Nachdem ich im letzten Jahr relativ wenig gelesen habe, hoffe ich, dass sich das dieses Jahr wieder ändern wird.
01. Jürgen – Heute wird gelebt
Jürgen und sein “Freund” Benni sind beide auf der Suche nach einer Frau fürs Leben, doch nicht unbedingt die Männer, nach denen Frauen unbedingt suchen. Aber immerhin geben sie nicht auf. Das Buch ist witzig geschrieben und durchaus unterhaltsam. Gegen Ende ist es manchmal ein wenig zu übertrieben, aber nicht so schlimm, dass es keine Empfehlung mehr ist. Zumal die Dinge, die mich stören, nicht so bedeutend und recht schnell abgehakt sind. Ich kann mich noch schemenhaft an den Film erinnern und mir vorstellen, dass ich ihn mir nochmal anschaue, um zu sehen, wo es Unterschiede gibt und wie er mir nach dem Buch gefällt. Es war jedenfalls ein lockerer Einstieg in das neue Lesejahr und ich hoffe, dass es so fluffig weitergeht. Alles andere wäre unschön und würde den Lesefluss unnötig stören.
02. Zistrose – Immunschutz und Entgiftung aus der Natur
Ein kleines, informatives Buch über eine Heilpflanze. Die Zistrose kann gegen viele Beschwerden eingesetzt werden und es gibt auch einige Erfahrungsberichte zur Wirksamkeit. Einige Studien ebenfalls, dass Zistrosen-Tee gut für die Gesundheit ist. Dieser kleine, kompakte Ratgeber ist sehr informativ, bietet einen prima Überblick und Anwendungsbeispiele. Für Interessierte eine nützliche Lektüre, die durchaus einen Blick lohnt.
03. Clever & Smart in geheimer Mission – Comic-Taschenbuch Nr. 9
Ein Comic ist jetzt nicht unbedingt das, was man hier erwartet, aber aus nostalgischen Gründen darf das mal sein. Früher habe ich einige Clever & Smart Comics gelesen, die mir aber nicht groß in Erinnerung geblieben sind. Aber sie erinnern mich daran, dass ich sie mit meinem Vater teilte. Ob sie ihm gefallen haben und ob er auch alle, die ich gelesen habe, gelesen hat, weiß ich leider nicht mehr. Man kann diese Comics locker lesen und nach ein paar dieser Kurzgeschichten ist man auch irgendwie drin, aber irgendwie ist das schon ein sehr spezieller Humor, bei dem ich nicht weiß, was ich davon halten soll. Aus nostalgischen Gründen war es ganz nett, nochmal einen solchen Comic zu lesen.
04. Drehen Sie die Jahre zurück mit Kollagen
Da ich schon lange mein Aussehen verjüngen und meinen Körper von Grund auf stärken will, musste ich dieses Buch einfach lesen. Das Buch bietet viele interessante Informationen und ist verständlich geschrieben. Ob das nun alles Blödsinn ist, wie auch manchmal behauptet wird, oder ob Kollagen wirklich, wenn man es zusätzlich einnimmt, und dafür sorgt, dass es einem besser geht und man irgendwie hübscher wird, kann wohl nur ein Selbstversuch klären. Man kann sich theoretisch auch entsprechend ernähren. Muss man nur wollen. Natürlich werde ich demnächst ausprobieren, ob ich durch die Einnahme von Kollagen-Hydrolysat irgendwelche positiven Effekte an meinem Körper feststellen werde. Für mich sind solche Bücher einfach immer wieder interessant. Wer sich ebenfalls für Kollagen und derartige Themen interessiert, wird mit diesem Buch durchaus zufrieden sein. Ich kann mich aber natürlich auch irren.
