Einmal im Monat findet die wenig beachtete, aber doch geniale und eines Tages sicher auch legendäre Aktion „7 am 7ten“ statt.
Mitmachanleitung
Aufgabe ist es, aus 7 von einer Maschine ausgewählten Wörtern, die hier am ersten eines Monats veröffentlicht werden, eine Geschichte zu schreiben, die am 7. veröffentlich wird.
Verlinken kann man die Geschichte gerne am nächsten 07. in den Kommentaren. Muss man aber nicht. Wer keine eigene Plattform hat, kann seine Geschichte gerne in den Kommentaren hinterlassen.
Nachfolgend die Wörter für den nächsten Teil von 7 am 7ten.
14: Kanal – Baum – Bürger – Großartig – Richtlinien – Handschuh – Physik
Viel Spaß und viel Glück.
🥳 Ich freue mich sehr über das Revival. 😎
Damit gehörst Du einer Minderheit an. 😊
Also Abgabe 07.09.?
Sorry, am 07.08. natürlich. Das war das ursprüngliche Datum. Ich bin zu verpeilt. 😄
Habe es korrigiert. Dir entgeht auch nichts.
07.10. ✅ 🤭
Einfach immer am nächsten 07. Monat für Monat für Monat. 😄
Wie lang dürfen den die Kommentartexte maximal sein, gibt es da eine Grenze?
Das ist eine gute Frage. Das weiß ich nicht.
Ich versuche mal, das herauszufinden.
Scheinbar keine Grenze. Am 7ten wissen wir mehr.
(Probieren wir mal, wie lang Kommentare sein dürfen…)
Max joggte nach langer Zeit wieder den Kanal entlang. Das,
was ihn normalerweise vom Joggen abhielt, motivierte andere
Menschen, wie Marie: Sie hatte sich während
der Coronazeit einen Hund angeschafft. So dass sie
angehalten war, mehrmals täglich, an der frischen Luft,
spazieren zu gehen oder eben zu joggen, mit dem Hund. Einem
großen, beeindruckend gefährlich aussehenden Hund.
Max hasste Hunde. Er mochte nicht joggen, wenn er wusste,
dass ihm Hunde begegnen würden. Er konnte nicht verstehen,
dass es zwar verboten oder zumindest an Auflagen gebunden
war, eine Waffe bei sich zu tragen, jedoch jeder Depp ein
gefährliches Tier mit sich führen durfte, welches mindestens
genauso gut wie eine herkömmliche Waffe fungierte. Nur dass
ein Hund sich eben wie eine Waffe verhielt, deren Einsatz
einer gewissen statistischen Unschärfe in der Anwendung
unterlag. Eine Waffe, die einen Zufallsmoment beinhaltete.
So dass der Hundehalter sich zwar Respekt verschaffen und
andere Menschen einschüchtern und in jedem Fall in der
Ausübung ihrer Freiheit einschränken, aber im Ernstfall jede
Verantwortung abstreiten kann. Weil es eine Waffe ist, die
ein gewisses Eigenleben führt. Gefährliche Haustiere, wie
auch laute, gefährliche Fahrzeuge sind die juristisch
zugebilligten »archaischen« Ersatzstoffe für althergebrachte
Übergriffigkeiten der lieben, staatstreuen, ach so
zivilisierten Bürger. So kann man legitim Macht über andere
ausüben, so kann man das Verhalten der andern einschränken,
so ist man selbst einmal Ereignis. Der kleine normale
Terror der Impotenten.
Marie ernährte sich vegan, dafür verschlang ihr Hund
beträchtliche Mengen an Fleisch. Mengen, für die Max, hätte
er sie im gleichen Umfang verzehrt, von Marie auf´s
Heftigste gescholten worden wäre. Maries Hund, so dachte
Max, war ein ausgesprochen blöder Hund. Das entsprach sogar
objektiv den Tatsachen. Man hätte auch sagen können, der
Hund hatte eine geistige Behinderung. Denn seit einem
unentdeckten Zeckenbiss und der dadurch ausgelösten
Meningitis waren die kognitiven Fähigkeiten des Tieres
tatsächlich beträchtlich beeinträchtigt. Dies fiel jedoch
keinem auf, da der Hund nicht sprechen konnte oder
anderweitig geistig fordernden Tätigkeiten nachging, denen
er dann nicht mehr hätte nachgehen können. Nur zeigte er ein
etwas blöderes Verhalten als sonst. So stellte er sich auf
die »falsche« Seite von einem Baum, wenn er das Bein hob.
