Obwohl es mich nicht wirklich überraschen sollte, bin ich es bei manchen Dingen doch. Weniger darüber, dass etwas aus meiner Sicht Kurioses passiert, sondern über den Zeitpunkt. Daher werde ich immer mal wieder förmlich von Kuriositäten, die vermutlich gar nicht kurios, sondern vollkommen normal sind, überrollt.
Letzte Woche fing es an. Ich wollte wissen, ob mein nächster Urlaub denn nun genehmigt wird, da ich ihn ansonsten bis zum Wochenende hätte stornieren müssen. Mündlich wurde es zugesagt; sogar für die nächsten beiden geplanten Urlaube, doch in der Datenbank keine Spur der Genehmigung.
Auch am Wochenanfang gibt es keine offizielle Genehmigung. Mein Urlaub ist nicht mehr stornierbar. Es bleibt spannend.
Am Mittwoch ruft Lederhose, eine Verwaltungskraft, an. Da unsere Maßnahme erst im Juni mehr Teilnehmer bekommt, könne mein Urlaub nun doch genehmigt werden. Vom zweiten geplanten Urlaub ist überhaupt keine Rede mehr. Ich war mir sicher, dass beide Urlaube letzte Woche schon genehmigt wurden, doch vermutlich irre ich mich, denn wieso hätte man mir sonst heute mitgeteilt, dass nur der erste Urlaub genehmigt ist? Ich muss echt daran arbeiten, wie ich Aussagen interpretiere.
Freitag. Weiterhin keine offizielle Genehmigung des Urlaubs. Erneut ruft Lederhose an. Es geht um die ausgeschiedenen Teilnehmer der letzten Maßnahme. Die Chefin möchte eine Liste: wann sind die letzten Teilnehmer ausgeschieden und wie lange kann eine Arbeitsaufnahme noch zu einer Vermittlungsprovision führen. Diese Tabelle verlangte sie erst vor ein paar Wochen schon einmal und hat sie bekommen. Ein Blick in die interne Datenbank könnte Aufschluss geben, dummerweise aber wurde genau dieser Teil aus der Datenbank entfernt, sodass nun zusätzliche Tabellen erstellt werden müssen. Etwas, was unbedingt verhindert werden sollte mit dieser fantastischen, aber auch leicht antiquierten Datenbank. Die Geschichte der Datenbank ist jedoch ein anderes kurioses Kapitel aus der Arbeitswelt, welches heute nicht weiter beachtet wird. Heute soll es nur um die aktuellen Kuriositäten gehen, die, wie ich anfangs erwähnte, natürlich nicht kurios sind, was ich aber, weil ich einfach gestrickt bin, nicht wissen kann. Darum finde ich das auch alles kurios, obwohl es das gar nicht ist. Wie man es von mir kennt, erstelle ich natürlich rasch eine neue Tabelle und schicke sie unverzüglich der Chefin, weil sie sich das gewünscht hat und ich Frauen gerne Wünsche erfülle.
Da es noch eine Weile dauert, bis ich meinen Urlaub antrete, besteht sicher kein Grund zur Sorge. Auch wenn ich manchmal an den Vorgängen und der Entwicklung zweifle. Kurios bleibt es aber schon irgendwie. Zumindest für mich. Daher muss ich zur Verteidigung der Chefin und der Datenbank folgendes anmerken: ich war nie in einer Führungsposition und musste nie ein Unternehmen leiten. Somit sollte ich dazu auch keine Meinung haben. Ich nehme mir zwar auch weiterhin die Freiheit, Dinge kurios zu finden, aber da ich nie auf der anderen Seite beschäftigt war, ist das vermutlich arrogant und anmaßend von mir. Dafür entschuldige ich mich, gelobe Besserung und hoffe, bald damit aufzuhören, Dinge zu hinterfragen, von denen ich keine Ahnung habe. Denn letztlich ist am Ende noch immer alles gut gegangen. Spätestens, wenn ich in ein paar Wochen an der Saar entlang schlendere, wird alles nur noch eine lächerliche Randnotiz aus der Arbeitswelt sein. Wie ein Furz im Wind.
Ich sage nur em@v…
Was ist das? 🤔
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