05. Die Kunst des klaren Denkens
Menschen und ihre Denkfehler. Einige davon, genauer gesagt 52, beleuchtet der Autor in diesem Buch. Das ist durchaus unterhaltsam und kann auch zum Nachdenken anregen. Das alles liest sich recht locker nebenbei und hat dennoch einen Haken, der mich einfach stört. Die oft englischen Überschriften. Survivorship Bias. The sunk cost Fallacy. Ich weiß, ich bin von gestern oder vorgestern, aber ich will solche Überschriften nicht. Da komme ich mir verarscht und dumm vor. Aber das ist nur mein Problem. Manche Denkfehler kann ich absolut nicht nachvollziehen und ich will/kann einfach nicht erkennen, wieso ich da einfach zu blöd und/oder uneinsichtig bin. Vielleicht gibt es Denkfehler, von denen ich mich nicht trennen mag oder trennen kann. Ist das Buch denn empfehlenswert? Ja, warum nicht. Es ist kurzweilig, nicht uninteressant und man erkennt sich das eine oder andere Mal wieder. Kann man also durchaus lesen, ohne es zu bereuen.
06. Imperium der Schmerzen – Wie eine Familiendynastie die weltweite Opioid-Krise auslöste
Der Untertitel „Wie eine Familiendynastie die Weltweite Opioid-Krise auslöste“ ist gar nicht so unpassend und das Buch bietet einen interessanten Einblick über die Familie Sackler, die skrupellos ihre Präparate in den Verkauf getrieben hat und damit das Land, später auch andere Länder, überschwemmt hat. Es zeigt aber auch, dass es für die Reichen kaum Grenzen gibt und die Pharmaindustrie macht, was sie will und das Wohl der Patienten dabei doch eher eine Nebenrolle spielt. Da spielen selbst ruinierte Existenzen keine Rolle und die Konsequenzen sind im Gegensatz zu den vielen Todesfällen eher lächerlich. Profit geht über alles, Macht und Ansehen kann man kaufen und mit der eigenen Wahrheit lässt es sich prima leben. Das Buch ist wirklich informativ und lesenswert, aber zugleich auch erschreckend und verstörend. Ich kann es nur empfehlen.
07. Sie hat Bock
Ganz furchtbar an dem Buch sind die *Gendersternchen*, fast so hätte das Buch eine Behinderung, die dem Buch mutwillig zugefügt wurde. Ich muss gestehen, dass ich das durchaus etwas lächerlich finde. Zum Beispiel dies: … meiner Freund*innen. Damit ist ja das Wort Freunde nicht mehr vorhanden. Es bleibt nur “meiner Freund” und “meiner Freundinnen” übrig. Das e von Freunde wurde quasi weg gegendert. So etwas bescheuertes kann ich einfach nicht gut finden und will damit in Büchern nicht belästigt werden. Auch sonst konnte mich das Buch leider nicht überzeugen. Anfangs fand ich es sogar so schrecklich, dass ich es direkt beenden wollte, dann wurde es etwas besser und ist stellenweise auch informativ, aber insgesamt ist es kein Buch, welches ich empfehlen kann. Bisher das schlechteste Buch des Jahres.
08. Am Arsch vorbei geht auch ein Weg
Der Untertitel lautet “Die Kraft der Selbstheilung – eine medizinisch fundierte Anleitung” und solche Titel und Untertitel sprechen mich immer wieder an. Das Buch selbst ist interessant, informativ und kann zum Nachdenken anregen. Sicherlich gibt es hier und da Passagen, die mir jetzt nicht gefallen oder mich nicht ganz so interessieren, aber insgesamt ist das Buch interessant. Der Placebo-Effekt wird gut beschrieben und es ist sehr interessant zu lesen, was der Körper alles ohne Medikamente regeln kann und auch, was für Ursachen entstehen könne, ohne dass es organische Gründe gibt. Ich kann das Buch durchaus empfehlen.
09. Die Kassiererinnen
Wieder einmal beschreibt Wilhelm Genazino einen Mann, der durch sein Leben geht, auf mehr oder weniger interessante Menschen trifft und diese als auch sich selbst dabei beobachtet, analysiert und beschreibt. Ein besonderes Interesse scheint er an den Kassiererinnen eines Supermarkts zu haben, zumindest gehen sie ihm nicht aus dem Kopf. Das ist sehr kurzweilig und unterhaltsam, vermutlich schräg und skurril, aber letztlich auch gut gelungen. Das Buch ist eine schöne Lektüre für den Lesehunger zwischendurch und es macht Lust auf weitere Bücher des Autors.