Naturwildpark Granat (mit Fotos)

Sonntag. Das Training ist vorbei, ich habe gegessen und es ist fast optimales Wetter, um etwas zu unternehmen. Träge sitze ich auf dem Balkon und betrachte meine Blumen. Gehören Blumen einem eigentlich, weil man sie gekauft und eingepflanzt hat? Oder gehören Blumen niemandem, weil es Blumen sind? Und interessiert Blumen das überhaupt? Eine Weile starre ich einfach so abwechselnd die Blumen an oder einfach vor mich hin, dann passiert etwas, was mich verwirrt, denn ich frage Petra per Whatsapp, was sie treibt und wenig später befinden wir uns auf dem Weg nach Haltern. Haltern ist in meiner Vorstellung eine Weltreise und fast hätte ich mich gesträubt, da ich so weite Reisen, wir reden von etwa 32 Kilometern, die zu fahren sind, nicht ohne Vorbereitung bewerkstelligen kann. Vorbereitung bedeutet in so einem Fall, dass ich eigentlich nichts mache außer anders verwirrt zu sein als gewöhnlich. Ich muss echt aufpassen, dass ich nicht noch verschrobener werde.
Als Petra in Haltern tankt, entsteht in meinem Kopf die Idee in den Wildpark Granat zu fahren. Irgendwann in naher Zukunft, weil ich da schon seit Jahren bin will. Da wir gerade in der Nähe sind, entscheidet Petra jetzt dahin zu fahren und nicht noch weitere Jahre zu warten. Fast wie auf einem Karussell komme ich mir vor, bei so viele Entscheidungen kurz hintereinander. Wenig später sind wir auch schon da und haben Glück, dass es nicht so voll ist. Direkt am Eingang schauen wir uns wilde Schweine an. Ein Mann schüttet eine Packung Tierfutter lieblos direkt vor die Schweine und kommentiert dazu, dass die erste Packung damit geleert ist. Seine ganze dämliche Art, sein dummes Gelaber und wie er das Futter so respektlos vor die Schweine gekippt hat, sorgen dafür, dass ich ihn Scheiße finde. Er widert mich regelrecht an mit seinem Aussehen und seinem Dummkopfgesicht, dass ich ihn sehr verächtlich, zumindest hoffe ich, dass ich meine Verachtung zum Ausdruck bringe, ansehe. Er merkt es natürlich nicht, weil er vermutlich schon plant, wo er die nächste Futterration hinschütten kann. Er wär besser zu Hause geblieben oder in einem Bach ertrunken, anstatt hierher zu kommen. Wir versuchen rasch Abstand zu dem Unsympathen zu gewinnen, weil ich mich sonst nur aufregen würde. Als der Typ weg ist, schauen wir uns die faszinierenden Wölfe an bevor wir bei den Hängebauchschweinen landen. Faszinierend, wie putzig und zutraulich die sind. Wie ein Hund legen sie sich auf die Seite, um gekrault zu werden. Und sie fressen mir aus der Hand, was mich natürlich begeistert. Ebenso begeistert bin ich beim Damwild. Auch hier wird mir aus der Hand gefressen und ich bin fasziniert, wie hübsch die Tiere sind, wie sie einen angucken und mögen, so lange man sie füttert. Rasch bin ich komplett umzingelt. Als mir etwas ähnliches vor über 40 Jahren passiert ist, hat mir das durchaus Angst gemacht. Heute nicht. Auch als ich angesprungen werde, bleibe ich entspannt und erkläre anschließend, dass ich nicht angesprungen werden will. Nachdem das geklärt ist, schaue ich mir noch eine Weile die entzückenden Tiere an bevor wir gehen müssen, weil der Park geschlossen wird.

Fütterung der putzigen Schweine.

 

Fütterung von entzückendem Damwild.

 

Hier erkläre ich gerade einige Dinge, die für Tiere wichtig sind.

 

Wie man auf dem Foto deutlich erkennen kann, treiben auch Tiere gerne Schabernack.
Dieser kleine Kerl sprang mich an, um meine Hosentasche nach Nahrung zu durchsuchen, während ich gerade unterrichtete.

Logischerweise habe ich ihm anschließend ausführlich erklärt, warum man das nicht macht und dass er deshalb auch nichts mehr zu Essen von mir bekommt. Er hat das auch direkt eingesehen und wird sich in Zukunft benehmen.

6 Kommentare

  1. Darum gehe ich in Zoos oder Wildparks ungern in die Streichelabteilung. Die Tiere dort haben keinen Respekt mehr und ich werde ungern von Ziegen oder Schafen etc. bedrängt.

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