Arztmontag(e) im Juni 2023

Ohne es zu wollen, aber doch fast mutwillig, habe ich dem Arztmontag zu einem Comeback verholfen. Nachdem ich letzte Woche zwei Stunden meines freien Montags ziemlich sinnlos beim Orthopäden verbracht habe, sitze ich jetzt beim Augenarzt, um mir tief in die Augen schauen zu lassen. Angereist bin ich mit dem Coupé, aber abholen wird mich Petra, da ich nach dem Termin nicht unbedingt geeignet bin, um selbst zu fahren. Das Coupé hole ich dann am frühen Abend oder späten Nachmittag ab, wenn die Augen nicht mehr so empfindlich sind. Im Wartezimmer ist es erstaunlich voll und es stehen auch wieder mehr Stühle dort. Kaum hat man sich entschieden, dass Corona nicht die tödlichste Seuche auf dem Planeten ist, stapeln sich die Patienten in den Wartezimmern wieder, weil von ihnen theoretisch keine Gefahr mehr ausgeht. Die nächste Pandemie kommt aber bestimmt und dann geht es sicher wieder von vorne los. Bis es soweit ist, kann man die Wartezimmer wieder vollstopfen, wie in der guten alten Zeit. Nach ein paar Minuten werde ich zum Sehtest gebeten. Vorher wird noch kurz der Augendruck gemessen und ich darf den bunten Heißluftballon betrachten. Dieser bunte Heißluftballon ist immer der schönste Teil der Untersuchungen. Es folgt der Sehtest. Mit dem rechten Auge sehe ich heute erstaunlich gut, das linke Auge gibt schon bei der zweiten Zahlenreihe auf. Ich weise aber noch darauf hin, dass ich ganz kurz davor war, die Zahlen erkennen zu können. Möglicherweise stimmt das aber nicht. Zurück geht es ins Wartezimmer und von der anfänglichen Überfüllung ist nichts mehr zu sehen. Erstaunlich. Ich bekomme die Tropfen ins Auge, sitze und beobachte eine Frau mit Kind, die am anderen Ende des Wartezimmers Platz genommen hat. Als sie bemerkt, dass ich ein Spanner bin, schaue ich weg und schließe zur Sicherheit auch noch die Augen. Einmal Spanner, immer Spanner. Einige Zeit später sitze ich auch schon ganz alleine im Wartezimmer, was mir irgendwie gefällt. Zwangsläufig bin ich der nächste, der aufgerufen wird. Der Arzt fragt, ob alles okay ist und nachdem ich das bestätigt habe, beginnt er, sich das Innenleben meiner Augen anzuschauen. Scheinbar ist alles in Ordnung, denn wenige Augenblicke später darf ich gehen und mir einen neuen Termin geben lassen. Diese sechzig Minuten, die ich in der Augenarztpraxis verbracht habe, haben eindeutig mehr Sinn ergeben, als der Unsinn letzte Woche. Da der Juni noch weitere Montage hat, trifft es sich gut, dass ich nächste Woche schon einen Termin habe, um einen Teil des Arztmontags würdevoll zu verbringen. Es ist tatsächlich fast wie in alten Zeiten, allerdings kann es mich nicht wirklich begeistern.

2 Kommentare

  1. “Die Arztmontage”… das klingt, als ob du dir einen Arzt zusammenbauen würdest. Wäre ja vielleicht mal noch eine gute Alternative. Jedenfalls viel Spass weiterhin, auch wenn du dir den Arzt nicht selber montiert hast.

    • Ja, ich fand das Wort zunächst auch merkwürdig, aber dann auch unterhaltsam und passend. Danke, aber Spaß geht anders, denke ich. 🤔

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert