Omep – Einnehmen oder entsorgen?

Nein, es geht mir nicht gut. Sollte man da nicht einfach seine Medizin nehmen, ohne sie zu hinterfragen? Sollte man nicht einfach darauf vertrauen, dass die Ärztin/der Arzt des Vertrauens einem schon das richtige Medikament verschrieben hat? Ich weiß es nicht, tendiere aber dazu, alles, ganz besonders das, was Ärzte einem servieren, kritisch zu betrachten. Und so nehme ich mir, anstatt einfach eine Omep zum Müsli einzunehmen, die Packungsbeilage zur Hand und lese, was für ein tolles Zeug Omep doch ist und welche Nebenwirkungen auftreten können. Und während ich das tue frage ich mich ob die Relation zwischen Nutzen und Gefahr vertretbar ist. Und je mehr ich lese, desto größer werden meine Zweifel.

Die möglichen Nebenwirkungen bei denen man sich umgehend an einen Arzt wenden soll, sind schon beeindruckend. Plötzlich auftretende, pfeifende Atmung. Auf so etwas muss man erst einmal kommen.Oder Schwellung der Lippen, der Zunge und des Halses oder des Körpers. Schöne Vorstellung. Magen gesund, Gesicht entstellt. Oder gleich der ganze Körper. So kann man direkt in einem Gruselfilm auftreten, falls die pfeifende Atmung nicht weiter stört. Natürliche Schönheit kommt eh von innen. Alternativ kann man nach der Einnahme auch Ohnmächtig werden. In dem Zustand stelle ich es mir schon schwierig vor, mich an einen Arzt zu wenden.
Ein Ablösen der Haut gehört auch zu den seltenen Nebenwirkungen. Tablette genommen, Haut weg. Ideal für Leute, die sich nicht wohl in ihrer Haut fühlen. Man könnte auch das Stevens-Johnson-Syndrom bekommen oder eine toxische epidermale Nekrolyse. Sollte man es überleben hat man auf jeden Fall was zu erzählen, wenn man mal wieder ein Date hat.
Leberprobleme sind auch nicht auszuschließen. Aber da gibt es sicher andere Tabletten, die das beheben und von denen man möglicherweise eine Gastritis bekommt. Herrlich verrückter Spaß.

Nun, aber all dies sind ja nur seltene, wenn auch schwere Nebenwirkungen. Das betrifft mich sicher nicht, denn bei so seltenen Sachen macht mein Körper eh nicht mit. Derart beruhigt will ich schon eine Omep einwerfen als ich einen Blick auf die häufigen (1 von 10 Behandelten kann es erwischen) Nebenwirkungen werfe.
Da haben wir Kopfschmerzen. Dagegen habe ich Ibuprofen. Kein Problem.
Durchfall, Erbrechen, Bauchschmerzen, Verstopfungen, Blähungen, Übelkeit und gutartige Magenpolypen. Wenn schon Magenpolypen, dann gutartige. Da kann man wahrlich nicht meckern. Und Blähungen habe ich sowieso ständig, da würde mir das gar nicht weiter auffallen. Doch bei Durchfall und besonders Erbrechen muss ich passen. Erbrechen geht gar nicht. Wenn ich darunter leide, dann ist es als würde ich einen grausamen und langsamen Tod sterben. Das möchte ich nicht. Nein, dieses Omep scheint nichts für mich zu sein.

Dann gibt es noch die gelegentlichen Nebenwirkungen (1 von 100).
Da haben wir z.B. Schwellung der Füße und Knöchel. Bestimmt eine hocherotische Sache für Fuß- und Knöchelfetischisten. Mehr Material zum Verwöhnen. Wer kann dazu schon nein sagen?
Des Weiteren im Nebenwirkungen-Angebot sind Drehschwindel, generelles Unwohlsein und Antriebsarmut. Ich glaube, ich bin schon antriebsarm genug und vor generellem Unwohlsein habe ich Angst.

Auch die seltenen Nebenwirkungen (1 von 1000) können mich nicht mehr umstimmen.
Blutprobleme, Infektionsanfälligkeit, Sehstörungen, Haarausfall, schwere Nierenprobleme und Muskelschmerzen, um nur die coolsten zu nennen. Da wird einem fast warm ums Herz.

Zum Schluss sind da noch die sehr seltenen bis unbekannt häufig auftretenden Nebenwirkungen. Unter anderem Aggressivität, Halluzinationen, Vergrößerung der Brust, letzteres aber leider nur bei Männern und somit nutzlos. Doch damit ist noch lange nicht Schluss. Ich weiß echt nicht, ob dieses Omep am Ende mehr schadet als zu reparieren.

Bei den Nebenwirkungen können natürliche und homöopathische Produkte einfach nicht mithalten. Trotz alldem überlege ich jetzt, ob Omep zu den Dingen gehört, die mir wirklich helfen und für meine Gesundheit wichtig sind, obwohl ich mit dem Präparat vielleicht nur eine Krankheit gegen eine andere austausche. Da einige Nebenwirkungen bei mir schon auftreten, wenn ich nur die Packungsbeilage lese, leide ich möglicherweise unter einem Nocebo-Effekt, der ebenfalls behandelt werden muss. Womöglich ist es besser ohne die moderne Medizin zu Grunde zu gehen. Wie würden Sie entscheiden?

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