Also wenn er sich neben einen Baum rechts von ihm stellte,
hob er das linke Bein. Max fand es hyperekelhaft, sich mit
der Verdauung oder exakter der Exkretion von einem Haustier
beschäftigen zu müssen. Er fand es ekelhaft ein Wesen
vorsätzlich in sein Leben zu lassen, wohl wissend, dass er
sich darum kümmern musste.
Die Haltung von Haustieren hielt er für eine der größten
Perversitäten der Menschheit. Ein Tier zu züchten, um es zu
verzehren, kam ihm schlimm genug vor, mochte aber
möglicherweise eine in der Vergangenheit nachvollziehbare
Notwendigkeit gewesen sein. Ein Tier zu züchten, damit es
ein »interessantes Verhalten« zeigt, anhänglich ist, sich
egal, wie alt oder häßlich Besitzer oder Besitzerin ist,
»freut«, wenn er oder sie nach Hause kommt, das ist so
abgründig und anmaßend, dass es als gesichert gelten kann,
dass es keinen Gott gibt, zumindest keinen, der es gut mit
seiner Schöpfung meint. Aber vielleicht ist der Mensch ja
auch so etwas, wie das Haustier Gottes.
Marie dagegen fand es großartig. Der Hund ist ja so knuffig
und tapsig und sie kommt sozial viel besser ins Gespräch mit
andern, sagte sie. Für sie war der Hund auch so etwas wie
eine Übungsvorstufe für ein Kind. Aus Maxens Sicht eine
weitere Katastrophe und bei Lichte betrachtet auch nur ein
Zeichen maximaler Egomanie und Egozentrik, ein Weg um der
Welt ihren Stempel aufdrücken zu können und eine low hanging
fruit, gesellschaftliche Benefits qua Mutterrolle
einzustreichen. Die Welt war verpfuscht, soviel war klar,
von ihren Grundfesten an.
Max hatte Marie damals beim Joggen am Kanal kennengelernt.
Als der noch geistig »normale« und ihm bis dahin völlig
fremde Hund sich von seiner Besitzerin losriss und Max
hinterherjagte, bis er, der Hund, ihn mit einigen herzlichen
Bissen stoppte. Der Hund folgte auch sonst keinem Gesetz und
keinen Richtlinien, wie der, dass er gesetzlich pro Tag
eigentlich nur eine Stunde kläffen und die nervlich
angeschlagene Nachbarschaft wachhalten darf. Wie die unnötig
lauten Motorräder auf der Straße, lärmte er gern auch mal
vier oder fünf Stunden am Tag oder in der Nacht.
Max hob den Handschuh, den Fehdehandschuh, auf, dem ihm die
so genannte Zivilisation hin geworfen hatte. Er beschloss
Physik zu studieren. Teilchenphysik. Um eine Bombe zu
entwickeln, die mit minimalen Mitteln diese Welt in die
Kreidezeit zurückkatapultierte. Eine Zeit, in der es noch
keinen Hund und keine Hundsnaturen gab. In einer Welt, die
hoffnungsvoll war, weil sie nochmal von vorne anfing und
vielleicht ein paar üble Fehler vermied, indem sie in ihrer
Entwicklung nicht ganz so oft falsch abbog, wie es die
tatsächliche und wirkliche Welt offensichtlich getan hatte.
Scheinbar geht es verdammt lang. Aber eigentlich wird doch immer unter „7 am 7ten “ kommentiert. Vielleicht muss ich das Konzept noch anders gestalten. Ich bin offen für Vorschläge.
Ich glaube, Max hat nicht viele Freunde und keine Freude. Aber er hat das Potential für eine Fortsetzung der Geschichte. Das ist was Gutes.
Er hat sozusagen die maximale Freude, die ein Mensch haben kann, der das Wesen der Welt durchdrungen hat. Ich denke, er ist klug genug, nicht den Anspruch an Freude zu stellen.
Ah, jetzt verstehe ich erst. Der eigentliche Blog (Nr. 14 für 7am7ten) kommt erst noch. Kannst Du den Post verschieben oder soll ich nochmal dann da posten?
Einfacher ist nochmal posten. Also für mich. 🙂
Ich muss das vielleicht deutlicher machen. Oder so.