Zum Abschied Rocher

An meinem letzten Arbeitstag am anderen Standort mache ich das, was mir am meisten Spaß macht, Unsinn reden. Sandra ist ein dankbares Publikum meiner sinnfreien Vorträge und Wortspiele. Als ich in meinem Büro eine Flasche Händedesinfektion, die Örge hinterlassen hat, betrachte, kommt mir die Idee, dass es ein passendes Geschenk für Sandra sein könnte. Also teile ich ihr mit, dass ich ein Geschenk für sie habe und übergebe ihr das Händedesinfektionsspray. Natürlich geht sie davon aus, dass ich das Spray im Büro gefunden habe, aber sie findet es dennoch witzig und probiert das Zeug direkt aus. Dann fragt sie, ob ich Rocher mag. Ich frage, wie man Rocher nicht mögen kann und freue mich, dass ich eine Praline bekomme. Doch da habe ich mich geirrt, denn Sandra hat tatsächlich eine ganze Packung Ferrero Rocher für mich besorgt. Ein Abschiedsgeschenk. Als Dankeschön für meinen Humor und weil sie etwas von mir gelernt hat. Ich bin ganz verwirrt, denn ich kann mich nicht erinnern, dass jemals jemand etwas von mir gelernt hat. Acht gemeinsame Arbeitstage und schon ein Geschenk verdient. Nie war ich besser und es ist lange her, dass ich eine Frau mit meinem Humor so unterhalten konnte. Das lässt hoffen, dass ich auf dieser Ebene noch nicht völlig abgestumpft bin. Da ich in den nächsten Monaten aber wieder ganz alleine und ohne Kollegen arbeiten werde, wird dieses Talent in der Mottenkiste landen. Irgendwann, so fürchte ich, wird es in der Mottenkiste verkümmern und ich werde nur noch den Unterhaltungswert einer toten Fliege haben. So etwas kann nämlich schnell passieren, wenn man zu viel Zeit nur mit sich alleine verbringt.

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