Herbst- und Winterblues

Die Zeitumstellung hat mir auch dieses Jahr irgendwie den Rest gegeben. Die schlagartig noch früher einsetzende Dunkelheit sorgt dafür, dass ich den größten Teil des Tages nur noch im Notbetrieb laufe. Diese Dunkelheit macht mich müde, lustlos und steigert mein Desinteresse an Unternehmungen ins Unendliche. Sobald die Dunkelheit einsetzt, oft sogar schon bevor es dunkel wird, möchte ich die Wohnung einfach nicht mehr verlassen. Es erscheint mir völlig sinnlos und fordert einen viel zu hohen Aufwand. Das gibt mein Ladezustand nicht her. So kommt es vor, dass ich ungewaschen das Wochenende größtenteils damit verbringe, FIFA 20 oder Desperados an der Playstation zu spielen. Dabei vergesse ich oft, ausreichend zu trinken und esse, wenn der Hunger stört, Salzstangen oder ähnlichen Kram, der den Hunger nicht stillt und alles andere als empfehlenswert ist. Wäre es nicht Pflicht, dass ich am Wochenende einmal zu McFit gehe, außer wenn ich erkältet bin, könnte ich die Wochenenden auch komplett zu Hause verbringen. Besonders leicht fällt es mir, die Wohnung nicht zu verlassen, wenn es regnet und stürmt. Jedes Jahr wird mein Unwillen, in der dunklen Jahreszeit am Leben teilzunehmen, größer. Es gibt einfach fast nichts, was mich reizt, wozu ich mich aufraffen mag. FIFA zu spielen langweilt mich natürlich auch, denn ich spiele im Anfängermodus und da gewinnt man mit einem Zweitligisten auch in Unterzahl gegen die besten Erstligisten locker und hoch, was selbst für mich, der überhaupt nicht verlieren kann, einfach keinen Spaß macht. Ich könnte natürlich aufhören, im Kindermodus zu spielen, aber das möchte ich irgendwie auch nicht. Daher frage ich mich während des Spielens öfter, was ich da überhaupt mache, bin dann aber zu faul, mir die Frage zu beantworten, weil es eh nichts ändern würde. Vor März/April werde ich wahrscheinlich nicht mehr aus diesem Zustand der Antriebslosigkeit rauskommen. Vermutlich wird es jedes Jahr schlimmer mit meinem Desinteresse, aber irgendwie ist das egal, denn die dunklen Monate sind vermutlich genau dafür gemacht, um Leute wie mich in eine Art Dämmerzustand zu versetzen. Solange die Heizung funktioniert und ich mir regelmäßig ein sprudelndes Fußbad gönnen kann, ist es aber noch nicht so schlimm, dass ich eingeschläfert werden muss. Und falls doch, wird das mein Leben auch nicht großartig verändern.

5 Kommentare

  1. Ich kämpfe derzeit noch dagegen an. Ich lese da oben die Zukunfts-Nova. Mir wird es sehr bald ähnlich ergehen. Das Licht wartet irgendwo auf uns…. 💚🫂

      • Was halten Sie davon, sich bewusst regelmäßig Licht (und gerne auch UV-Licht) auszusetzen? Der mentalen Gesundheit halber?

        Es wird vielleicht nicht ganz unbegründet sein, dass manche Nordländer UV-Licht / Sonnenbanken auf Rezept ausstellen (okay, dort werden auch ANDERE Sachen auf Rezept ausgestellt, die ich als Kassenleistung nicht minder interessant fände…).

        Ich hatte die Fenster auf der Sonnenseite meiner aktuellen Noch-Wohnung mit Spiegelfolie verkleidet – eine tolle Sache (auch temperaturtechnisch) im Sommer, aber eine ziemlich verdunkelnde Geschichte jetzt im Winter:

        Es ist hier jetzt SO DUNKEL, die Nachmieter fragten bei der Wohnungsbesichtigung beim Eigentümer nach, ob hier vielleicht jemand lebte, der nur nachts nach 12 aufstünde und wo sein Sarg sei… und man hat zudem hier morgens halb zehn schon Bock auf den ersten Ardberg10.

        Was bei Lichte betrachtet (lol) vielleicht auch so ganz grundsätzlich nicht das Verkehrteste wäre:
        Fußsprudelbäder und Whisky, wären Sie offen für so eine Männer-WG?

        • Ich habe sogar extra eine Tageslichtlampe, vergesse aber ständig, sie auch regelmäßig zu nutzen.

          Da ich keinen Whisky mag, bleibt es beim Fußsprudelbad. Dazu gibt es dann Tee und Filme. So komme ich durch die dunklen Abende. In fünf Monaten wird es wieder 🔅.

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