Ein Dienstag fast wie jeder Dienstag

Gleich drei körperliche Probleme lassen mich in der Nacht mehrfach wach werden. Zum einen ist das Schulterproblem etwas nervig, weil es bei bestimmten Bewegungen durchaus Schmerzen verursacht. Zum Glück bewege ich mich nachts eher wenig, weshalb es nur manchmal ziemlich heftig schmerzt. Möglicherweise macht es sich langsam bemerkbar, dass ich seit vier Monaten nicht mehr zur Massage war. Doch da ich krampfhaft versuche Geld für das Implantat zu sparen, werde ich möglicherweise noch weiter auf entspannte Massagen verzichten, obwohl ich schon mehrfach kurz davor war mir einen Termin zu holen. Wenig Geld zu besitzen ist nicht wirklich was für mich. Wobei ich gar nicht so wenig Geld habe, aber weil Implantate teuer sind, habe ich zu wenig Geld. Was ebenfalls mein Schlaf stört ist mein Darm, der in den letzten Tagen langsam wieder zu alter Form aufläuft und ständig was zu meckern hat. Akupunktur könnte helfen, aber auch das versuche ich seit Oktober zu verhindern, um Geld zu sparen. Das ist alles irgendwie uncool. Drittes Problem In dieser Nacht ist natürlich Zahn 16, der langsam aber sicher die Beschwerden, die er verursacht, steigert. Besonders nachts. Und so bin ich am Morgen ziemlich unausgeschlafen und sehe dementsprechend zerknautscht aus.

Dafür werde ich im Büro wieder von Jens beschenkt. Heute gibt es eine Flasche Cola. Oft bringt er mir auch einfach so Brötchen mit. Weil ich Geschenke liebe, es aber manchmal fast unangenehm peinlich finde, immer wieder etwas zu bekommen, aber selber nichts zu verschenken, bekommen meine drei Kollegen diese Woche von mir jeweils einen kleinen Deko-Pandabären geschenkt.

Kleine Geschenke sorgen bestimmt dafür, dass das Betriebsklima gut bleibt und ich auch in Zukunft beschenkt werde. So gewinnen wir am Ende alle. Später erfahre ich, dass einer meiner Teilnehmer kurzfristig festgenommen wurde und in U-Haft sitzt. Das hätte ich bei ihm nicht erwartet, obwohl seine Zuverlässigkeit in letzter Zeit arg nachgelassen hat. Ein guter Coach hätte das sicher kommen sehen. Ich bin leider kein guter Coach.

Kaum zu Hause angekommen, sitze ich, entgegen meiner Pläne, den Rest des Tages einfach nur dumm rum. Zu träge und zu faul, um auf dem Trampolin etwas für meine Fitness zu tun. Einzig und allein die Tatsache, dass ich keine zuckerhaltigen Leckereien in mich hineinstopfen kann, weil ich keine gekauft habe, lässt mich kurz hoffen, dass es noch Hoffnung für mich gibt. Den Abend lasse ich mit den ersten Folgen der dritten Staffel von The Mentalist ausklingen. Ich wäre gern so cool und witzig wie Thomas Jane und finde Teresa Lisbon irgendwie ganz süß. Film- und Seriendarsteller sind mir oft näher als das reale Leben. Durchaus bedenklich. Noch bedenklicher finde ich derzeit allerdings die Entwicklung meiner Darmprobleme, die nun wieder täglich zu Besuch sind und es mir nicht erlauben Abende in Gesellschaft zu verbringen. Somit passt es gut, dass ich abends so gerne der Wirklichkeit entfliehe und es mir in irgendwelchen Serien und Filmen gemütlich mache. Ich glaube, dass wird alles nichts mehr mit mir. Aber immerhin geht es meiner Schulter wieder besser.

Die letzten Minuten dieses ereignisreichen Tages verbringe ich lesend im Bett bevor ich mich dem Schlaf hingebe. Hingebe ist ein durchaus schönes Wort, welches ich heute mag.

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