottung der Menschen, nicht mehr, aber auf keinen Fall weniger. Petra ist wahrlich unser Sonnenschein. Meine Wünsche sind dagegen sehr bescheiden, denn ich äußere keine. Ich überlege lediglich, ob ich noch einmal in meinem Leben ins Kino gehen soll. Den Film, der mein letzter im Kino gesehener Film sein soll, habe ich auch schon ins Auge gefasst. Top Gun 2. Das wäre irgendwie romantisch, kitschig und schräg. Top Gun 2 könnte für einen fast schon würdevollen Abschied vom Kino sorgen. Sofort schauen wir einen Trailer von Top Gun 2, dann widmen wir uns wieder wichtigeren Themen. Und so landen wir bei Luigi Colani, der laut Petra schon längst tot sein müsste, was aber nicht der Fall ist, wie wir bald herausfinden. Wir fragen uns, wieso die von ihm gestaltete LKW-Zugmaschine nie in Serie ging, obwohl er es verdient hätte und was der bereits neunzigjährige Herr wohl gerade so tut. Zwischenzeitlich ist Need for Speed vorbei und passend dazu bauen wir ein wenig ab. Außer Manni, denn der ist einfach gut drauf. Ob es vom Rotwein, dem Keks, oder davon, dass wir so viel über uns gelacht haben, kommt, weiß man nicht. Spielt auch keine Rolle. Bevor der Abend endet, kündigt Manni noch an, dass er ab Morgen gesund leben wird. Was das zu bedeuten hat, geht im allgemeinen Gelächter unter. Mittlerweile ist es 23.30 Uhr und Zeit den Abend zu beenden.

Obwohl wir zehn Minuten eher als im letzten Jahr mit unserer wilden Party begonnen haben, sind wir sogar dreißig Minuten später als im Vorjahr gegangen. Damit haben wir vierzig Minuten länger gefeiert als im letzten Jahr. Das ist krass und war so absolut nicht zu erwarten.

8 Kommentare

  1. Colani hat schon viele geilen Sachen entworfen. Die Maus hatte wohl fast jeder 😀

    Und den Sattelschlepper durfte ich mal in echt und Aktion sehen. Schon sehr beeindruckend!

    Der hätte sich mal mit HR Giger zusammen getan – wer weiß, was da schräges bei herausgekommen wäre 😉

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert