Der Lungenfacharzt gibt Entwarnung

Zugegebenermaßen bin ich vor meinem zweiten Besuch beim Lungenfacharzt nicht so entspannt, wie ich es gern wäre. Andererseits bin ich ja bei allem, was von meinen täglichen Routinen abweicht nicht wirklich entspannt.

Zu Beginn gibt es wieder den einfachen Lungenfunktionstest, dieses Mal muss ich aber zwischendurch irgendwas einatmen auf das manche heftig reagieren. Bei mir führt es maximal zu einem leichten Halskratzen. Anschließend wird der Lungenfunktionstest wiederholt. Keine Ahnung, was ich davon halten soll.
Später folgt das Gespräch mit dem Lungenfacharzt. Das Lungenvolumen, welches beim ersten Test vor drei Wochen bei 85% lag, ist nun in einen für mich besser zu ertragenden Bereich angestiegen und beträgt 92%, was laut Arzt eine glatte 1 ist. Keine 1 Plus, aber eine 1. Immerhin. Die Bronchien sind frei, was vor drei Wochen nicht so war. Asthma, so sagt er, habe ich nicht. Der Covid-19 Test fiel negativ aus, was aber nicht bedeuten muss, dass ich damit nicht zu kämpfen hatte. Es kann nur sein, dass mein Immunsystem den Mist einfach bekämpft hat, weil es stark ist. Interessant, denn mein Immunsystem ist eigentlich nicht dafür bekannt, dass es stark ist. Als nächstes sprechen wir über den Allergiertest. Bei den Frühblühern erreichen meine werte eine 3 auf einer Skala bis 6, was ich erstaunlich niedrig finde. Der Gesamtwert liegt bei 64. Was genau diese 64 bedeutet, vergesse ich zu fragen, weil ich zu fasziniert davon bin, dass kein Wert über 3 liegt. Bevor ich damals zum Heilpraktiker ging hatte ich häufig Probleme mit allergischen Reaktionen auf Roggen, Gräser und den anderen Kram. Scheinbar hat irgendetwas, was der Heilpraktiker gemacht hat, meinem Körper gutgetan und die Allergien besänftigt. Nun frage ich nach den Lungenbläschen und erfahre, dass sie nur minimal angegriffen sind und ich mir keine Sorgen machen soll. Erst bei Kurzatmigkeit gibt es Anlass zur Sorge. Auf Kurzatmigkeit sollte ich verzichten, wie ich finde. Miflonide Breezhaler soll ich nehmen, wenn der Hustenreiz wieder stärker wird und ich viel Husten muss. Dass ich mich für alternative Behandlungsmethoden entschieden habe, erwähne ich nicht. Ich will den Arzt nicht verärgern, weil er insgesamt einen guten Eindruck auf mich macht. Und das ist nicht bei vielen Ärzten so. Meine empfindlichen Bronchien können ein Nebeneffekt des Passivrauchens in meiner Jugend sein. Kann man nicht beweisen, ist aber häufig so. Und ich habe Jahre in einer total verrauchten Wohnung verbracht, in der man vor lauter Qualm oft eine arg eingeschränkte Sicht hätte. Rauchen sollte man genauso verbieten wie Alkohol, finde ich, aber das sehen viele sicher völlig anders. Der Bericht geht an meine Hausärztin. Fürs erste sind wir hier fertig.

Auf der Rückfahrt fährt ein Fahrzeug vor mir, welches im Kreis Gütersloh zugelassen ist. Als komplett durchgeknallter Bürger dieses Landes müsste ich die Fahrzeuginsassen beschimpfen und bespucken und wenn möglich ihr Fahrzeug demolieren, doch aus unerfindlichen Gründen scheint mir das unangemessen. Schlimmer noch, ich habe nicht einmal Angst, obwohl ich höchstwahrscheinlich noch nicht mit dem Coronavirus infiziert war, dass ich, wenn ich länger hinter dem Fahrzeug herfahre, an Corona, Covid-19, oder was auch immer erkranke. Vermutlich bin ich längst verloren, wenn mich eine solche Situation völlig kalt lässt und ich sollte mir rasch einen Therapeuten suchen, der mir bestätigt, dass ich mich falsch verhalten habe, weil ich die Leute in dem Fahrzeug nicht angegriffen habe. Aber für die Therapeutensuche bleibt jetzt keine Zeit, denn gleich muss ich zur Vitamin C-Infusion, um meinen Körper weiter zu stärken damit ich eines Tages ein starkes Immunsystem habe. Wenn es in ein paar Jahren so weit ist, fange ich wieder an mich mit Frauen zu verabreden. Nachher erstelle ich eine Anmeldeliste in die sich die interessierten Frauen schon mal vorab eintragen können, damit wir, wenn es soweit ist, keine Zeit verlieren. Das werden wilde Dates, so viel steht schon mal fest.

2 Kommentare

  1. Sehr gut zu hören Herr Doktor! Dann könnten Sie ja jetzt wieder mit einem ausschweifenden Lebenstil starten… 😉 Wünsche weiterhin viel Erfolg bei der Genesung!

    • Danke.
      Was den auschweifenden Lebensstil angeht stehen mir sicher tolle Zeiten bevor. Dafür war ich in einem früheren Leben schon weltbekannt. ?

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