Kein Superweib

Sehr geehrte Laus(i),

wofür steht bitte das K vor der Laus?

Ich finde geistiges und körperliches Neukennenlernen klingt spannend. Und am allerbesten ist die Kombination von Körper und Geist, das sagte schon Kleist. Möglicherweise auch jemand anders, aber dann hätte es sich nicht mehr gereimt.

Es ist schön, dass Du kein blondes Superweib bist, denn sonst wärst Du womöglich Veronica Ferres. Da wäre ich dann völlig überfordert. Und ich bin nicht gern überfordert, obwohl ich es recht oft bin.
Verrenkungen habe ich mir auch abgewöhnt, weil man sich da höchstens was zerrt. Außerdem will ich kein Akrobat werden. Dafür bin ich mit meinen 47 Jahren auch schon zu alt.

Bei der von Dir erwähnten guten Welle hatte ich zwei Gedanken. Zunächst dachte ich an die Donauwelle, aber schon bei dem Gedanken an das süße Zeug bekam ich Sodbrennen. Dann dachte ich an das Lied „Die perfekte Welle“. Das mag ich. Wie findest Du das?

Der Idealfall, dass ich jemanden treffe und eine gute Zeit mit der Person haben will, liegt mittlerweile Jahre zurück. Ich bin mir auch nicht sicher, ob ich noch weiß, wie das geht. Da müssen wir mal schauen.
Hast Du als gebundene Frau denn die Zeit, um ganz entspannt zu schauen, ob es ein Mann in die engere Auswahl schafft und gegebenenfalls einen geistigen Austausch wert ist?

Also ich habe oft Langeweile, da könnten wir uns austauschen.

Aber zuerst interessiert mich das K vor der Laus. Nicht, dass Du am Ende noch Klaus heißt.

Mit interessierten Grüßen
F.

Hallo F. (und was heißt das? Das kann ja auch schon wieder gedanklich nach hinten losgehen),

ich muss zugeben, ich hatte die Angelegenheit schon ad acta gelegt. Bei dem, womit man auf so eine Anzeige hin zugemüllt wird, verpufft der ganze erhoffte Zauber direkt wieder. Ich hatte zu Beginn drei Ordner angelegt, der dritte hieß “Müll”, und der hat mittlerweile Ausmaße erreicht, wegen derer ich im wahren Leben schon dreimal eine Sonderentleerung hätte beauftragen müssen.

Und dann musste ich seit langem mal wieder lachen und kann mich einer Antwort nicht entziehen. Also zumindest will ich doch in Erfahrung bringen, ob bei verschmähter Donauwelle denn Russischer Zupfkuchen eine Alternative ist? Nein, ich kann nicht backen, aber gut leckere Sachen essen.

An der “perfekten Welle” habe ich mich glaube ich unrettbar überhört, Du wolltest es ja wissen. Sonst hör ich aber ausgesprochen gern Musik und vieles auch öfter als genug.

Das mit der engeren Auswahl fällt mir gar nicht so schwer, es ist ähnlich wie beim Zappen – was mir nach 2 Sekunden textlich (oder fernsehbildlich) nicht zusagt, ist aus dem Rennen. Du bist noch da. Zeit habe ich nicht wirklich, also wenn es um die Umsetzung eines Idealfalles geht, aber vielleicht kann man ja erstmal herausfinden, ob dies überhaupt weitere Überlegung wert ist.

Die Optik ist im Jafall nicht unwichtig – was hältst Du von der Übermittlung eines Lichtbildes?

Viele Grüße von Ella (Lausi oder wie auch immer).

Guten Tag Ella,

ich hoffe nicht, dass Deine Gedanken bezüglich des F. nach hinten losgegangen sind. Wobei ich mir das auch nur schwer vorstellen kann. Das F steht einfach nur für meinen Vornamen. So darfst Du mich auch gerne nennen, wenn es keine Umstände bereitet.

Es tut mir Leid, dass ich die Angelegenheit nochmal hochgeholt habe, mir war aber auch nicht bewusst, dass Du damit durch warst. Verpuffter Zauber klingt lustig. Welche Art Zauber hattest Du denn erwartet?
Ich finde es übrigens großartig, dass Du Müll trennst. Das hat Potenzial.

Ein russischer Zupfkuchen ist nur dann eine Alternative, wenn ich einen guten Tag habe. Leider passiert mir das eher selten. Ich kann auch nicht backen, was sicher nicht unbedingt für uns spricht.

Mit der perfekten Welle kommen wir also nicht weit. Da müssen wir uns etwas anderes für uns einfallen lassen. Könnte aber auch an den Zeitproblemen scheitern. Ob und was eine weitere Überlegung wert sein könnte, wird schon im nächsten Absatz größtenteils geklärt. Das verspreche ich Dir und dafür stehe ich mit meinem F.

Warum wir nie Zeitprobleme bekommen werden wegen der Umsetzung ist ganz einfach. In 90% aller Fälle verhindern Übermittlungen von Lichtbildern das nämlich. In 96% der eben erwähnten 90% ist es mein Foto, was zu einer sofortigen Beendigung der Kontaktaufnahme führt. In den restlichen 4% wäre das Lichtbild von Dir folglich ein Verhinderungsgrund. Um Dich nicht zu sehr zu fordern, schicke ich Dir zunächst nur ein Schattenbild. Das passt sehr gut, da ich meist auch nur ein Schatten meiner selbst bin. Solltest Du danach Deinen Müll weiter füllen, werde ich Dir das nicht übel nehmen. Ich hätte es genauso gemacht.

Vielen Dank für Deine Aufmerksamkeit und liebe Grüße
F., garantiert Lausfrei

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