Die Frau aus Kasachstan hat Kacka am Schuh

Die Frau aus Kasachstan kommt wieder einmal verstört in mein Büro. Sie hat Post vom Jobcenter bekommen, weiß aber nicht, was man von ihr will. Während ich den Brief entgegennehme, entschuldigt sie sich und weist darauf hin, dass sie in Kacka getreten ist. Ich sage ihr, sie soll ihre Schuhe putzen, sie entschuldigt sich erneut und weist darauf hin, dass sie im Park in Kacka getreten ist. Sie sagt wirklich wieder Kacka. Vielleicht sollte ich sie in Zukunft Frau aus Kackastan nennen. Ich sage ihr, dass das Jobcenter einen Nachweis von ihr benötigt, sie antwortet, natürlich entschuldigt sie sich dabei wieder, dass sie die benötigte Abrechnung besorgt und jetzt nach Hause geht, um die Schuhe zu putzen. Morgen kommt sie wieder. Das ist alles so skurril, dass ich nur noch zustimmend nicke. Vielleicht klappt es morgen ja ohne Kacka. Warum sie nicht zu ihrem Coach, sondern an ihm vorbei und zu mir gegangen ist, bleibt auch ein Rätsel. Vielleicht bin ich der Kacka-Coach.

2 Kommentare

  1. Du hast es ja selbst schonmal geschrieben… es ist ein absolutes Raetsel, wie solche Menschen so tagtaeglich im/mit dem (Ueber-)Leben klarkommen.
    Und ob die wohl irgendwie gluecklich sind?
    Bei so viel Alltagskompetenz fragt man sich auch – wie hat sie es ueberhaupt von Kasachstan hierher geschafft? Und warum? Und was ist mit dem Sohn, peilt der auch so rum?
    Von all Deinen Faellen finde ich sie am schraegsten.

    • Gute Frage. Ob sie glücklich ist, haben wir nie gefragt.
      Vielleicht hat sie einfach jemand mitgenommen. Was mit ihren Söhnen ist, weiß ich auch nicht. Vielleicht kommen sie irgendwann zu uns.
      Einen „schrägen“ Bericht zu ihr wird es wohl noch geben, denke ich. Dann sollte es auch genug sein.

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