Was ich im Mai 2009 erlebt habe, erlebe ich normalerweise in einem ganzen Jahr nicht. Um so viel zu erleben, wie im Mai 2009, brauche ich in meinem jetzigen Zustand vermutlich sogar Jahre. Es ist so viel passiert in dem Monat, dass es schwer ist, nur drei Texte hier zu präsentieren. Ich hoffe, ich habe eine gute Wahl getroffen. Viel Spaß.
Montag. 3. Verabredung
Wie nicht anders zu erwarten, erscheint Kaugummi Nadine ein paar Minuten zu spät zu unserem Treffen. Passend dazu ist der erste Platz, den wir uns im Strobels aussuchen, ganz übel. Es stinkt bestialisch nach Scheiße und Tod, so dass wir uns sofort zu einem anderen Platz bewegen müssen. Ich kann es mir nicht verkneifen, ihre strenge Frisur zu bemängeln. Die Frisur hat etwas von der neuen Frau Effenberg und der alten Brigitte Nielsen. Das ist nicht schön. Nach meiner Kritik an ihrer Frisur unterhalten wir uns über verschiedene Themen und nach etwa zwei Stunden bin ich sehr überrascht, wie schnell die Zeit verging und wie normal, fast schon angenehm unser Gespräch bis jetzt verlief. Unverzüglich setze ich sie von meiner Überraschtheit in Kenntnis. “Du lieferst mir ja auch keine Vorlagen.” – “Auf den Scheiß habe ich auch keine Lust mehr.” Bevor das Gespräch nun wieder in alten Bahnen verläuft, beschließen wir den Abend zu beenden. Sie bezahlt erneut für mich mit und ich bin der Meinung, dass es gut ist. Wir gehen zu unseren Autos und sie sagt, dass wir nicht wieder so lange mit einem Treffen warten sollten. “An mir soll’s nicht liegen.” – “Gut, dann treffen wir uns in zwei Wochen.” Warum denn schon in zwei Wochen? Hat ihr der Abend so gut gefallen, dass sie unbedingt eine Wiederholung braucht? Und wieso haben wir nach zwei Jahren Anlaufzeit heute plötzlich einen so normalen, fast schon angenehmen Abend, verbringen können? Ich glaube, ich werde immer sympathischer. Dumm nur, dass ich auch das hier früher oder später versauen werde.
Freitag. Erste Verabredung mit Samantha
Obwohl ich mir sicher bin, dass sie nicht an einem One Night Stand interessiert ist, bereite ich mich gut auf unser Treffen vor. Damit sie eventuell doch in Versuchung gerät, dusche ich, creme mich mit Weinlaub-Balsam ein, entferne die Nasenhaare, rasiere mich unter den Armen, trage mein Lieblingsparfum, Egoiste, auf und wähle bewusst ein blaues T-Shirt, um meine Augen zu betonen. Die Haare liegen gut, ich rieche gut und sehe heute auch noch gut aus, nun muss sie nur noch zugreifen. Auf geht’s.
Als ich das Extrablatt erreiche sitzt sie bereits da und trinkt einen Kaffee. Ich setze mich zu ihr. Wir unterhalten uns und obwohl ich es auf der einen Seite nett finde, fehlt hier etwas. Mehr Interesse meinerseits. Während wir plaudern kommt es hin und wieder vor, dass sie mir in die Augen blickt. Ich schaue bewusst weg. Vermutlich findet sie das süß, weil sie denkt ich sei schüchtern, dabei bin ich nur bekloppt und weiß nicht, was ich will. Sie erzählt mir von ihren Geschwistern, die alle ebenfalls Kinder haben und dass ihre Schwestern alle unglücklich in ihren Beziehungen sind. Und so sind wir beim Thema Beziehungen. Sie sagt mir, dass sie nach ihrer Trennung von ihrem Mann vor über vier Jahren noch nicht wieder so weit ist. Ich bin beruhigt, dabei hat sie nur einen Scherz gemacht. “Ich bin ein schwieriger Fall, was Männer betrifft.” – “Wieso denn das?” – “Weil ich Zeit für mich brauche und nicht jeden Tag mit dem Mann zusammen sein will. Oder täglich telefonieren.” – “Wo ist das Problem?” – “Männer wollen immer mehr. Einen ständig sehen, immer telefonieren. Das ist mir zu viel.” Und was mache ich Trottel? Ich sage ihr, dass ich es gut finde, wenn man sich nicht ständig sieht. So mache ich mich nur noch interessanter für sie. Danach passe ich besser auf, was ich sage, obwohl ihre Einstellung genau meinen Interessen entspricht. So oder ähnlich verlaufen meine Gespräche mit Frauen oft. Und wenn etwas so anfängt, dann endet es manchmal nicht nur im Bett, sondern ich stecke plötzlich in irgendeinem Schlamassel, den ich mir selbst eingebrockt habe und es endet im Chaos. Irgendwas habe ich, dass diese Art Frauen anzieht und irgendwas müssen diese Frauen auch haben, denn sonst würde ich nicht immer wieder in solche Situationen geraten. Irgendwann wird es Zeit zu gehen. Wir bezahlen, jeder für sich, und verlassen das Extrablatt, um eine Runde über die Himmelfahrtskirmes zu gehen. Hin und wieder berühren wir uns ganz zufällig beim spazieren gehen. Ich versuche es zu vermeiden, denn ich weiß wohin das führen kann. Andererseits liebe ich aber diese scheinbar zufälligen Berührungen und würde gerne weniger Denken und die Dinge einfach geschehen lassen.
