Arbeitslose Männer unter 30

In letzter Zeit haben wir immer häufiger junge Männer bei uns, die frisch von der Schule kommen oder auch schon eine Weile raus sind, aber immer noch keine Ausbildung begonnen oder anderweitig berufliche Erfahrungen gesammelt haben. Was viele diese jungen Männer außerdem gemeinsam haben, ist, dass sie absolut nicht belastbar sind und bei jeder noch so kleinen Schwierigkeit fliehen. Entweder lassen sie sich krankschreiben oder sie sind weder für uns noch das Jobcenter erreichbar. Was diese Männer noch eint ist die Tatsache, dass sie entweder bei der Mutter lebende Scheidungskinder ohne Kontakt zum Vater sind, oder es sind Männer, die ihre Väter gar nicht kennen. Einer dieser jungen Männer hat ein Praktikum gemacht. Aus seiner Sicht waren da alle böse und gemein, was natürlich durchaus sein kann. Daher habe ich auch vollstes Verständnis, wenn das Praktikum daraufhin abgebrochen wird. Allerdings musste er das Erlebnis danach erst eine Weile verkraften und darüber nachdenken, weshalb er sich eine Woche krankschreiben ließ. Kaum hatte er sich also davon erholt, war er wieder bei uns und war kurze Zeit später wieder überfordert, denn weil seine Pläne vollkommen realitätsfern sind, musste ein Jobcoach ihm dies auch mitteilen, weil ein Jobcoach ab und zu darauf hinweisen muss, wenn etwas absurd ist und so zu nichts führt. Während der junge Mann zu hören bekam, dass man so nie ans Ziel kommt und er einiges überdenken muss, wurde ihm übel und er musste das Coaching abbrechen. Anschließend brauchte er wieder Tage, um das zu verkraften. Dieses Mal fehlte er allerdings unentschuldigt bis zum Ende der Maßnahme. Mittlerweile ist er wieder bei uns und weiterhin realitätsfern wie eh und je. Es gibt immer mehr dieser jungen Männer, die ein Praktikum abbrechen, weil sie einfach nicht in der Lage sind, arbeiten zu verrichten, täglich aufzustehen oder sich sagen zu lassen, was sie zu tun haben. Eine Werkstatt fegen? Nein, das ist unter ihrer Würde. Schnell weglaufen. Jemand guckt sie falsch an und gibt Anweisungen. Was fällt dem ein? Sofort wird das Praktikum beendet. Niemand hat die kleinen Rotznasen aufs Leben vorbereitet, nicht ein bisschen. Bei jedem Widerstand und vor jeder Hürde fallen diese jungen Männer regelrecht zusammen und laufen weg. Viele von ihnen werden vermutlich auch nie die Kurve kriegen und nie bereit für das Leben sein. Liegt es nur an deren Müttern? Vermutlich nicht nur, denn auch die Schulen scheinen hier völlig zu versagen. Lebensunfähigkeit scheint ein echter Trend zu sein und sich schneller zu verbreiten als manche Infektionskrankheit.

