Ob ein Jobcoach mir helfen kann?

Ich frage mich in regelmäßigen Abständen immer mal wieder, ob ich den Job wirklich weitermachen soll, weil es offensichtlich ist, dass ich unter fehlenden Fachkenntnissen leide und eigentlich nur improvisiere. Ich glaube auch, dass ich meine Kompetenzen überschreite, bzw. Dinge mache, die nicht zu meinem beruflichen Aufgabengebiet gehören, wobei es vermutlich kein wirklich klar definiertes Aufgabengebiet geben kann für einen Job, für den es nicht einmal eine Ausbildung gibt. Ich finde mein Verhalten einerseits anmaßend, andererseits macht es mir Spaß, wenn es nicht mehr nur um Jobcoaching geht, sondern um tiefgreifende menschliche Probleme. Abgründe sozusagen. Vielleicht bin ich kein Jobcoach, sondern einfach nur ein Coach für alle Fälle. Ein Coach für alle Fälle wäre jedenfalls ein guter Serientitel. Doch was ist tatsächlich meine Qualifikation, um diesen Job zu machen und was könnte ich stattdessen tun? Zu meiner Qualifikation kann ich keine konkreten Angaben machen. Vermutlich ist meine Qualifikation, dass ich mal arbeitslos war und dann damit aufgehört habe. Weil ich nicht weiß, was für einen Job ich stattdessen machen könnte, habe ich neulich nach Jobcoaches gesucht, die mir bei meiner beruflichen Zukunft behilflich sein könnten. Dummerweise wollten alle, die ich auf die Schnelle gefunden habe, dass man einen Vermittlungsgutschein vom Jobcenter oder der Agentur für Arbeit hat, um in den Genuss einer Beratung zu kommen. Es gibt vermutlich auch Möglichkeiten, es selbst zu bezahlen, die habe ich aber nicht gefunden, weil ich nicht konzentriert gesucht habe und stattdessen gelesen habe, was die so anbieten, diese Unternehmen und/oder Coaches. Dann habe ich mich gefragt, was das bringen soll, denn ich bin ja wenig kooperativ und größtenteils beratungsresistent. Und was ist, wenn der Coach ähnlich blöd ist, wie ich? Das wäre doppelte Geldverschwendung und würde mich nicht weiterbringen. Dennoch finde ich die Idee, dass ich mich mal von einem echten Coach beraten lasse, durchaus reizvoll. Im besten Fall könnte ich noch was lernen. Dem Coach würde ich nicht sagen, dass ich Coach bin, sondern Automobilverkäufer. Das wäre dann nicht komplett gelogen. Ich als mein Coach habe früh festgestellt, dass ich ein hoffnungsloser Fall bin. Wie lange wird ein qualifizierter Coach für diese Feststellung wohl brauchen? Ob er mir dazu raten würde, etwas mit Menschen zu machen? Oder dazu, auf keinen Fall mit Menschen zu arbeiten? Letztlich bringt mich dieses ganze Denken, wie so oft in meinem Leben, so gar nicht weiter. Vermutlich ist dieses Denken zu einer Art Zeitvertreib geworden. Keine Ahnung, was ich davon halten soll. Vielleicht sollte ich mir ein Hobby suchen, um weniger Zeit zum Nachdenken zu haben.

12 Kommentare

  1. Hallo Dr. Schwein, du hast in deiner Blog-Umgebung einen Systemischen Coach, falls du weitere Infos suchst. LIebe Grüße, Annette

    • Mein Kollege ist auch systemischer Coach. Der kann mir auch nicht helfen. 😁
      Ob mir eine Weiterbildung zum systemischen Coach helfen könnte? 🤔

      Danke für den Hinweis, aber das möchte ich Dir nicht antun. 🙂

  2. Coaches kosten viel Geld und arbeiten häufig manipulativ. So ähnlich wie die Scientology Sekte, nur dass die wohl noch teurer sind.

  3. Sie widersprechen nicht der manipulativen Vermutung? 😉

    Sie sind entweder Hochstapler nach den ganzen Ausbildungen, Weiterbildungen, Umschulungen etc. oder Sie müssen sich endlich eingestehen, dass Sie was auf dem Kasten haben oder in der Murmel… 🤭

    • Der Mann, der ein Hochstapler war. Folge 1. Ob er einen an der Murmel hat? 😎

      Da könnte man echt eine todlangweilige Serie drüber machen. Vermutlich.

  4. naja, was koennte Dir so ein Coach noch sagen, was Du nicht eh schon selbst weisst… aber interessant ist es dann doch, was andere Leute wie bewerten.
    Ich bin irgendwie auch so gar nicht qualifiziert fuer meinen Job und mache den trotzdem, und inzwischen (das Alter!!) ist es mir auch voellig egal, was irgendjemand anders davon haelt. Sollen sie sich doch jemand anderen suchen, der es besser macht. Viel Spass dabei 🙂

      • nee. dafuer bedarf es sowohl des willens als auch der faehigkeit bedingungsloser arschkriecherei, daran wuerde es leider scheitern, so lukrativ es auch waere.

        • Auf Arschkriecherei würden wir einfach verzichten. Einfach nur bedingungslose Ahnungslosigkeit und die in jeder Talkshow präsentieren. Aber dafür ist es zu spät. Vielleicht im nächsten Leben.

  5. Oh gott nein danke, eins von diesen Leben reicht.

    Aber ich müsste hart nachdenken, was eigentlich schlimmer ist: Arschkriechen oder in Lanz‘ Talkshow.

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