Waltroper Parkfest 2023

Weil es am Abend trocken bleiben soll, fahren Petra und ich zum Parkfest, obwohl ich erst wenige Stunden zuvor entschieden habe, dass das Parkfest für uns dieses Jahr ausfällt. Nachdem wir ausreichend weit weg geparkt haben, betreten wir, nachdem wir 14€ Eintritt bezahlt haben, den Park. 14€ sind eine Menge Geld dafür, dass man durch einen Park gehen darf, um dort weiteres Geld auszugeben. Aber das Waltroper Parkfest zu besuchen ist eine Tradition und niemand weiß, wie lange wir es uns noch leisten können und wie lange wir noch leben. Da soll man nicht so kleinlich sein. Es ist etwa 19.30 Uhr und es ist, wie auch schon im letzten Jahr, recht übersichtlich, was ich ganz angenehm finde. Was mich etwas irritiert ist die Tatsache, dass tatsächlich schon wieder ein Jahr seit dem letzten Parkfest vergangen ist, mit dem Älterwerden zerrinnt einem die Zeit gefühlt immer schneller zwischen den Fingern. Es gibt, was mich immer noch begeistern kann, viele knackige, junge Frauen, die ich mir gerne anschaue. Was es allerdings auch gibt, sind viele junge Menschen mit Übergewicht. Das sieht nicht nur nicht gut aus, das ist sicher alles andere als gesund, wenn man schon so jung, so übergewichtig ist. Es gibt Leute, die mir bekannt vorkommen, die ich aber nicht zuordnen kann und vermutlich doch nicht kenne. Vielleicht habe ich sie schon mal gesehen, vielleicht glaube ich auch nur, sie vom Sehen zu kennen. Letztlich ist es egal, da ich eh nicht kommunikativ bin und mit niemandem reden möchte. Nachdem wir alles gesehen haben, möchte Petra etwas Alkoholisches zu sich nehmen und bestellt einen Mojito. Ich bestelle einen Ipanema, bekomme meiner Meinung nach aber eine Zitronen- Limettenlimonade. Bei einem Preis von nur sechs Euro, will ich mich nicht beklagen und erst recht nicht beschweren. Eine Weile stehen wir herum und beobachten Leute. Leute beobachten kann ich gut. Die Musik der 80er, die auf der Bühne gespielt wird, wird ganz gut vorgetragen und wir sind recht zufrieden. Niemand grüßt uns, also kennen wir vermutlich tatsächlich niemanden. Nachdem wir die Getränke zu uns genommen haben, geht es weiter. Einfach ziellos durch den Park. Auch dieses Jahr findet Petra einen Stand, der sie magisch anzieht. An dem Stand gibt es ganz wunderbare Seifen und Seifen sind eine feine Sache. Nachdem Petra sich einige Seifen angeschaut hat, entscheidet sie sich für zwei und wir wollen gerade gehen, als die Verkäuferin ihr eine Rosencreme auf die Hand streicht. Sofort ist Petra angetan, denn bei Rosendüften ist sie gleich ganz aus dem Häuschen. So ist es wenig verwunderlich, dass sie die Rosencreme auch noch kauft. Somit hat sich auch der diesjährige Besuch des Parkfests für Petra gelohnt, obwohl sie eigentlich gar nicht hierhin will und nur jedes Jahr hier ist, weil ich diese Tradition mutwillig fortführen will. Im Anschluss gönnt sie sich noch Falafel und ich sehe endlich Menschen, die ich nicht nur kenne, sondern auch grüße. Das ist schon ewig nicht mehr auf dem Parkfest passiert. Zumindest kann ich mich nicht erinnern. Weil es bereits dämmert und wir genug gelaufen sind, beenden wir wenig später den diesjährigen, traditionellen Besuch des Parkfests. Nächstes Jahr, wenn es uns möglich ist, kommen wir vermutlich wieder hierher. Alles andere wäre albern und gegen die Tradition. Das möchte ich nicht.

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