Warum mir fast nichts mehr Spaß macht

Ich bin mir nicht sicher, da ich noch nie ein echter Sonnenschein war, aber ich denke, dass es seit 2013 stetig bergab geht, was mein Leben angeht. Es begann spätestens 2013 mit dem langsamen sterben meiner Eltern und war 2015, nach dem Tod meines Vaters ein komplett andere Art des Lebens, da damit alle nahen Verwandten verstorben waren. 2016 begab ich mich einfach ins Arbeitsleben, was anfangs immerhin noch wirklich lustige Tage zu bieten hatte, aber seit Monaten nur noch ein schleppen von Arbeitstag zu Arbeitstag ist. Eigentlich dreht sich alles nur noch um diese vier Arbeitstage und an den freien Tage warte ich, dass es wieder losgeht. Früher fand ich Leute, die sich von Urlaub zu Urlaub gehangelt haben und zwischen den Urlauben nur vom Urlaub redeten und auf den nächsten Urlaub warteten, irgendwie erbärmlich. Heute ist genau das mein Leben. Längst bin ich was das angeht auch erbärmlich geworden. Es liegt nicht einmal an dem Job, es sind die Begleitumstände, es ist auch diese Abhängigkeit. Immer öfter denke ich darüber nach aufzuhören mit dem Job. Gar nicht mehr zu arbeiten und von Arbeitslosengeld zu leben. Ich weiß aber nicht, ob ich das noch kann. Ich schätze das Geld und weiß nicht, wie sehr es mich frustrieren würde, wenn ich den ganzen Tag Zeit hätte, aber mir nichts mehr leisten könnte. Dennoch frage ich mich, ob das jetzt bis zur Rente oder dem Tod, je nachdem was früher eintritt, immer so trostlos weitergehen soll. Dumm ist, dass auch außerhalb der Arbeit wenig Grund zur Freude herrscht. Das Sexleben vor drei Jahren eingestellt, das letzte Date im Januar 2021 gehabt. Seit der Corona-Pest fast keinen Sport mehr, weil ich einfach uneinsichtig bin und mich nicht impfen lassen will. Aber auch dann würde ich keine Lust haben ins Fitnessstudio zu gehen, weil mich dieser Maskenscheiß frustriert. Vermutlich würde ich nicht einmal anfangen zu trainieren, wenn Masken nicht mehr Pflicht sind. Zum einen bin ich einfach zu träge, zum anderen glaube ich nicht, dass wir auf Dauer ohne Masken so viel unternehmen dürfen. Zumindest nicht als Ungeimpfte. Ebenso gibt es keine Massagen mehr und kein Essen gehen. Sicherlich, auch da könnte eine Impfung Türen öffnen, aber da bleibe ich mir treu und bockig. So stimmt es vermutlich, dass ich mir größtenteils selbst mein trostloses Leben zuzuschreiben habe, aber es ändert nichts an den Fakten. Es scheint ganz so als wäre dies die trostloseste Zeit meines Lebens. Ich versuche irgendwie von Tag zu Tag mich zu hangeln, aber wozu ist mir noch nicht klar. Muss irgendwas mit Überlebenswillen zu tun haben oder der Hoffnung, dass es auch mal wieder besser werden wird. Ich erkenne nur so gar keinen Willen bei mir, irgendwas gegen die Trostlosigkeit zu unternehmen. Vielmehr lasse ich mich treiben bis der Sog mich vielleicht irgendwann nach unten zieht. Oder es mir irgendwann völlig egal ist und ich mir keine Gedanken mehr mache. Dann ist es vermutlich gar nicht mehr so schlecht. Wenn ich es jetzt so betrachte, dann wird es immer klarer. Wie immer ist das alles nur in meinem Kopf und es liegt an mir allein, wie ich die Dinge einordne und betrachte. Vermutlich wird jetzt alles wieder gut. Oder morgen. Aber ganz sicher schon bald.

8 Kommentare

  1. Mit dem Funktionieren und solchen Gedanken sind Sie nicht alleine. ❤ Geimpft empfinde ich das wenig anders. Irgendwie muss man durchhalten, auch wenn man nicht immer weiß wofür. Mein Halm ist gerade die Sonne, das muss zum Hangeln reichen.

  2. Das klingt aber arg nach Depression
    Es wäre sehr schade, wenn du/Sie dich/sich dem hingeben würdest und alles nur noch egal wäre.
    Gibt es denn garnichts, was Freude macht und machbar ist?
    Manchmal steckt sowas in Kleinigkeiten.
    Liebgemeinte Grüße!
    Sabine

    • Es könnte aber auch eine depressive Phase sein. Bisher gingen die immer weg.
      Falls es diesmal anders ist, dann bleibt die Freude wohl ganz weg.

      Stimmt, oft sind es die kleinen Dinge. Vielleicht hilft die Sonne ja. 🌞

  3. Das tut mir Leid. Vielleicht ist es nur eine “depressive Phase”, die wieder vorbeigeht. Mehr als die üblichen Tipps, wie den, möglichst viel in die Sonne zu gehen (so sich diese in Deutschland mal zeigt) und sich trotzdem privat regelmäßig immer wieder zu der ein oder anderen Tätigkeit aufzuraffen, statt durchgängig zu versumpfen, fällt mir leider nicht ein.
    Und ja, ich weiß, dass die üblichen Tipps zwar inhaltlich sinnvoll sind, aber das Grundproblem ja die fehlende Motivation aufgrund des “Sinnlosigkeitsgefühls” ist, so dass man diese Tipps kaum umsetzen kann … . Teufelskreis.

    Trotzdem: Gute Besserung!

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