Sehr geehrte Damen und Herren,
in meinem Leben ist schon viel passiert, was mich irritiert. Und obwohl ich weiß, dass sich das nie ändern wird, weil Menschen merkwürdige Lebewesen sind, gibt es Dinge, die ich dennoch hinterfragen muss, weil ich sonst verrückt werde.
Ihnen schreibe ich, weil ich mich gerne so ernähre, dass mir nichts passiert. Diverse Allergien und andere Abwehrreaktionen meines Körpers haben mich in diese Situation gebracht. So meide ich zum Beispiel Milchprodukte, weil die mich ziemlich fertig machen. Aus diesem Grund kaufe ich mir nur Pflanzenmargarine. In diesem Fall von Rela. Da sind nämlich, so steht es geschrieben, sogar Vitamine drin. Doch leider, und das fiel mir erst spät auf, auch Dinge, die nicht in eine Pflanzenmargarine gehören. Und zwar in dem Fall ein Molkenerzeugnis. Bitte was macht ein solches Molkenerzeugnis in einer Pflanzenmargarine? Das ist doch absurd. Nicht auszudenken, was mir hätte passieren können, wenn ich das nicht rechtzeitig bemerkt hätte. Wobei das nur bedingt richtig ist. Eigentlich hat das meine Lebensabschnittspartnerin gesehen als wir, so wie wir es gelegentlich zu tun pflegen, gemütlich zusammen saßen und verträumt an unsere Jugend dachten, während sie mir mein Brötchen schmieren wollte. Zufällig entdeckte sie den Hinweis auf Ihrer sogenannten Pflanzenmargarine, die mit einem Molkenerzeugnis präpariert ist.
Nun frage ich mich, wie das sein kann. Wie geht das? Was soll das? Und ist das wirklich okay? Ich meine, nicht jeder kann das Kleingedruckte lesen. Wäre es nicht sinnvoll, den Hinweis, dass da ein Molkenerzeugnis drin ist, irgendwo groß auf dem Deckel anzuzeigen? Ich bin da echt irritiert. Nicht auszudenken, wenn deshalb mal irgendwas passiert. Das möchten Sie sicher ebenso wenig, wie ich es möchte. Oder?
Ich habe die Margarine jedenfalls entsorgt, weil so ein Molkenerzeugnis mir Angst macht und eventuell ein Gesundheitsrisiko für mich darstellt. Da habe ich echt Angst.
Können Sie mich beruhigen und mir sagen, was es mit dem Molkenerzeugnis in einer Pflanzenmargarine auf sich hat und ob das für mich unbedenklich ist?
Mit besorgten Grüßen
Herr Fischer
Wir können Ihnen versichern, dass wir unsere Artikel laufend intern prüfen und die Qualitäten zusätzlich von neutralen Prüflabors untersuchen lassen.
Eine Reklamation dieser Art wurde dabei noch nicht festgestellt.
Um eine korrekte Weiterbearbeitung gewährleisten zu können, benötigen wir noch folgende Informationen von Ihnen:
– Chargen-Nr.
– Mindesthaltbarkeits-Datum
– EAN (Nummer unter dem Strichcode)
– Lieferant oder die Hersteller-Nr. diese befindet sich direkt unter “Hergestellt für Netto von…” z.B. -000000- (X0)
– bitte teilen Sie uns Ihre vollständige Adresse und Telefon-Nr. für evt. Rückfragen mit
Sobald wir die Informationen erhalten haben, werden wir diese sofort an unseren Lieferanten, mit der Maßgabe Ihnen eine Erklärung zukommen zu lassen, weiterleiten.
Wir möchten uns für Ihre Unannehmlichkeiten entschuldigen und wir würden uns freuen, Sie auch in Zukunft in unseren Filialen begrüßen zu dürfen.
Mit freundlichen Grüßen
Netto Marken-Discount AG & Co. KG
Sehr geehrte Damen und Herren,
Sie verwirren mich mit all Ihren Fragen, die doch, so bin ich felsenfest überzeugt, so gar nix mit dem einfachen Sachverhalt, welchen ich in meinem Anschreiben schilderte, zu tun habe. Vermutlich haben Sie ein QM-Dokument benutzt, um zu antworten. Das ist leider durchaus üblich, aber in diesem Fall keine große Hilfe.
