Die neunte geteilte Arbeitswoche

Die Fahrt zum Büro gestaltet sich am Dienstag alles andere als angenehm. Stau, Stau, Stau. Eine Stunde dauert es bis ich endlich im Büro bin. Somit bin ich fast 15 Minuten zu spät. Dann dauert es nochmal vier Minuten bis ich mich endlich anmelden kann und so habe ich 18 Minuten Verspätung bis die Zeiterfassung mich erfasst. Kann Zeiterfassung einen erfassen? Wird man von der Zeit erfasst, wie von einem Auto? Ist es sinnvoll am frühen Morgen solche Gedanken zu haben? Ich weiß das alles nicht.

Anke ist heute jedenfalls nicht in bester Laune, weshalb ich ihr aus dem Weg gehe. Wobei ich eh nicht vorhatte sie öfter in der Verwaltung aufzusuchen. Ob Anke sich manchmal selber anstrengend findet? Oma Sheriff hingegen hat gute Laune, sagt aber nichts zu der Kontaktanzeige. Vermutlich ist das Thema durch. Eine Verwaltungskraft vom anderen Standort, Frau Kleinkariert, die mittlerweile für die Anwesenheiten meiner Teilnehmer des alten Standorts zuständig ist, nervt mit irgendwelchen Fragen und weisen Aussagen. Sie schreibt, ich solle Termine mit einem Teilnehmer machen, weil es sonst rausgeschmissenes Geld ist. Ich schreibe zurück, dass man Geld, welches man nicht eingenommen hat, auch nicht rausschmeißen kann. Den Teil der Antwort sende ich dann aber doch nicht mit, weil ich mich nicht mit einer Frau, die durchaus nicht sonderlich beliebt ist, streiten mag. Sie ist die Art Mitarbeiterin, die sich eine AU-Bescheinigung vom Arzt holt, wenn sie mal einen Urlaubstag nicht genehmigt bekommt. Mit so Leuten kann ich wenig anfangen und reagiere leider auch unprofessionell, wenn die mir auf die Nerven gehen. Warum trägt sie nicht einfach ein, was ich ihr schicke und schweigt dazu? Beim letzten Mal als ihr etwas nicht klar war, informierte sie unverzüglich die Chefin. Vermutlich wird sie meine Antwort auch nicht mögen, obwohl ich den Teil mit dem Geld weggelassen habe. Ich muss echt an meinen Vorurteilen arbeiten, denn vielleicht ist Frau Kleinkariert in Wahrheit voll nett und umgänglich. Kann alles sein.

Einer meiner Teilnehmer hat wohl einen schlechten Tag, will sich die Hände nicht desinfizieren, schimpft auf dem Flur herum und wird aus dem Gebäude geworfen. Also jetzt nicht in dem Sinne, dass man ihn packt und tatsächlich wirft. Der Chef fordert ihn lediglich auf das Gebäude zu verlassen. In Zeiten wie diesen sind saubere Hände immens wichtig, vor der Corona-Pest war das alles noch egal. Nicht alles an der Pest ist also schlecht, denn auch ich bin sehr für saubere und desinfizierte Hände.

Wieder einmal kommt der Chef an meinem Büro vorbei, während Oma Sheriff halb im Büro, halb auf dem Flur steht, und beteiligt sich an unserem Gespräch, erzählt Anekdoten aus seinem Berufsleben und sagt, dass er gerne weitere Mitarbeiter wie uns hätte. Oma Sheriff, möchte gerne täglich gelobt werden, was der Chef ablehnt. Ich sage, dass es eh nicht gut für uns wäre, wenn wir täglich gelobt werden, da wir sonst total überheblich werden, was keiner wollen kann.

Da ich morgen nach Münster in die Fachklinik Hornheide muss, schaue ich mir die Webseite der Klinik nochmal an und stelle fest, dass dort die 3G-Regelung gilt und ich, wenn ich mich heute nicht testen lasse, gar nicht reindarf. Ob Ungeimpfte, wenn wir erst bei der 2G-Regelung angekommen sind, gar keinen Zutritt mehr haben? Das wäre krass, aber auch eine Möglichkeit, die grundlos ungeimpften Arschlöcher nach und nach loszuwerden, wenn man sie nicht mehr behandelt. Aber ich schweife schon wieder gedanklich ab, wofür ich keine Zeit habe, denn ich muss in der Apotheke anrufen, um einen Termin für einen Schnelltest zu vereinbaren. Das mit der Terminvereinbarung geht schnell, so dass ich um 17.15 Uhr getestet werden kann.

