Gelesen: Das kluge, lustige… | Herr Jensen steigt aus | Du darfst nicht alles glauben… | Der Glanz der Matschblase | Fremde Kämpfe

Nachdem ich es im letzten Monat nicht geschafft habe, das Buch über die Hundertjährigen, welches ich schon im April zu lesen begonnen habe, zu Ende zu lesen, habe ich es diesen Monat zu Ende lesen können. Dazu noch vier weitere, was durchaus passabel ist. Nur eines des fünf Bücher gefällt mir nicht. Welches das ist, erfährt man auf dieser Seite.

Das Geschichten aus dem Buch sind durchaus interessant, aber letztlich auch deprimierend, da die meisten der Menschen nun einmal am Ende ihre Lebens angekommen sind. Einige starben noch vor der Veröffentlichung, was aber wenig überraschen kann, wenn man bedenkt, dass sie während der Interviews schon länger gelebt hatten als die meisten anderen Menschen. Die Frage, warum manche Menschen so viel älter werden als andere, ist natürlich nicht einfach zu beantworten. Zufall? Glück? Und ist es Glück, wenn man alt ist, aber der Körper nicht mehr wirklich funktioniert? Natürlich gibt es auch recht fitte Interviewpartner, die bis ins hohe Alter kaum körperliche Beschwerden hatten, aber da muss man schon doppeltes Glück haben. Dennoch ist es ein lesenswertes Buch, welches ich durchaus empfehlen kann.

 

Herr Jensen verliert seinen Job, den er einfach nur hatte, weil es sich so ergeben hat. Herr Jensen lebt danach als Arbeitsloser und beschließt, dass er keinen Fernseher, keinen Videorekorder und keinen Briefkasten mehr braucht. Und so steigt er immer weiter aus bis irgendwann fremde Menschen in seiner Wohnung stehen.
Ich hatte das Buch vor vielen Jahren geschenkt bekommen und mochte es, hatte aber zwischenzeitlich fast alles vergessen, weshalb ich es noch einmal gelesen habe. Und ich mag es noch immer. Guter Schreibstil, gut zu lesen, irgendwie mitten aus dem Leben. Als ich das Buch damals gelesen habe, war ich selber arbeitslos und es hätte sein können, dass es mir jetzt, wo ich das nicht bin, nicht mehr gefällt. Aber das ist nicht so. Herr Jensen steigt aus ist auch weiterhin ein Buch nach meinem Geschmack und der Ausstieg des Herrn Jensen eine Empfehlung wert.

 

Ich mag den Humor von Kurt Krömer und dachte, der Mann kann dann sicher auch gut über Depressionen schreiben. Daher war es selbstverständlich, dass ich das Buch lesen musste. Und ich finde, es ist gut geworden. Interessante Schilderungen des Therapiealltags und seiner Gedanken dazu. Es ist kein leichtes Thema, aber dennoch liest sich das Buch leicht. Es beschreibt die Lebenssituation des Autors und wie er mit Hilfe der Therapie seinen Weg gefunden hat, um aus der Krise zu kommen. Für mich ist das Buch eine Empfehlung wert.

 

Sven wird nicht nur von seiner Freundin verlassen, auch sonst läuft es nicht gut in seinem Leben. Das ändert sich scheinbar als Katharina in seinen Leben tritt. Nur besser wird das Buch dadurch leider nicht, denn zu der Liebesgeschichte, die manchmal lächerlich peinlich und konstruiert daherkommt, hat der Autor es sich auch zur Aufgabe gemacht, aktuelle Gesellschaftsprobleme einzubauen. Quasi aus dem Nichts gibt es dann einen Generationenkonflikt oder immer wieder das Thema Datenschutz, welches mit öden, virtuellen Unterhaltungen anfangs gerne eingestreut wird. Das wirkt leider nicht natürlich, sondern eher so als mussten die vielen Gedanken des Autors noch untergebracht werden. Diese eingestreuten Fremdkörper behindern aber den Lesefluss und helfen der Geschichte auch nicht weiter. Auch ohne diese ganzen Einstreuungen kommt die Liebesgeschichte nicht über das Mittelmaß hinaus. Es ist immer wieder ein Tick zu viel, ein Zufall hier, ein Geschehnis dort. So richtig stimmig ist der Buchstabensalat irgendwie nicht. Und je mehr man liest, desto weniger Spaß macht es. Überraschende Wendungen sind durchaus reizvoll, doch das ist einfach zu viel des leider nicht Guten. Das ausufernde Happy End setzt dem ganzen Unsinn natürlich die Krone auf. Es gibt nach diesem Debüt für mich jedenfalls keinen Grund, mich auf ein weiteres Buch des Autors zu freuen.

 

Peschek bekommt keine Aufträge mehr und beschließt, dass er Pelze verkauft. Peschek wundert sich auch über die sexuellen Wünsche seiner Freundin. Überhaupt scheint Peschek nicht so ganz in diese Welt zu passen.
Ein Buch, wie man es von Wilhelm Genazino erwartet. Beobachtend, beschreibend, banal und durchaus skurril. Alltägliches erscheint absurd, weil es vielleicht auch absurd ist. Vielleicht ist der Mensch an sich absurd. Fremde Kämpfe beginnt mittendrin und endet auch so. Ich mag den Stil. Weitere Bücher des Autors werde ich auf jeden Fall noch lesen.

Eine Übersicht weiterer Bücher gibt es hier.

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6 Kommentare

  1. Merci fürs Vorkosten. 2 der 5 werde ich gleich bestellen. Welche, das verrate ich aber nicht.

  2. Das ist jetzt wie beim Mastermindspiel, wenn ich nein sage, weisst du, welche ich meine 🙂

      • Mastermind habe ich nachmittagelang mit meiner Freundin gespielt in der Badi, die farbigen Töggeli auf dem Badetuch sortiert und immer etwas klebrig vom Vanilleglacé. Those were the days.

        • Ich habe das auch lange nicht gespielt.
          Vielleicht sollte ich einen Aufruf starten und Mitspieler suchen. Für jedes Spiel spende ich ein Kondom. Ich muss mal drüber nachdenken. Vanilleglace gibt es aber nicht.

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