Monschau – Tag 1

Gegen 12.50 Uhr beginnt meine Reise. Das Wetter ist mäßig, aber da kann ich keine Rücksicht drauf nehmen. Die Anreise ist wenig überzeugend, teilweise regnet es so stark, dass mir eine Reisegeschwindigkeit über 80 km/h zu hoch erscheint. Mitunter ist die Sicht durch den starken Regen so schlecht, dass ich am liebsten nicht mehr weiter fahren würde. Dennoch werde ich oftmals in scheinbar atemberaubendem Tempo überholt und wenig später sehe ich Bremslichter aufleuchten. Überall Bremslichter. Das könnte man sich alles ersparen, wenn man nicht so rasen würde. Was mir ebenfalls missfällt ist die Tatsache, dass die Autobahn recht voll ist. An einem Sonntag bei miesem Wetter. Das ist irgendwie krank, aber was beschwere ich mich, ich bin ja auch unterwegs.

Etwa dreißig Minuten später als ursprünglich vom Navi vorausgesagt erreiche ich mein Ziel. Kaum bin ich in Monschau, weiß ich, dass ich es mag. Diese Häuser, dieses ganze Ambiente, genau nach meinem Geschmack. Ich erreiche das Apartment, will die Mail mit den Instruktionen abrufen und muss feststellen, dass ich meine Mails nicht öffnen kann. Das fängt ja gut an. Glücklicherweise erinnere ich mich, dass in der Mail stand, dass die Frau, die für alles zuständig ist, in einem Geschäft nebenan sein soll. Und so ist es auch und wenig später zeigt sie mir das Apartment, welches 22m² größer als meine 32m ² Wohnung ist. Es gibt eine Badewanne, um meine sieben Entchen schwimmen zu lassen. Herrlich. Nachdem alles erledigt ist, hole ich mir an der Touristeninformation ein Parkticket und spare direkt 22,50 €. Läuft. Zumindest scheinbar, doch die traditionell größte Hürde steht mir noch bevor, denn schon bald habe ich Hunger. Bei Regen und Wind irre ich klassisch orientierungslos umher. Da wo ich vielleicht essen könnte sind zu viele Leute und irgendwie spricht mich letztlich nichts wirklich an, daher beschließe ich bei Subway zu essen. Dazu muss ich allerdings etwa zehn Minuten mit dem Auto fahren. Das ist zwar lächerlich, aber ich muss ja essen. In der hintersten Ecke sitze ich wenig später und nehme meine Mahlzeit zu mir. Weil ich mich nicht satt fühle, nehme ich auch noch etwas für später mit und fahre zurück. Ich habe definitiv einen an der Murmel.

Nachdem meine Mahlzeit im Apartment abgelegt ist, mache ich einen Spaziergang durch die Straßen rauf zur Burg. Dort suche bei der Gelegenheit auch gleich einen Cache, denn seit einiger Zeit ist Geocaching wieder mein Ding, doch das ist eine andere, ziemlich lächerliche Geschichte, die vielleicht eines Tages erzählt wird. Ich irre eine Weile ratlos umher und als ich schon aufgeben will, finde ich tatsächlich, wonach ich gesucht habe und gehe anschließend zurück zum Apartment.

Nachdem ich meine Abendmahlzeit verspeist habe, mache ich noch einen Spaziergang durchs mittlerweile dunkle Monschau. Ich könnte stundenlang durch solche Gegenden wandern, betrachte die Schaufenster mit all den Sachen, die ich nicht wirklich brauche und überlege tatsächlich, ob ich mir einen Deko-Gorilla für 42 Euro kaufen will, weil der mir irgendwie sympathisch ist. Allerdings habe ich keine Ahnung, wo in meiner kleinen Wohnung ich den unterbringen soll und verwerfe den Gedanken wieder. Nach einer Weile fängt es an zu regnen und ich will zurück zum Apartment, doch natürlich finde am ich den Weg zurück nicht mehr. Wie üblich habe ich völlig die Orientierung verloren und laufe mehrfach ganz in der Nähe meine Unterkunft herum, glaube aber, dass ich dort falsch bin und renne wieder in die andere Richtung. Das hört erst auf als ich Google Maps um Hilfe bitte, weil ich sonst die Nacht draußen verbringen müsste.

Später nehme ich ein Vollbad mit meinen sieben Enten. Wie ich das vermisst habe. Einfach nur im warmen Wasser liegen und Musik hören. Leider gehen meine Nackenschmerzen davon nicht wirklich weg und dann wird es auch noch richtig blöd, weil der Stöpsel sich nicht aus der Wanne entfernen lässt. Der Mechanismus ist kaputt und ich darf all das Wasser mit einem Eimer abschöpfen. Die Entspannung ist dahin und erst als das Wasser fast völlig abgeschöpft ist, kann ich mit Hilfe des Blisters meiner Kopfschmerztabletten den Stöpsel etwas anheben und schließlich entfernen. Damit hat sich das Thema weitere Vollbäder allerdings auch erledigt, denn so macht das keinen Sinn. Dabei hatte ich so gehofft, dass ich öfter in der Wanne abschalten kann. Meine sieben Enten finden das auch doof, doch das ändert nichts.

Weil ich nicht weiß, wie das Wetter morgen wird und ich konfus bin, mache ich mir keine weiteren Gedanken und lasse den Montag einfach auf mich zukommen. Ich habe Urlaub und muss gar nichts machen außer entspannen und essen. Nur was das Essen angeht, habe ich echte Zweifel, ob das entspannt wird.

Zu Fuß zurückgelegte Strecke heute: 7,6km

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