Während Loerz in den nächsten Tagen ein drittes Mal geimpft wird, man nennt es, wie in einem Computerspiel, Booster, und dadurch immer widerstandsfähiger wird, zaudere und zögere ich weiter. Während Petra sich längst auf ihre dritte Impfung freut und dieses Mal den guten Stoff von Moderna probieren will, möchte ich diesen Gesundheitscocktail noch immer nicht zu mir nehmen, obwohl mein Verhalten alles andere als klug ist, weil ich früher oder später mich anstecke und dann mindestens im Krankenhaus lande, möglicherweise aber auch sterbe. Alles nur, weil ich genervt bin und dann einfach nicht mit dem Strom schwimmen mag. Somit bleibe ich auch weiterhin ein unsolidarisches Arschloch, weshalb ich gegen 17.15 Uhr zum ersten Mal in der Apotheke bin, um einen Covid-19 Schnellest durchführen zu lassen. Wegen der großen Gefahr, die mittlerweile von mir und anderen Ungeimpften ausgeht, hat die Frau in der Apotheke sich eine Art billigen Schutzanzug angezogen. All das wirkt surreal, ist aber nicht nur real, sondern auch todernst. Im wahrsten Sinne des Wortes. 15 Minuten später liegt das Ergebnis vor. Negativ, was auch gut zu meiner Grundeinstellung passt.

Mittwoch. Die Fahrt zur Fachklinik Hornheide dauert über eine Stunde und als ich den Parkplatz erreicht habe, muss ich mehr als nur dringend zur Toilette. Ich überlege, ob ich es bis zu einem WC in der Klinik aushalte, oder ob es sinnvoller wäre, in der Nähe des Parkplatzes die Blase zu entleeren. Ich entscheide mich für letzteres und als ich später am Haupteingang des Krankenhauses ankomme weiß ich, dass es die richtige Entscheidung war, denn man kann nicht einfach so in die Klinik hinein, sondern muss erst einen Fragebogen ausfüllen und sich dann brav in einer Reihe anstellen. Bis ich drin bin, hätte ich mir definitiv in die Hose gemacht. Es wird bei jedem, der in die Klinik will, die Temperatur gemessen, es wird die 3G-Regelung überprüft und geschaut, ob man das Formular ordnungsgemäß ausgefüllt hat. Hat man alles richtiggemacht und keine erhöhte Temperatur, gibt es ein grünes Bändchen ums Handgelenk und man darf rein. Etwa eine halbe Stunde stehe ich brav an und wundere mich abermals, in was für Zeiten wir leben. All das wirkt auch weiterhin wie aus einem Film und ich kann mich nur schwer damit anfreunden, dass das unsere Zukunft ist. Da es nur sehr schleppend vorwärtsgeht, überlege ich mir, wie man das Ganze ein wenig verfeinern könnte. Eine Option wäre, falls man auch in Zukunft Ungeimpfte noch behandeln muss, dass diese Ungeimpften durch einen separaten Eingang gehen müssen, damit man sie direkt erkennt und sich von ihnen besser abgrenzen kann, denn wer will schon mit so einem ungeimpften Penner in einer Reihe stehen? Was das angeht, besteht jedenfalls noch Potential.
Als die Frau vor mir endlich an der Reihe ist, höre ich, dass die Frau am Empfang, welche die Formalitäten erledigt, die Temperatur misst und entscheidet, wer hineindarf, sehr ungehalten ist. Mehrfach fordert sie die Frau auf, sich hinter die Plexiglasscheibe zu begeben. Es wird diskutiert und ich bekomme ein wenig Angst, dass ich gleich auch beschimpft werde, weil ich sensibel und schnell aus der Fassung zu bringen bin. Als ich an der Reihe bin, geht es so schnell, wie vorher bei niemandem, was ich merkwürdig finde. Ich zeige das ausgefüllte Formular und meinen Corona-Test vor. Die Frau ist ganz begeistert und sagt, dass es schön ist, wenn mal jemand alles richtigmacht. Ich frage mich natürlich sofort, was man da groß hätte falsch machen können und wundere mich wieder einmal über die Menschen und ihre ausgeprägte Beschränktheit. Ohne diese Beschränktheiten würde vermutlich alles viel schneller gehen. Alles sehr verwirrend. Zu mir ist die Frau sehr nett, erklärt den weiteren Ablauf und wenig später ziehe ich eine Nummer für die Anmeldung. Fast wie damals im Jobcenter, da habe ich auch Nummern ziehen dürfen. Während ich warte, stelle ich fest, dass ich zwar eine Überweisung dabeihabe, es aber nicht die richtige ist, weil ich ständig bei Ärzten abhänge und daher mehr als eine Überweisung zu Hause habe. Diese ist jedenfalls falsch und ich fürchte schon, dass ich wieder nach Hause muss, was ich aber, wie sich später herausstellt, nicht muss.

