Mein neuer Einsatzort steht fest

In etwa drei Monaten endet die Maßnahme und ich werde woanders eingesetzt. Dazu gab es eine sehr wahrscheinliche Möglichkeit und eine, die mir besser gefallen hätte. Nicht immer bekommt man, was man lieber hätte und daher ist Alphas, quasi im Vorbeigehen, übermittelte Information zwar keine wirkliche Überraschung, trifft mich aber zum falschen, nämlich viel zu frühen Zeitpunkt. Ich hätte das lieber erst kurz bevor es soweit ist erfahren und nicht schon jetzt. Doch nun ist es, wenn auch nicht in Stein gemeißelt, offiziell, ich werde nach Maßnahmeende an einem anderen Standort eingesetzt. Gleiche Maßnahme, in etwa gleiche Entfernung, aber neue Kollegen und somit komplett neues Umfeld. So weit, so gut. Dumm ist nur, dass jeder, wirklich jeder, der jemals vorübergehend an dem Standort gearbeitet hat, von der wirklich schlechten Stimmung da spricht. Keiner der Mitarbeiter, die in den Genuss kamen, will je wieder dahin zurück. Für mich, der ein Wohlfühlklima zum Überleben braucht, klingt das nach einer Katastrophe und bei so vielen, die von dem Standort als Alptraum geredet haben, wird vermutlich mehr als nur ein wenig Wahrheit in den Aussagen stecken. Ich finde, man hätte mir das nicht vor Weinachten mitteilen müssen. Man hätte mir das einen Tag vor Beginn meiner Arbeit dort sagen sollen. Wäre besser für mein Wohlbefinden gewesen. Aber gut, konnte ja keiner wissen und alles Gute hat irgendwann ein Ende. Konsequenterweise sitze ich nachdem ich das erfahren habe etwa eine halbe Stunde wie paralysiert einfach nur auf meinem unbequemen Bürostuhl. Möglicherweise eine Art Schockzustand. Ich versuche mich anschließend damit zu trösten, dass ich bisher einfach nur Glück hatte und, wenn ich ehrlich bin, oftmals optimale Bedingungen für meinen fragwürdigen Gesamtzustand hatte und es meist genau nach meinen Wünschen lief. Außerdem bin ich dann kein Maßnahmeleiter mehr, was bedeutet, dass ich keine Verantwortung mehr für irgendwas habe. Das immerhin ist ein Fortschritt. Alles andere wohl eher nicht. Der Countdown läuft. Hatte ich schon erwähnt, dass ich Veränderungen hasse?

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