Mein neuer Augenarzt

Mein Augenarztbesuch beginnt mit der Untersuchung bei der ich
einen Heißluftballon anstarren muss. Es folgt eine Ultraschalluntersuchung und
dann lerne ich meinen neuen Arzt kennen. Ich erkläre ihm, was mit meinen Augen
so alles nicht stimmt. Anschließend folgt ein Sehtest. Meine Sehstärke links
liegt bei -2,25, rechts bei -3,25. Das kann ich nicht glauben, weil meine
beiden Augen bisher immer gleich schlecht waren. Vielleicht ist das nicht der
richtige Arzt für mich. Weil ich sichtbar skeptisch bin, sagt der Arzt, ich
soll meine Brille aufsetzen, hält mein rechts Age zu und sagt, ich soll die
Zahlen betrachten. Alles gut zu erkennen. Nun hält er das linke Auge zu und aus
den Zahlen sind schwarze Punkte geworden. Ich denke „Oh“ und sage genau das zu
meinem neuen Arzt. Was soll ich auch sonst dazu sagen? Ich werde nicht nur
älter, ich werde auch immer kurzsichtiger. Nicht mein neuer Arzt ist schlecht,
meine Augen sind es. Noch vor einem Jahr war alles gut und jetzt das. Ich bin
deprimiert und gespannt, was der Arzt nun zur Ultraschalluntersuchung und
meinem Augendruck zu sagen hat. Der Augendruck liegt bei 17 und laut
Ultraschall habe ich da zwar eine Anomalie, vermutlich genetisch bedingt, aber
ansonsten ist alles im grünen Bereich und der Arzt sagt, dass er sich keine
Sorgen macht und alles entspannt sieht. Er rät mir zu gesunder Ernährung, weil
das das Einzige ist, was man da machen kann. Ich indes stecke nun in einem
Dilemma und kann mich nicht entscheiden, ob ich mich freuen soll, weil ein
Glaukom eher unwahrscheinlich ist oder mich in Trauer hüllen soll, weil meine
Sehkraft einfach so nachgelassen hat. Es scheint so als würde die Trauer
überwiegen. In einem halben Jahr komme ich wieder, weil ich denke, der Arzt ist
eine gute Wahl.
Sofort berichte ich Agnes von meiner schleichenden Erblindung
und das mein Körper, zumindest Teile davon, altersbedingt immer weiter
schwächelt. Sie empfiehlt mir das Buch „Vergiss Deine Brille“. Weil mir der
Titel gefällt, bestelle ich mir das Buch sofort. Schaden kann es nicht und so
habe ich eine möglicherweise interessante Lektüre fürs Büro.

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