Oft kommt es auch vor, dass junge Männer auftreten, wie die echten Checker. Ich weiß, das Wort Checker stammt aus einer andren Zeit, aber ich weiß nicht, was man heute dafür für ein Wort verwendet. Diese jungen Männer können alles, wissen alles, interessieren sich für nichts wirklich. Zwei bis drei einfache Fragen später bricht das Kartenhaus oft zusammen und vor einem sitzt ein kleiner hilfloser Junge, der in seinem Leben gar nichts auf die Reihe bekommt. Auf den ersten oberflächlichen Blick wirken die coolen Checker, die nichts auf die Reihe kriegen, auf eine mitunter unbeholfene Art selbstsicher. Ihre zur Schau gestellte, aber wenig hilfreiche Grundaggressivität soll wohl suggerieren, sie hätten alles im Griff. Manche von ihnen sind mehrfach durch die Führerscheinprüfung gefallen, machen aber solange weiter, bis die Jobcenter, die den Schwachsinn finanzieren, endlich die Reißleine ziehen und das Schauspiel beenden. Alle Hinweise, dass man sich ja hinsetzen und lernen kann, weisen die Checker von sich. Haben sie nicht nötig, denn obwohl sie so tun, als wären sie coole Typen, haben sie doch Angst zu versagen und geben es teilweise sogar zu. Wenn sie nicht lernen und etwas nicht schaffen, dann müssen sie sich nicht damit auseinandersetzen, wie es wohl ist, wenn man lernt und dann scheitert. Sie scheitern anders und so sind sie dann aus ihrer Sicht nicht wirklich dafür verantwortlich. Auf der einen Seite Angst zu versagen, auf der anderen nichts tun, um eben nicht zu versagen. Auch suchen sie ganz oft Fehler bei anderen und dann hört man, dass man ihnen nicht richtig geholfen hat und sie deshalb versagt haben. Sie sind für nichts verantwortlich und wirkliche Konsequenzen hat ihr Versagen sowieso nicht. Manche antworten auf die Frage, was sie im Leben erreichen wollen, mit nur einem Wort. Bürgergeld. Da bleibt uns nichts weiter, als ihnen zu gratulieren, denn sie haben ihr Ziel erreicht.

10 Kommentare

  1. Ist noch gar nicht so lange her, da wurden Vernunftehen geschlossen und die daraus entstehenden Kinder hatten ein stabiles Umfeld. Natürlich ist das heute nicht mehr denkbar, aber bitte warum werden Kinder gezeugt ohne Sinn und Verstand? Da kommen dann solche “Taugenichtse” bei rum.
    Wie bitte überzeugen die den Staat, sie für den Rest ihres Lebens zu alimentieren? Wie wird da argumentiert, und warum lässt der Staat das mit sich machen?
    Ich bin schon früh von zuhause geflüchtet und es blieb mir gar nichts anderes übrig, als zu arbeiten.
    Die dreijährige Lehrzeit war damals Härte 10 (sagt man heute auch nicht mehr), aber ich habe es durchgestanden und darauf konnte ich beruflich was aufbauen.
    Und wir alle die wir morgens aufstehen, finanzieren diese Faulpelze mit.

    • Sie müssen den Staat ja nicht überzeugen, das läuft einfach so.
      Das ist das System. Manche nutzen es aus und andere sind ohne verloren.
      🤷

  2. Ich kann hier sehr viele Haken setzen, aber ich setze sie im Berufsleben, wo ich das täglich mit jungen Menschen erlebe und das völlig unabhängig vom Geschlecht. Es sind eher die Ausnahmen, die durch Fleiß, Arbeitsbereitschaft und vor allem Wissen auffallen. ich komme mir vor wie jemand, der nicht mehr gebraucht wird, weil er schon jetzt im mittleren Alter zu diesen Ausnahmen gehört und die jungen Menschen lassen einen das jeden Tag spüren, dass einem Angst und Bange vor der Zukunft wird.

    • Irgendwie ist es aber auch spannend und unterhaltsam, diese Entwicklung von außen zu betrachten. Man darf nur nicht zu viel drüber nachdenken.

      • Kann ich leider nicht, ich muss mit so Leuten zusammenarbeiten und das bringt einen oftmals an den Rand des Nervenzusammenbruchs. Sei froh darüber.

  3. Bin im Einzelhandel tätig und bin auch Ausbilder. Wir stellen immer öfter fest, dass Kindern von Elternseite keine Grenzen gesetzt werden. Sie dürfen alles anfassen, alles ausräumen, alte Leute umrennen und sind im Kassenbereich so laut, dass andere Leute den Kassierer nicht mehr verstehen… alles mit Billigung der Eltern.
    Wir brauchen uns nicht wundern, wenn wir dann Azubis bekommen, die nicht konfliktfähig sind, keine Grenzen kennen und bei Ansagen sofort beleidigt sind.
    Das wird sich fortsetzen, so lange Eltern ihre Kinder verziehen und nicht erziehen.
    Manchmal kann ich das alles nicht mehr..:(((

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