März 1994

Anna
Nach meinem peinlichen Auftritt im Dezember, habe ich mich mittlerweile wieder aufgerappelt und eine andere Schwesternschülerin ausgewählt. Anna. Kurzes blondes Haar, etwa 1,65m groß, traumhafte Figur und wunderschöne, blaue Augen. Ein bisschen wie Meg Ryan, nur viel süßer. Ihr Anblick versetzt mich immer in totale Verzückung. Wie gerne würde ich ihr Freund sein.
Sie ist meist mit ihrer ebenfalls attraktiven Freundin im Krankenhaus unterwegs. Da mir zwei Frauen zu viel sind, nehme ich immer einen anderen Zivi mit, wenn ich auf ihre Station gehe. Wir unterhalten uns häufig und verstehen uns prima, sitzen mittlerweile sogar gemeinsam beim Mittagessen und je öfter wir das tun, desto dringender mein Wunsch, dass wir uns näher kommen. Anna ahnt davon mit Sicherheit nichts. Da wir uns so gut verstehen, beschließen wir, demnächst gemeinsam etwas zu unternehmen. Billard spielen erscheint uns eine geeignete Tätigkeit für einen ersten gemeinsamen Abend zu sein. Und da ich alleine nichts auf die Reihe kriege, soll uns an besagtem Tag mein Freund Nasenschlorz, der ebenfalls im Krankenhaus seinen Zivildienst ableistet, begleiten. Besagter Nasenschlorz arbeitet übrigens im Archiv, wo ich mich, dass muss ich zugeben, ziemlich häufig verstecke, denn ein Zivildienstleistender, der eine Frau für sich gewinnen will, der muss sich gelegentlich vor der Arbeit drücken, weil er sonst seine eigentlichen Ziele aus den Augen verlieren könnte. Und weil es scheinbar gerade so gut läuft, wähne ich mich am Ziel, ohne zu wissen, was genau ich nun tun will, tun muss und tatsächlich tun werde.

Der gemeinsame Billardabend bringt mich, wie vermutlich zu erwarten, gar nicht weiter. Ich versuche witzig zu sein, grinse Anna öfter blöd an und freue mich wie ein kleiner Junge, wenn sie mich anlächelt oder über einen meiner Sparwitze lacht. Ach, wäre ich doch nur ein Mann, dann könnte ich dieses süße Wesen schon bald in meinem Armen halten und küssen. Doch da ich weder ein Mann bin, noch einen Plan habe, endet der Billardabend ohne einen einzigen Annäherungsversuch. Deprimiert und ratlos sitze ich später in meinem Zimmer und weiß nicht, wie es weitergehen soll. Wie komme ich nur näher ran an dieses süße Lebewesen? Was kann ich tun, damit sie mich will?

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