Spontaner Zahnarztbesuch

Nachdem mir einer meiner Zähne bereits gestern einige Zeit Schmerzen bereitete, dann aber mit dem Unsinn aufhörte, fängt er beim Frühstück erneut an zu nerven. Als er nach einer Weile wieder Ruhe gibt, entscheide ich dennoch, dass er bald, aber nicht sofort, zum Zahnarzt muss und vereinbare einen Termin für nächste Woche Montag. Anschließend nutze ich das gute Wetter, um den Benz auf seinen Winterschlaf vorzubereiten. Er wird aufgetankt, gewaschen, der Reifendruck wird auf 4 Bar erhöht, und dann in der Garage abgestellt. Die Batterie wird abgeklemmt und die nächsten Monate schläft er.
Nach dem Essen will ich mit Manni, der spontan frei hat, nach Lünen, weil das Wetter perfekt für einen kleinen Ausflug ist. Doch mein Zahn sieht das anders. Er schmerzt, die Lymphknoten tun mir weh und ohne es zu wollen, muss ich in der Zahnarztpraxis anrufen, um mein Leid zu klagen. Währenddessen tut der Zahn natürlich wieder so als wäre alles okay. Da ich ihm das nicht glaube, darf ich nachher mit ihm in die Praxis kommen. Ich muss zwar ein wenig Wartezeit einplanen, aber das ist ja logisch, wenn man einfach so den Terminplan eines Arztes durcheinanderwirbelt. Mir graut schon jetzt vor allem, was da noch kommen wird. Das wird bestimmt kein Spaß. Zähne sind Arschlöcher.

Auf dem Weg zum Zahnarzt frage ich mich, ob ich wirklich dahin muss, weil mein Zahn wieder Ruhe gibt. Letztlich entscheide ich aber, dass es sein muss, weil es eben sein muss. Beim Zahnarzt werden meine Zähne nach kurzer Wartezeit von einer netten, jungen Frau untersucht. Da sie nichts entdecken kann, wird geröntgt. Und weil man in der Praxis meine Zähne noch nicht so lange kennt, werden gleich alle Zähne geröntgt. Unter dem Zahn, der meinen Besuch hier zu verantworten hat, ist, wie nicht anders zu erwarten, eine Entzündung deutlich sichtbar. Und für mich ebenfalls wenig überraschend ist der Zahn auf der anderen, unteren Seite in gleichem Zustand. Beide haben Zahnwurzelfüllungen, die an einer Wurzel nicht bis unten reichen. Dazu machen beide seit vielen Jahren immer mal leichte bis mittlere Beschwerden. Wie Arschlochgeschwister kommen sie mir vor. Nach Rücksprache mit dem Zahnarzt wird mir dazu geraten beide Zähne entfernen zu lassen, weil die Wurzelkanäle längst behandelt wurden und davon auszugehen ist, dass eine Wurzelspitzenresektion keinen Erfolg bringen wird. Dem stimme ich zu, denn das hatte ich mal an einem anderen Zahn machen lassen. Der war anschließend jahrelang entzündet und wurde später von einem Implantat ersetzt. Also müssen die beiden Zähne weg, aber nicht beide zusammen und nicht heute. Weil ich diese Woche im Büro alleine bin und es auch gar keinen Ersatz weit und breit gibt, muss der Zahn bis nächsten Montag bleiben. Hoffentlich lässt er mich bis dahin einigermaßen in Ruhe. Der andere Zahn kommt später dran. Er hat obendrein eine total krumme Wurzel und muss daher vorher in der Mitte durchtrennt werden. Klingt wenig verlockend, aber so einen Entzündungsherd auf Dauer im Körper verweilen zu lassen ist auch keine geeignete Alternative. Und so stehen mir in Zukunft wieder einige Zahnarzttermine bevor, denn schließlich müssen die Lücken anschließend mit Implantaten geschlossen werden. Somit habe ich nicht nur viele aufregende Termine vor mir, ich werde auch ordentlich Geld ausgeben und kann nur hoffen, dass mein Coupé in nächster Zeit nicht kaputtgehen wird. Eigentlich sollte ich in Vollzeit arbeiten gehen. Mache ich aber nicht.

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