Ich sitze eine Weile vor der Leitstelle herum, bevor ich von einer Ärztin abgeholt werde. Sie stellt Fragen, begutachtet mein Ohr, schreibt einen Bericht und dann kommt ein Arzt, begutachtet ebenfalls mein Ohr und sagt, dass ein Eingriff sein muss. Weißer Hautkrebs ist die häufigste Ursache und ich muss nach der OP einmal jährlich untersucht werden. Sterben werde ich daran vermutlich nicht. Also weder an dem Hautkrebs, noch an dem Eingriff und auch nicht an den Nachuntersuchungen. Die Ärztin, von der ich nicht einmal weiß, ob sie tatsächlich eine Ärztin ist, erklärt mir anschließend den Eingriff. Der weiße Hautkrebs, den man wirklich kaum sehen kann, wird rausgeschnitten, dann wird etwas Haut über die Wunde gelegt und alles vernäht. Vielleicht bleibt eine kleine Narbe zurück. Möglicherweise blutet es nach, weil das Ohr da empfindlich ist. Nach dem Eingriff kann ich nach Hause, darf aber an dem Tag nicht mehr Auto fahren, was sich aber kaum verhindern lassen wird, da ich ja wieder nach Hause möchte. Das Ohr wird noch fotografiert, ich bekomme den OP-Termin und darf gehen. Am 16.09. um 08.30 Uhr wird mein Ohr von der Krebsseuche befreit und wenn es gut läuft, habe ich anschließend Ruhe. Kaum habe ich den Termin, finde ich, dass 08.30 Uhr ziemlich früh ist, weil ich ja schon um 08.00 Uhr da sein muss, wegen der ganzen Prozedur am Eingang. Somit müsste ich gegen 06.30 Uhr losfahren, um auf keinen Fall zu spät zu erscheinen. Dafür muss ich anschließend aber nicht mehr ins Büro. Hoffentlich ist an dem Tag schönes Wetter, denn das ist besser für meine Stimmung und ich könnte nach dem Eingriff noch eine Weile spazieren gehen.

Gegen 13.00 Uhr komme ich an meinem Arbeitsplatz an und muss direkt zur Toilette. Kaum bin ich zurück im Büro, klopft es und die erste Teilnehmerin kommt herein. Unmittelbar danach folgen zwei weitere Teilnehmer. Weil ich vor Hunger mittlerweile so gut wie tot bin, sage ich der nächsten Teilnehmerin, dass sie warten muss, da ich mir etwas zu essen zu besorgen werde. Kaum im Büro, schon laufe ich wieder weg. So werde ich wieder nicht Mitarbeiter des Monats. Nach dem Essen geht es mir viel besser und ich schreibe wie ein Irrer Berichte. Vielleicht schreibe ich auch irre Berichte. Das ist bei mir oft schwer zu sagen. Das verschobene Gespräch mit der Teilnehmerin folgt. Wir reden Unsinn, lachen viel und sind noch immer gespannt, wie die Geimpften im September wohl sterben werden. Aus mir wird nie ein seriöser Jobcoach.

