Road House von 1989 ist sicher kein Klassiker der Filmgeschichte, daher hätte man von der Neuverfilmung durchaus erwarten können, dass sie mehr zu bieten hat, doch leider ist davon nichts zu erkennen. Es wurden, so wie es sich heutzutage gehört, ein paar Rollen anders besetzt. So ist der Chef vom Road House in der Neuverfilmung eine Frau (Jessica Williams) und kein Mann mehr und weil es sich gehört, ist es natürlich eine schwarze Frau. Der Ladenbesitzer ist natürlich auch ein Schwarzer, der dazu noch eine Tochter hat, damit auch eine Jugendliche eine Rolle in dem Film hat. Der unsympathische Barkeeper wurde durch eine Frau, die darüber hinaus auch noch dick ist und durch ihre leicht tapsige Art vermutlich sympathisch wirken soll, ersetzt. Eine Rolle, die Ernährungsexpertin Ricarda Lang sicher ähnlich überzeugend gespielt hätte, wenn man sie gefragt hätte. Das ist alles nicht schlimm, weil es nur wenig zur Geschichte des Films beiträgt, aber irgendwie auch lächerlich, dass man die Rollen derart umgestaltet hat. Bei mir sorgt so etwas durchaus für Verständnislosigkeit. Die Ärztin (Daniela Melchior) ist im Gegensatz zur Version von 1989 etwas anstrengend und die kleine Romanze alles andere als überzeugend. Ein echter Schwachpunkt ist für mich aber Jake Gyllenhaal als Dalton. Patrick Swayze war damals irgendwie cool und so muss ich die beiden Schauspieler immer vergleichen und dabei schneidet Jake Gyllenhaal nicht gut ab. Klar, hat er ganz wunderbar trainiert, aber er redet zu viel und ist nicht so cool, wie es angebracht wäre. Der Gangster, Junior Boss Ben Brandt (Billy Magnussen), gehört auch zu den Enttäuschungen des Films. Das Gangster heute noch so lächerlich sein müssen, hat mich überrascht, doch als sein Vater den fiesen Knox (Conor McGregor) engagiert, wird es richtig dämlich. Dieser rennt stets breitbeinig und am Rande des Schauspielwahnsinns durch den Film, macht Dinge kaputt, schneidet Grimassen, baut einen Unfall und ist ein einziges Ärgernis. Er senkt das Niveau des Films jedenfalls beträchtlich. Zum Auftritt des Krokodils schweige ich besser. Vermutlich wäre das alles nicht so schlimm, wenn es den Film von 1989 nicht geben würde. Doch wenn man 35 Jahre später eine Neuverfilmung produziert und dann so ein flacher Blödsinn dabei entsteht, dann ist das schon enttäuschend.
Fazit: Diese Neuverfilmung hätte man sich auf jeden Fall sparen sollen.