Traben-Trarbach – Tag 5

Gegen 09.30 Uhr habe ich meine Sachen gepackt und trete die Rückreise an. Da das Coupé unberechenbar ist, schaue ich nach einer Route ohne Autobahn. Die gibt es zwar, würde aber fast sechs Stunden dauern und ist somit keine Option. So bleibt nur das Abenteuer Autobahn.

Auf der Strecke bis zur Autobahn begegnen mir nur selten andere Fahrzeuge. Als das Telefon klingelt, erkenne ich die Nummer nicht, was mich neugierig macht. Es ist meine Chefin. Zunächst glaube ich, sie möchte fragen, ob ich nicht spontan arbeiten kann, doch sie will mir nur mitteilen, dass sie die Maßnahme gewonnen hat und es im November losgeht. Wenn jetzt noch das Coupé durchhält, ist der Tag perfekt.

Auf der Autobahn überhole ich nur, wenn genug Platz ist, um reagieren zu können, wenn der Motor ausgeht. In einem Stau geht die Kontrollleuchte an, was mich überraschenderweise nicht weiter beunruhigt. Was mich hingegen beunruhigt ist die Tatsache, dass es öfter keinen Seitenstreifen gibt, manchmal gibt es nicht einmal genug Platz, um bei einer Panne keinen Stau zu verursachen. Über so etwas habe ich mir früher nie Gedanken gemacht, weil es mir unwahrscheinlich erschien, dass ich an so einer Stelle liegenbleiben könnte. Eigentlich erschien es mir zumeist unwahrscheinlich, dass ich überhaupt mit einem Auto liegenbleiben könnte, weil so etwas nur Leuten passiert, denen halt blöde und derart ärgerliche Dinge passieren. Dazu zähle ich mich früher nie.

Es ist etwa 12.45 Uhr als ich gerade mit Tempo 140 ein anderes Fahrzeug überhole. Ich bin fast an dem Fahrzeug vorbei als das Coupé spontan ausgeht. Fast schon routiniert schalte ich die Warnblinker ein, bremse ab, wechsle auf die rechte Spur, dann auf den Beschleunigungssteifen, um kurze Zeit später auf dem Seitenstreifen stehen zu bleiben. Passenderweise wieder neben einer Notrufsäule. Ich ziehe den Schlüssel ab, stecke ihn wieder rein, die Kontrollleuchten bleiben aus, das Coupé startet. Den Rest der Strecke traue ich mich fast gar nicht mehr auf die linke Spur und komme glücklicherweise ohne weitere Zwischenfälle durch. Das war der letzte Urlaub des Jahres. In etwa sieben Monaten geht es weiter und ich bin gespannt, welches Fahrzeug bereit sein wird mich in den Urlaub zu bringen.

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