All Ihre Fragen kann ich schon alleine deshalb nicht beantworten, weil ich, nachdem ich von meiner Lebensabschnittspartnerin darauf hingewiesen wurde, dass in Ihrer Pflanzenmargarine ein Molkenerzeugnis steckt, besagte Margarine, wie bereits in meinem ersten Schreiben erwähnt, unverzüglich und voller Frust und Enttäuschung entsorgt habe.
Desweiteren gehe ich davon aus, dass dieses Molkenerzeugnis nicht nur in meiner Pflanzenmargarine steckt. Um mir dies zu bestätigen, fuhr ich, direkt nachdem ich Ihr Antwortschreiben erhielt, mit meinem klapprigen Fahrrad zum Netto hier im Ort, um nachzusehen, ob es tatsächlich wichtig ist, dass Sie all diese Informationen zu meiner Pflanzenmargarine benötigen. Ich kann Ihnen versichern, dass dies nicht der Fall ist, weil auch auf den anderen Verpackungen im Kleingedruckten der Hinweis steht, dass die Pflanzenmargarine mit einem Molkenerzeugnis aufgefüllt wird. Daher, ich wiederhole mich gern, verstehe ich nicht, wozu Sie all diese Angaben benötigen, weil das Problem ja alle Pflanzenmargarinen von Rela betrifft.
So bleibt weiter die Frage, welche mir sehr am Herzen liegt, offen, warum in einer Pflanzenmargarine ein Molkenerzeugnis verarbeitet wird. Was hat das dann noch mit pflanzlich zu tun? Mehr möchte ich doch gar nicht wissen. Ich möchte weder eine Entschuldigung noch eine Entschädigung. Ich will es nur verstehen und wissen, wie bedenklich dieses Molkenerzeugnis für mich werden kann.
Ich hoffe, Ihnen mit meiner durchaus ausführlichen Schilderung geholfen zu haben und freue mich schon sehr auf die Aufklärung. Sollte Ihnen die Beantwortung wegen fehlender Informationen auch weiterhin nicht möglich sein, wende ich mich gerne direkt und persönlich an Ihren Lieferanten, um zu erfahren, warum das Molkenerzeugnis in einer Pflanzenmargarine ist. Sie müssten mir dann nur die Kontaktdaten übermitteln.
Bis es soweit ist, wünsche ich Ihnen noch ein herrlichen Tag und ein prima Wochenende.
Mit erwartungsfrohen Grüßen
Herr Fischer
Ihren kritischen Hinweis bezüglich des Begriffes “Pflanzenmargarine” greifen wir hiermit auf und möchten im Folgenden gerne hierzu Stellung beziehen.
Im Rahmen der EU-Vermarktungsnorm für Streichfette und der daraus abgeleiteten deutschen Gesetzgebung ist bei einer Margarine die Bezeichnung “pflanzlich” zulässig, sofern das Produkt hauptsächlich pflanzliche Öle und Fette enthält, wobei der Gehalt an tierischem Fett bis zu 2 Prozent betragen darf.
Diese gesetzlichen Anforderungen halten wir ein und weisen im Zutatenverzeichnis von Rela Pflanzenmargarine darauf hin, indem wir Molkenerzeugnis als Zutat deklarieren. Mit dieser Angabe stellen wir sicher, dass die Informationen bezüglich der Inhaltsstoffe der Verpackung entnommen werden können. Verbraucher können somit – je nach individueller Ernährungsweise – entscheiden, ob das Produkt für sie geeignet ist.
Der Gehalt des Molkenerzeugnisses in Rela Pflanzenmargarine liegt bei < 1 %, somit ist Laktose nur in minimalen Spuren enthalten. Wie viel Laktose von den Betroffenen vertragen wird, hängt letztlich vom Schweregrad der Nahrungsmittelunverträglichkeit ab. In der Regel treten Beschwerden meist erst bei einem Gehalt von mehr als 10 g Laktose auf. Davon ist man bei den verzehrsüblichen Mengen von Rela Pflanzenmargarine sehr weit entfernt.
Wir hoffe, dass wir Ihnen mit diesen Informationen weiterhelfen konnten.
Mit freundlichen Grüßen
Netto Marken-Discount AG & Co. KG
© 02.2014