Big Brother 2

Sehnsüchtig von all den Fernsehsesselpupsern erwartet und dann gleich mit 12 Bewohnern ins Rennen gegangen. 7 Frauen und 5 Männer hatten die Ehre die ersten zu nsein. Ganze 106 Tage dauerte der Spaß. Doch das war nicht der einzige Unterschied zur ersten Staffel. Diesmal sollte alles noch viel schöner werden. So jedenfalls war der Plan.

Mal schnell alles zusammengefasst. Es wurde rumgezickt, dann wurde nicht geputzt, dann gelästert, gekuschelt, wieder nicht geputzt, Wochenaufgaben wurden in den Sand gesetzt und das Putzen vergessen. Zwischendurch wurde über die anderen gelästert, gekuschelt, trainiert wurde irgendwie gar nicht. Na ja, waren halt alles faule Säcke da im Container, welche dachten sie seien im Urlaub und eh was Besseres. Und Einbildung ist auch ne Bildung. So gesehen war sehr viel gebildetes Volk im Container. Dann wurde wieder rumgezickt und hinter dem Rücken der anderen gelästert und wieder gekuschelt. Dann wurde gepoppt, manche zogen aus, andere ein. Dann wurde geputzt… nein, geputzt wurde nicht.
Dann zog auch hier irgendein Kater ein und wurde gleich von den schreienden Bewohnerinnen in Empfang genommen, was ihn auf die Idee brachte sich erstmal zu verstecken und zu hoffen, dass die kreischenden Ischen vielleicht doch irgendwann mal schweigen. Besonders muss ihn das Ebru erschreckt haben. Dennoch hat er überlebt und zog einen Tag vor dem Finale aus. Der Glückliche.

Und nun zu den Bewohnern:

Marion, die heulende Stripperin. Was war das nur für eine Qual, ständig dieses Nervenbündel zu sehen. Und zur Belohnung bekam sie auch noch eine zweite Chance und zog wieder ein, obwohl die Zuschauer und die Bewohner sie doch schon einmal rausgewählt hatten. So was darf nie wieder passieren. Aber einen tollen Auftritt hatte sie doch noch, mal abgesehen von ihrem zweiten Auszug. Ihr berühmter Streit mit Daniela bescherte uns das neue Schimpfwort: “Kaulquappenfischlein”. Das ist ein schönes Wort, fein gemacht Marion.

Steffi, die zickige Ärztin. Offensichtlich kurzsichtig, denn wer so aussieht und sich für so toll hält, muss kurzsichtig sein- oder weitsichtig? Egal, auf jeden Fall hatte sie einen Sehfehler, dummerweise hatte sie aber die Brille nie auf der Nase, sondern immer nur im Haar. Die auf ihre Fehlsichtigkeit zurückzuführende Fehleinschätzung ihres Äußeren ist auch auf ihre Stimme geschlagen – auch die hielt sie für toll. Steffi glaubte sowieso das sie die beste und klügste sei und somit auch der Nabel der Welt. Nachdem sie endlich rausgewählt war, das alte Lästermaul, war Schluss mit der Personalityshow und auch die andern Bewohner waren mal zu sehen.

Christian, der Nominator. Nach dem Einzug war er eher unsympathisch, aber er hat sich toll entwickelt. Ein feiner Humor. Goldig sein Streit mit Hanka. Noch besser seine Statements im Sprechzimmer. Schade nur, dass er so bald schon das Haus freiwillig verließ. Solche Leute braucht man im Container, dann hat man auch ein paar Zuschauer mehr.

Celine, die arme Person, die in der ganzen Schar eifersüchtelnder Ebrus und Alidas keine Chance bekam. Die einzige, die sie mochte war Jörg. Eigentlich war sie ganz nett, aber eine Gefahr für die anderen Weiber, weil es hätte ja sein können, dass sich die von ihnen beanspruchten Männer auch mal mit ihr unterhalten und nicht die ganze Aufmerksamkeit ihren Herrinnen schenkten. Offiziell durfte sie nicht bleiben, weil sie in den drei Tagen nicht genug geputzt hatte – als ob das jemals wichtig gewesen wäre, denn sonst wäre ja schon mal vorher geputzt worden.

Jörg. Der kettenrauchende, zappelige Bi, der sich selbst nicht für nervös hielt, entsprach genau dem Bild, das der Normalo von einem Schwulen hat. Jörg wirkte deshalb eigentlich immer so, als sei er gerade einer kitschigen Komödie entsprungen und kaum jemand hätte ernsthaft gedacht, dass es solche Typen im wirklichen Leben gibt. Jörg hat uns dann aber doch positiv überrascht, als er – nachdem Celine keine Chance bekam – sich dazu entschloss, freiwillig das Haus zu verlassen, weil er die ganze verlogene, intrigante Bande nicht mehr ertragen konnte. Gut gemacht, Jörg.

Christian, called Biwi. In welchem Wald Bayerns die Fernsehmacher den aufgetrieben haben, wurde nie aufgeklärt – vorsichtshalber sollte man alle Wälder Bayerns künftig meiden. Biwi, der Naturbursche, der angeblich auch mal nackt durch den Wald läuft – so was nennt man doch Exhibitionismus und ist auch irgendwie widerlich. Zum Glück ist er so klein, dass man ihn auch übersehen könnte, aber leider nicht überhören, denn er konnte minutenlang ohne Luft zu holen und ohne Nachzudenken reden. Und obwohl er scheinbar nie Luft holte, hatte er doch unheimliche Blähungen, die im Haus öfter Anlass zu Diskussionen gaben, weil er – natürlich wie er nun einmal ist – seine Winde allen voller Stolz präsentieren musste. Danke, Biwi.

