Hüpfen

Ich sollte nach Mitternacht im Bett liegen und keine Musik hören, dann würde ich auch keine merkwürdigen Ideen entwickeln. Doch weil ich nicht im Bett liege und stattdessen Kalkbrenner höre, halte ich es für eine gute Idee, ein Lied lang auf der Stelle zu hüpfen. Anfangs läuft es noch völlig problemlos, doch dann wird es anstrengend. Außerdem habe ich ein unfassbar langes Lied gewählt. Zweimal muss ich Pause machen, weil hüpfen doch anstrengender ist als erwartet. Trotz Pausen will das Lied nicht enden. Ich hüpfe weiter und frage mich, ob ich nicht etwas alt zum hüpfen bin. Und ob es nicht ziemlich bescheuert ist, so rumzuhüpfen. Andererseits bewege ich mich sonst ja kaum noch. Und so beschließe ich, dass ich nach dem Lied weiter hüpfe.
Während ich so hüpfe, muss ich an den Film Kiss of Death mit Nicolas Cage denken. Er hüpfte da auch so irre rum. Und wenn er das kann, dann kann ich das auch. Ich hüpfe weiter, schwitze , komme außer Atem und bin so platt, dass ich mich am liebsten erschöpft auf den Boden legen möchte. Doch das geht nicht. Die Musik ist zu gut und peinlicher kann es kaum werden. Weil das Hüpfen mir nach einer Weile zu monoton ist, gehe ich dazu über eine Art Hüpftanz zu praktizieren. Von allen guten Geistern verlassen tänzel ich durch meine kleine Wohnung. Von Zimmer zu Zimmer treibt es mich. Da hilft auch kein Arzt mehr. Jetzt bin ich vollkommen verrückt geworden.  Völlig losgelöst geht es immer weiter bis ich  Schmerzen in den Waden bekomme. Das ist witzig und zeigt, wie untrainiert ich bin. Morgen werde ich bestimmt nicht mehr gehen können vor Wadenschmerzen. Ungefähr eine halbe Stunde dauert meine Aktion. Dann klettere ich erschöpft ins Bett, um kurze Zeit später auch schon das Bewusstsein zu verlieren.

Am nächsten Tag tun mir die Waden dermaßen weh, dass ich kaum gehen kann. Ich bin zu alt für so Aktionen. Und vor allem zu untrainiert.

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