Die Geschichte von Lutschmund
Da ich, meiner Meinung nach, unter Sexentzug leide, suche ich in einen Erotikchat auf, um diesen Zustand zu verändern. Zwar finde ich erfahrungsgemäß in Erotikchats keine Befriedigung, aber immerhin kann ich so Zeit vergeuden. Ich suche nur nach Frauen aus NRW, die Lust auf Sex haben. Da es solche Frauen nicht gibt, gucke ich mir einfach nur die Profile der ganzen Fakes an. Beim Betrachten der Profile entdecke ich das Profil von Lutschmund. Angeblich aus NRW und auf der Suche nach einem Schwanz, den sie stundenlang blasen kann. Ich habe zwar nicht stundenlang für Blasaktionen Zeit, schreibe sie dennoch an und frage sie, was sie genau sucht. Sie sucht einen Mann, der sie benutzt und ständig zum Sex zwingt. Sie mag es etwas härter und würde auch gerne mal eine ganze Nacht ans Bett gefesselt werden. Sie will überall und jederzeit zur Verfügung stehen. Scheint etwas devot zu sein die Frau. Mir ist das alles vollkommen egal, weshalb ich ihr mitteile, dass sich das prima anhört und gerne wüsste, was wir nun machen. Sie möchte Fotos tauschen, um zu sehen, wer sie demnächst benutzt. Ich bin einverstanden und bekomme, wie erwartet, eine mollige Frau, wenn ich denn will. Aber sie ist nicht nur mollig, sie ist auch 33 Jahre, 1,72m groß, hat blondes, kurzes Haar und dicke Titten. Genau mein Typ. Abgesehen von der Figur, den großen Hupen und der Frisur. Deshalb frage ich sie, wann wir loslegen können. Sie verrät mir, dass sie zwei Kinder hat und deshalb vormittags und an den Wochenenden, an denen die Kinder beim Mann sind, immer Zeit hat. Außerdem verrät sie mir, dass sie auf einer Psychiatriestation arbeitet. Ich vermute, dass sie deshalb so ist, wie sie ist. Wir merken uns den kommenden Freitagnachmittag vor und tauschen unsere Telefonnummern aus. Ich bin gespannt, ob sie wirklich so leicht zu haben ist.
Am Abend schreibt sie mir eine Mail, möchte eine Wegbeschreibung zu meiner Wohnung und fragt, ob wir vorher irgendwo einen Kaffee trinken wollen oder ob ich möchte, dass sie sofort zu mir kommt. Und dass ich, wenn die Wohnungstür sich schließt, mit ihr machen kann, was ich will. Ich antworte, dass wir keinen Kaffee trinken werden, da wir ja beide wissen, was wir wollen und ich sie benutzen werde, nachdem die Wohnungstür sich geschlossen hat. Da sie am Freitagnachmittag noch nicht kann, verschieben wir die Benutzung auf Samstag. Sie schreibt mir lustige SMS und ich frage mich, ob das Arbeiten in der Psychiatrie dafür verantwortlich ist. “Ich möchte harten, wilden Sex. überall bei Dir. Ich will, dass Du mich benutzt. So wie Du es willst. Mich beschimpfst, laut stöhnst, wenn ich an Dir lecke, Dir Deinen Schwanz blase. Und mir Deinen Saft ins Gesicht und Titten spritzt. Ich kann es kaum erwarten Deinen Schwanz im Mund und Möse zu haben.”
Wie es mit den Frauen weiterging, erfährt man vermutlich hier.
Auch alles, was sonst noch in dem ereignisreichen Monat passiert ist, kann man bei Interesse hier nachlesen.