Insgesamt habe ich diesen Monat 24 Filme gesehen. Langsam werde ich wieder der Alte. Begonnen hat auch dieser Monat mit einem alles andere als guten Film. Die totalen Filmkatastrophen sind aber zum Glück ausgeblieben.
Nicht jeder Film, der nicht gut anfängt, muss schlecht sein. Doch oft gibt der Beginn schon einen Hinweis auf das, was auf einen zukommt. Bei American Assassin kommt Mitch Rapp (Dylan O’Brien) auf einen zu. Dieser will den Tod seiner Freundin Katrina (Charlotte Vega) rächen, was durchaus eine sinnvolle Sache ist. Dabei fällt er Irene Kennedy auf. Diese ist so angetan, dass sie ihn zur CIA holt und von Stan Hurley (Michael Keaton) ausbilden lässt. Natürlich ist Mitch sofort ein Superagent und löst den Fall fast im Alleingang.
Insgesamt ist American Assassin ein Film mit einer wirren Story, teils schmerzhaften Dialogen und einem Hauptdarsteller, dem die Rolle irgendwie nicht passt. Taylor Kitsch spielt die Rolle des Bösewichts und sein Nachname passt einfach perfekt zu diesem absurden Actionspektakel, welches am Ende etwas von einem Katastrophenfilm auf See hat und dabei durchaus lächerlich wirkt. Was am Ende bleibt ist Kitsch mit Taylor Kitsch und anderen.
Es ist meist nicht gut, wenn ich mich sehr auf einen Film freue und hohe Erwartungen habe. Red Sparrow war so ein Film und als ich wahrgenommen habe, dass er 140 Minuten geht, fing meine Skepsis an. Für mich sind 120 Minuten die Obergrenze, weil sonst oft zu viel Zeit mit Nebensächlichkeiten verschwendet wird. Bei Red Sparrow fand ich das allerdings nicht. Durchgehend spannend und bis in die Nebenrollen perfekt besetzt, war ich schon nach wenigen Minuten begeistert. Kein übertriebener SchnickSchnack, keine ausufernden Actionszenen und doch mit einer Härte, die ich sehr schätze. Endlich wieder ein Agentenfilm nach meinem Geschmack. Ich glaube zwar nicht, dass ich Red Sparrow beim zweiten Mal anschauen noch so gut finden werde, weil ich ja nun die Geschichte kenne und fürchte, dass es deshalbn weniger spannend für mich ist, aber andererseits sollte ich es riskieren, weil ich so wenigstens keinen Film wie z.B. American Assassin gucken werde. Meine Logik ist echt famos und Red Sparrow ein Film, den ich nur empfehlen kann.
Die Enttäuschung des Monats. Ich hätte nie gedacht, dass ein Film vom Regisseur Clint Eastwood das jemals sein könnte, doch was er hier abgeliefert hat, ergibt nicht wirklich einen Sinn. Die Story reicht maximal für einen Kurzfilm, doch leider ist 15:17 to Paris kein Kurzfilm geworden, sondern eine belanglose Geschichte aus dem Leben dreier junger Männer, die in einem Zug zu Helden werden. So toll sie das auch gemacht, so grausam ist es die Vorgeschichte dazu anzusehen. Zuerst gibt es ein paar Geschichten aus der Kindheit der drei, was noch irgendwie zu verkraften ist, doch nach und nach wird es immer belangloser und man interessiert sich auch nicht mehr wirklich für den Ausgang. Die drei sind mal hier, mal dort, dann sind zwei beim Militär, oder der Army, oder was auch immer. Als man vor Langeweile völlig abgeschaltet hat, steigen sie endlich in den Zug, haben Glück und werden zu Helden. Ganz großes Kino. Ach ne, genau das ist es eben leider nicht. Es ist einfach eine einzige Enttäuschung.
Suffragette – Taten statt Worte ist ein Film, der die Beschränktheit der Menschen, besonders der Männer, perfekt rüberbringt. Und wenn man ehrlich ist, würden sicher viele den Ursprungszustand wieder herstellen und das Wahlrecht für Frauen abschaffen, um sich selbst ein wenig größer zu machen. Filme dieser Art zeigen immer wieder, dass man einen Großteil der Menschheit besser einschläfern lassen sollte. Weil das aber nicht erlaubt ist, besteht halt nur wenig Hoffnung für diese Spezies. Schade eigentlich, aber ohne die Beschränktheit vieler Menschen gäbe es solche Filme nicht. Das wäre auch irgendwie schade.
Battle of the Sexes – Gegen jede Regel erzählt die Geschichte rund um den Tennis-Schaukampf zwischen Billy Jean King und Bobby Riggs. Ich hatte davon nie zuvor gehört und wusste auch nicht, worum es in dem Film geht als ich ihn mir ausgeliehen habe. Manchmal schaue ich mir Filme nur wegen der Schauspieler an, so war ich durchaus überrascht als ich merkte, was ich zu sehen bekam. Ich finde, Battle of the Sexes ist gut gemacht, unterhaltsam und informativ. Daher denke ich, dass man, sollte einen das Thema interessieren, ruhig einen Blick riskieren kann.