Urlaub in Zeiten des Coronavirus

Ursprünglich war mein Urlaub erst Ende April für zwei Wochen geplant. Doch dank der denkwürdigen Umstände musste ich die zweite Urlaubswoche vorziehen und kann nun testen, wie es ist, Urlaub während der Corona-Krise zu haben. Abgesehen davon, dass ich den Urlaub größtenteils zu Hause verbringe, kann ich nicht klagen und finde alles ganz entspannt. Überhaupt scheine ich, seit es die ganzen Einschränkungen gibt, entspannter zu sein. Es gefällt mir ausgesprochen gut, dass so wenige Leute unterwegs sind und mir fehlen auch keine sozialen Kontakte. Man kann ja telefonieren, wenn man kommunizieren will. Abgesehen davon, dass die Leute einen Fetisch für Toilettenpapier entwickelt haben, bin ich zufrieden mit den meisten Leuten, weil ich sie eben nicht sehen muss. Glücklicherweise habe ich eigentlich niemanden in meinem Bekanntenkreis, der zur Risikogruppe gehört und erkrankt ist scheinbar auch noch niemand. Bei der Risikogruppe ist Petra allerdings anderer Meinung, weil sie sich schon dazu zählt, aber das ist mir zu negativ, also zähle ich sie einfach nicht dazu. Mir fehlt also nicht wirklich etwas und ich mag auch ausnahmsweise nicht in Panik verfallen. Zumindest vorerst nicht. Die Corona- Nachrichten habe ich für mich stark eingeschränkt, denn wenn man sich das zu lange anschaut wird man sicher völlig verrückt. Das möchte ich nicht. Die Dinge nehmen einfach ihren Lauf und ich laufe in der Gegend rum, weil man frische Luft braucht. Darüber hinaus kann ich Filme gucken, mit der Playstation spielen und lesen. Essen und Trinken gibt es ausreichend, alles ist im Fluss. Manchmal, wenn ich die leeren Straßen sehe, erinnert es mich an die siebziger Jahre. Da waren die Straßen an Sonntagen oft ähnlich leer. Zumindest in meiner Vorstellung. Fast Menschenleer. Menschenleer, ein sehr schönes und für mich nicht bedrohliches Wort. Es ist so viel angenehmer, wenn nicht Massen an Menschen lärmend und aufgeregt an einem vorbeitrampeln. Wenn ich die leeren Straßen sehe, denke ich manchmal an den letzten Avengers Film und stelle mir vor, dass die Hälfte der Menschen einfach weg ist. Da ich niemanden von den verschwundenen Menschen kenne und somit keinen vermisse, mag ich die Vorstellung. Wie schön es doch wäre, wenn es nach der Corona-Krise ähnlich ruhig und entspannt weiterginge, obwohl dann wieder alle fast alles dürfen. Wird es aber nicht. Doch bis es soweit ist, genieße ich den Zustand mit dem ich gut leben kann, was aber jetzt nicht bedeutet, dass ich die Umstände, die zu all dem führten, in irgendeiner Weise gut finde. Ich wünsche mir, dass ich ein wenig dieser Entspanntheit und Gelassenheit in die Zeit nach der Corona-Krise, die hoffentlich bald Geschichte ist, retten kann. Mit der Frage, wieso ich so eine Krise benötigte, um ein wenig zur Ruhe zu kommen und zu entspannen, beschäftige ich mich vielleicht irgendwann mal. Nur heute nicht, denn heute geht es mir zu gut, um mich damit zu beschäftigen.

6 Kommentare

  1. gehörst du nicht auch zu einer risikogruppe mit all deinen vorerkrankungen?
    ich habe es jetzt schriftlich. risikogruppe.

    pass auf dich auf.

  2. Dr Schwein ist ein Hypochonder.ohne Vorerkrankungen aber gefühlt hat er alle. Not? ???

  3. wer weiß das schon so genau….magenta.

    ps: magenta blau war meine lieblingsfarbe im wasserfarbkasten. aber schon lange her.

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