Kurz bevor ich mich auf den Weg nach Hause mache, plaudere ich kurz mit Anke und Oma Sheriff. Anke berichtet von ihren Einkäufen und ich verrate, wo ich bevorzugt Socken und wo ich am liebsten Sakkos kaufe. Es folgt ein klassischer Abschiedsdialog mit Anke. „Dann sehen wir uns morgen ja gar nicht.“ – „Nein.“ – „Dann telefonieren wir morgen aber.“ – „Ja.“ Wir beide wissen, dass wir nicht telefonieren werden.

Am Donnerstag ist das Wetter mal wieder gruselig und als erstes drehe ich im Büro die Heizungen auf. Das ist alles wirklich nicht mehr schön. Die Teilnehmer, die am Vormittag eingeladen sind, sagen ab, weil sie entweder Durchfall haben oder heute ihre Corona-Impfung bekommen. Ich habe schon von Leuten gehört, die nach der Corona-Impfung Durchfall bekommen haben. So schließt sich heute möglicherweise ein Kreis.

Im Gegensatz zu dem belebten Standort ist das hier auch heute fast schon deprimierend. Dennoch ist der andere Standort, trotz der derzeit netten Kolleginnen, keine Option, wenn es hier am Standort irgendwann so richtig weitergeht. Auch wenn es für meine Entwicklung sicher nicht gut ist, wenn ich nur wenige soziale Kontakte habe, gehöre ich hierher. Bis zu meinem Tod und vielleicht auch darüber hinaus.

Eine Teilnehmerin schafft es dann doch ins Büro. Frisch geimpft ist sie, weil sie auch in Zukunft nicht von irgendwelchen Dingen des Lebens ausgeschlossen werden will. Diese Einschränkungen sind eine prima Idee, denn bevor die Leute auf noch mehr verzichten, lassen sie sich impfen. Und es werden sicher noch mehr, wenn endlich nur noch Geimpfte, mit Maske versteht sich, überall hineinkommen. Mir geht das mit der 1G-Regelung eindeutig zu langsam. Da fehlt mir ein wenig die Geschwindigkeit. Mal schauen, wie lange ich dem unwiderstehlichen Charme einer Impfung noch widerstehen kann.

Am Freitag erwarte ich sechs Kunden und erfahre, dass ich am anderen Standort zwei neue Teilnehmer zu betreuen habe. Von mir aus könnte wenigstens einer davon jemand sein, der nicht wiederkommt. Da ich hier keinen Zugriff auf die Datenbank habe, kann ich vor Dienstag eh nichts machen. Und Dienstag ist scheinbar noch weit weg.

