Der Tag, als Manni sich verabschiedete

Vor drei Monaten, am 10. Februar hatte Manni genug von dem Blödsinn, den ich von mir gebe. Bei der Gelegenheit gab er mir zu verstehen, dass meine Arroganz manchmal einfach nur noch lächerlich ist und dass alle Frauen, die mal was mit mir hatten und dabei den ersten Schritt gemacht haben, die also nicht, wie es sich gehört, gewartet haben, bis ich aktiv werde, Punzen ohne Selbstachtung sind. Persönliche Beleidigungen gab es ja immer wieder mal von ihm, aber da ich nicht zum Streiten geboren bin, habe ich es meist ignoriert und weitergemacht. Wenn man sich den größten Teil seines Lebens kennt, kennt man die Macken der anderen und weil man selbst viele Macken, die andere ertragen müssen, hat, ignoriert man manches einfach, weil sonst irgendwann jeder nur noch für sich alleine lebt. Dieses Mal allerdings hatte ich keine Lust, die Attacke einfach wie üblich zu ignorieren und von mir aus die Wogen zu glätten. Mich auf traditionelle Art zu beleidigen, kann ich durchaus ignorieren, aber die Frauen als Punzen ohne Selbstachtung zu bezeichnen, war der eine Satz zu viel. Damit war es nun an ihm, bei Interesse wieder die Kommunikation aufzunehmen, was er aber nicht tat. In einer unserer WhatsApp-Gruppen hat er sich zwar noch mit Beiträgen bemerkbar gemacht, die persönliche Kommunikation blieb aber aus. Als er wenige Tage später ein geplantes essen, ohne zu wissen, an welchem Tag es stattfindet, abgesagt hat, weil er keine Zeit hat, war endgültig klar, dass er sich von uns verabschiedet, denn auch Petras Versuche, mit ihm zu kommunizieren, wurden nicht wirklich angenommen. Das muss man dann auch akzeptieren. Diese Konsequenz in seinem Handeln kennen wir und wir wissen, dass er sich von Menschen trennt, die für ihn Ballast sind und ihn nicht weiterbringen. Wir passen nicht zu seinem Leben und haben ihn schon länger genervt. Petra mit ihrer negativen Einstellung, ich mit meiner Sturheit und grenzenlosen Arroganz. Somit hat er das einzig für ihn richtige getan, weshalb ich auch nicht sauer bin. Jeder muss das tun, was gut für ihn ist, oder wovon er glaubt, dass es das ist. Er hat in den letzten Jahren viele Kontakte abgebrochen. Entweder weil die Leute ihm nicht guttaten, oder einfach nicht mehr in sein Leben passten. Nun gehören auch wir zu dem erlesenen Kreis.

Vielleicht kommt er eines Tages zurück, weil es schon öfter Phasen gab, in denen wir über längere Zeiträume keinen Kontakt hatten. Allerdings hat er damals auf Beleidigungen verzichtet, zumindest kann ich mich an keine erinnern. Ich hege keinen Groll, da ich denke, dass er ein unglücklicher Mensch ist, der nicht anders kann, aber vielleicht ging sein Unglück auch von uns aus. Oder er war nie unglücklich und ich irre mich, weil meine Menschenkenntnis eher eine Menschenunkenntnis ist. Vielleicht haben wir uns auch in einem Konkurrenzkampf befunden, von dem aber nur er wusste. Wenn es ihn glücklich macht, dass er uns endlich los ist, dann hat er alles richtig gemacht. Ist zwar nach so vielen Jahren merkwürdig, aber niemand sollte nur aus Tradition Zeit mit Leuten verbringen, die ihm nicht gut tun. Die Lebenszeit ist einfach zu begrenzt, um sich mit den falschen Leuten abzugeben.

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