Maskenpflicht in Zeiten des Coronavirus

Ich vermeide, wann immer es möglich ist, in Situationen zu kommen, in denen ich eine Maske tragen muss. Pakete lasse ich mir nicht mehr in die Postfiliale schicken, sondern nach Hause, mit der Angabe des Ablageorts. Dieser Ablageort ist die Wohnungstür. Dummerweise hat das nicht geklappt und der Paketzusteller hat entschieden, dass ich mein Paket in der Postfiliale abholen muss. Da ich manchmal stur und bockig wie ein Kind bin, hole ich das Paket allerdings nicht ab, weil es mir zu doof ist mit Maske in der Postfiliale rumzukaspern. Außerdem hatte ich ja angegeben, dass es vor die Tür gelegt werden soll, mehr kann ich wirklich nicht tun. Vermutlich hatte der Zusteller keine Lust in die vierte Etage zu latschen. Also wird das Paket in ein paar Tagen zurückgeschickt werden, weil niemand es abholt. Idiotisch, aber so bin ich. Künftig lasse ich alle Pakete zur Postbox liefern, da brauche ich keine Maske tragen. Ähnlich genervt bin ich, dass ich tanken muss und zum Bezahlen eine Maske aufsetzen soll. Während ich durchgehend mit diesem Zustand hadere, bietet Petra an, dass sie bezahlen geht, wenn ich das Coupé volltanke. Das ist eine hervorragende Idee, die wir direkt umsetzen. Weil Petra obendrein mein Verhalten bezüglich der Paketabholung blöd findet, bietet sie spontan an, dass Paket für mich abzuholen. Also händige ich ihr meinen Ausweis und meine Kundenkarte aus, doch das Paket bekommt sie nicht, weil sie eine Vollmacht von mir braucht. Darafhin fragt Petra, wann das Paket an den Absender zurückgeschickt wird, weil ich es definitiv nicht abholen werde. Eine Antwort bekommt sie nicht. Mir ist durchaus bewusst, dass mein Verhalten kindisch ist und dem eines bockigen Kindes gleicht, doch darauf kann ich keine Rücksicht nehmen. Hätte der Paketbote getan, was sein Auftrag war, könnte ich mir diesen Unsinn sparen. Hach, ich kann wirklich herrlich bescheuert sein. Als Petra Tage später zur Post muss, will sie, dass ich ihr eine Vollmacht unterschreibe, dass sie das Paket abholen kann. So lange ich nicht mit Maske zur Post muss, ist es mir recht. Mit dem albernen Zettel bekommt sie das Paket. Alles sehr skurril.
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Obwohl es mir keine Freude bereitet, füge ich mich beim Wocheneinkauf und trage brav eine meiner mittlerweile vier Masken. Zu den beiden Masken, die Agnes mir angefertigt hat, habe ich noch eine von Kollegin Steffi bekommen. Keine Ahnung, warum immer alle so nett zu mir sind. Maske Nummer vier haben ich vom Unternehmen gestellt bekommen, weil ich im Büro mehrere Stunden am Stück so eine alberne Maske tragen muss. Ich komme mir vor wie in einem maximal mittelmäßigen Science-Fiction Film und es tröstet mich auch nicht, dass ich mit Maske viel attraktiver bin. Manche Sachen sind einfach nichts für mich und daran will und werde ich mich weder gewöhnen noch mich damit anfreunden. So wird auch künftig das Kind in mir an der einen oder anderen Stelle heftig rebellieren und ich mich hin und wieder zum Affen machen. Aber ich darf das, denn ansonsten bin ich eigentlich ganz okay.

Der Masken-Marathon im Büro nervt mich am meisten, denn dort muss ich mehrere Stunden am Stück die Maske tragen, was schon ziemlich lästig und äußerst befremdlich ist. Die Maske ist irgendwann nur noch feucht und widerlich, was mir keine Freude bereitet. Die neuen Teilnehmer, die wir haben, habe ich natürlich noch nie ohne Maske gesehen und wundere mich immer, wenn mir die Bewerbungsfotos vorliegen, wie die so aussehen. Was für eine bizarre Situation. Mittlerweile fürchte ich, dass dieser Maskenball noch lange weitergehen wird.

Ob sich so eine Maske beim Sex eher positiv oder negativ auswirkt, wüsste ich allerdings schon gerne. Aber wen kann ich dazu befragen? Wer lässt so eine Maske beim Sex auf? Vielleicht sollte ich da mal eine Umfrage starten. Oder einen Selbstversuch. Oder ich lass es einfach bleiben.

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