Hanka. Die rotsträhnige Abrissbirne, die immer auf die Etikette so bedacht war. Man konnte sie auch für humorlos halten – obwohl sie selber meinte sie hätte welchen. Den konnte sie nur nicht zeigen. Noch besser wäre es gewesen sie hätte sich nie gezeigt und die Fernsehzuschauer nicht mit ihrer echt humorlosen Art belästigt. Auch sie hätte gerne auch jemanden zum kuscheln im Haus gehabt. Wie bitte? Wieso sollte ausgerechnet im Container jemand mit ihr kuscheln wollen, wenn das doch schon außerhalb keiner wollen kann? Bäh, was für ein absurder Wunsch. Wahrlich keine Freude, was RTL2 mit dieser Person seinen Zuschauern zugemutet hatte. Gut, dass sie nicht noch länger im Container blieb.

Daniela, die gackernde Barbiepuppe. Die akustische Höchststrafe für jeden BB-Zuschauer war der schwäbische Traum aller Männer. Aber so wie es bei manchen schönen Frauen nun mal ist, sie sollten schweigen. Nicht nur ihre liebreizende Stimme quälte alle, die Krönung war ihr unbeschreibliches Gegacker. Legendär auch ihre Eifersucht. Und Sätze wie: “Dann ist Polen offen!” Was für ein literaturpreisverdächtiger Satz. Und wie toll sie sich immer fand. Na ja, die Figur war schon okay, aber das war es dann schon. Unreifes Suppenhuhn.

Karim, der sonnengebräunte Scherzkeks. Was war er doch für ein Schelm. Wie schön er die arme Hanka beleidigt hat. Dabei wollte er doch nur Spaß, aber Abrissbirnen verstehen das ja nicht. Und als er rattig wurde hat er sich Dumpfbacke Daniela geschnappt und es ihr mal richtig besorgt, oder hat sie es ihm besorgt? Egal, Hauptsache sie hatten ihren Spaß. Und die Zuschauer etwas zum gucken und die Einschaltquoten gingen noch mal hoch. Genau wie das Teil von Karim. Schön, dass er bei seinem Auszug die Gackermaus mitgenommen hat. Das hat er gut gemacht. Applaus.

Walter, Prinz Valium. Der süße Teenieschwarm mit der Zuckerfrisur. Ja, er war schon ein aufregender Typ. Gähn… . Aber niedlich. Und so…langweilig. Ja, das war der Walter.

Lilian, die Unscheinbare. Kaum war sie drin, war sie auch schon wieder raus. Aber erwähnen muss man sie ja. Sie war eh nur aus einem Grund in dem Container, nämlich um den anderen Bewohnern die langen verfilzten Zottelhaare zu richten, denn sie ist Haarkosmetikerin. Lilian, es war schön mit dir, auch wenn eigentlich nichts war.

Linda, der blonde Breitmaulfrosch. Tja, was soll man dazu sagen. Blond, großer Mund und mehr auch nicht. Hat sich gerne mit Harry gestritten und war kurz danach auch schon wieder raus.

Das Ebru. Unverständlich wieso eine so narzisstische und eifersüchtige Persönlichkeit wie die Türkin das Casting überstanden hat. Die Psychologen müssen besoffen gewesen sein oder bestochen, als sie die auswählten. Unklar auch wieso Ebru meinte sie sei schön. Schade für Ebru, dass sie mit 23 wie mindestens 32 aussah. Für immer unklar wird bleiben wieso sie nicht von den anderen Bewohnern nominiert wurde und erst als die Zuschauer endlich das Zepter in die Hand nehmen konnten, sie das Haus verlassen musste. So eine heulende, zickende, rauchende, kreischende, nervende und eingebildete Person will man sicher niemals mehr wieder im Container sehen!

Alex, der Sportler. Ging anfangs dem Zuschauer tierisch auf den Keks, entpuppte sich aber als akzeptabler Bewohner. Super Leistung. Danke, Alex.

Frank, der Unauffällige. Dass Frank im Container wohnte hat man erst bemerkt, als er zum Karneval rausgeholt wurde. Danach ist er gleich wieder abgetaucht. Und das machte ihn so erfolgreich: Schweigen, nicht auffallen, mit Alida turteln, nett sein und sonst nichts. Na ja, zum Sieg hat es zwar nicht gereicht, aber weit ist er so gekommen. Fast so wie der John damals in der ersten Staffel, aber glücklicherweise nur fast.

Harry, der Rocker. Der Mann hätte, nachdem der Nominator weg war, eigentlich gewinnen müssen. Aber Pustekuchen. Sicher, auch er war nicht toll, aber wenigstens nicht so eine Nervensäge wie die meisten anderen. Und immer so schick gekleidet. Papa Schlumpf war echtokay. Doch das verwirrte Publikum hat anders entschieden.

Alida, die mit der Matschfrisur. Die Siegerin. Wie konnte das nur passieren? Reicht es schon, dem Publikum einmal die dicken Titten zu zeigen, um zu gewinnen? Es scheint so. Das ist traurig, sehr traurig. Aber sonst kann es keinen Grund für ihren Sieg gegeben haben, denn sie war auch nicht besser als die anderen Weiber. Ein Lästermaul, nicht ganz so arg zwar, aber trotzdem. Und diese Frisur. Obwohl, was für eine Frisur? Diese angematschten Haare, die formlos an ihrem Kopf pappten waren doch nicht wirklich eine Frisur. Oder hat sie gewonnen, um sich eine neue Frisur zu kaufen? Das wird wohl ein ewiges Geheimnis bleiben. Nur wiederholen darf sich so was nie wieder. Jemand wie Alida darf niemals mehr als Siegerin den Container verlassen.

© 01. 2001

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