Eine unterhaltsame Mail von Oma Sheriff sorgt für kurzweilige Unterhaltung. Eine Mail der Chefin für kurzweilige Verwirrung. Da ich schwer von Begriff bin, muss ich dazu später Kirsten anrufen, da ich davon ausgehe, dass sie mehr weiß. Kaum habe ich Oma Sheriff per Mail geantwortet, ruft sie an, da sie wichtige Informationen zu einem Kunden hat. Schnell verlieren wir uns in Albernheiten und da wir vorher nie länger telefoniert haben, kann ich mir Gedanken zu ihrer Stimme machen. Telefonstimmen sind nämlich sehr wichtig, wenn man telefoniert. Eine unpassende Telefonstimme kann nicht nur Gespräche zerstören, sondern auch Schmerzen verursachen. Ich brauche tatsächlich eine Weile bis ich die Stimme und Oma Sheriff zusammenfügen kann. Die Stimme ist nicht unangenehm, nur ungewohnt. Aber nach fast zehn Minuten würde ich sie so einordnen, dass die Stimme durchaus geeignet für Telefonate ist. Allerdings finde ich es etwas unangebracht, dass Oma Sheriff sagt, ich hätte versprochen einen Kuchen für sie und Anke zu backen. Ich hatte lediglich gesagt, dass ich schon mal einen Kuchen gebacken habe und die beiden hatten darauf entschieden, dass sie einen Kuchen wollen. Verspochen habe ich nichts. Hoffe ich zumindest, denn manchmal bin ich nicht zurechnungsfähig und verspreche Frauen alles Mögliche. Darum sage ich, dass ich den Kuchen backen werde, wenn sie im Urlaub ist und sie somit nichts vom Kuchen hat. Da hat sie direkt die Idee, dass sie dann zu diesem Standort kommt, um ihren Kuchen zu bekommen. Ich muss echt an meiner Kommunikation arbeiten. Weil ich gerade in Stimmung bin, rufe ich als nächstes Kirsten an. Ihre Telefonstimme finde ich sehr angenehm, weshalb wir fast 25 Minuten plaudern. Während des Gesprächs erfahre ich, dass die Chefin sauer auf mich ist, weil ich irgendwem erzählt habe, dass ich es nicht für nötig halte, wenn in der nächsten Maßnahme, so sie denn kommt, ein Praxisanteil eingebaut wird. Ich kann mich nicht erinnern, dass ich das dem Jobcenter gegenüber je erwähnt hätte und frage mich, wieso das aktuell Thema ist. Meine Abneigung gegen diese Praxisanteile ist intern schon lange bekannt und ich verstehe nicht, wieso es jetzt ein Grund ist auf mich sauer zu sein. Wieder einmal wurde das Prinzip der Entwertung angewendet, um in diesem Fall mich abzuwerten. Als nächstes wird dann vermutlich Kirsten abgewertet und vielleicht sogar bei mir. Diese Abwertung ist ein primitiver Abwehrmechanismus, der zur Stabilisierung des Selbstwertgefühls eingesetzt wird. Eine narzisstische oder Borderline-Persönlichkeitsstörung kann da durchaus die Ursache sein. Glücklicherweise habe ich hier gelernt, solche Befindlichkeiten nicht weiter zu hinterfragen, weil sie einfach dazugehören und mir obendrein der Ehrgeiz und auch das Wissen fehlen, um Ursachenforschung zu betreiben und therapeutische Maßnahmen einzuleiten.

Später muss ich nochmal Kirsten anrufen, weil ich eine Frage habe, die sie mir dann aber auch nicht beantworten kann, weil sie es ebenso wie ich handhabt, da es zu einem Vorgang keine wirklichen Anweisungen gibt. Natürlich könnten wir Frau Kleinkariert fragen, was ich aber auf keinen Fall tun werde und deshalb auch nicht vorschlage. Stattdessen schlage ich vor, dass wir unsere Chefin am Wochenende therapieren, was Kirsten aber nicht möchte, weil sie am Wochenende nicht das Bedürfnis nach der Chefin hat. Gemeinsame Unternehmungen mit der Chefin kommen für sie auch nicht in Frage. Nachdem das geklärt ist, beenden wir das Gespräch. Ich sollte echt an meiner Seriosität arbeiten. Ich rede zu viel Unsinn. Für einen Erwachsenen, der als Jobcoach arbeitet, ist das nicht akzeptabel.

Gegen 14.00 Uhr ruft Oma Sheriff an, um meinen Corona-Test-Status abzufragen. Fürs Protokoll. Dazu reden wir ein wenig Unsinn und dann verabschiedet sie sich und sagt, dass wir nachher zum Feierabend nochmal telefonieren. Erscheint mir zwar unwahrscheinlich, aber ich stimme zu. Keine zehn Minuten später ruft sie erneut an. Ich freue mich, weil schon Feierabend ist, was sie aber verneint. Sie sagt, sie konnte halt nicht anders als mich anzurufen. Ich erwidere, dass ich das verstehe. Warum ich zweimal sage, dass ich es verstehe, weiß ich allerdings nichts. „Das hören sie sicher oft.“, sagt sie und ich erwidere, dass es tatsächlich so ist. Keine Ahnung, warum ich manchmal so bin. Sie hat natürlich nicht angerufen, weil sie nicht anders konnte, sondern um etwas zu fragen. Sekunden später verabschiedet sie sich erneut bis zum Feierabend und ich frage mich, warum wir nochmal kommunizieren sollten, weil wir ja durch sind mit der Arbeitswoche. Wie erwartet, telefonieren wir nicht noch einmal, weil das einfach keinen Sinn ergeben hätte und alles für diese Arbeitswoche gesagt ist.

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