Bei uns im Hausflur hängt ein Kalender. Dort hat die frühere Hausmeisterin eingetragen, wer zu welchem Zeitpunkt den Flur putzen muss. Heute Vormittag hat jemand das Kalenderblatt für März abgerissen und in den Flur geworfen. Möglicherweise wollte man mir so anzeigen, dass ich mit der Reinigung dran bin. Ich habe grundsätzlich eine Schwäche für schwachsinnige Hinweise, weshalb ich um das dezent als Hinweis abgelegte Kalenderblatt herumgewischt habe. Ich glaube, irgendwer von meinen Nachbarn hat einen Knall.
Hui, Sie sind mutig. Würde ich mir sowas erlauben, wär hier die Hölle los und das, obwohl ich nur 2 Nachbarinnen habe.
Wer absichtlich Müll hinwirft, der soll ihn auch entsorgen.
Zwei Stunden später war das Kalenderblatt dann weg.
Beim nächsten Mal solltest Du das Ding auf dem Boden mit gelb-schwarzem Klebeband einrahmen. Das dürfte Eindruck machen und eine möglicherweise nachhaltige Wirkung erzielen.
Das ist aber aufwendig, ich will doch nur meine Ruhe.
Am Ende halten die das für Kunst und das bleibt dann für immer da.
Stimmt, so gesehen hast Du Recht. Aber schon scheiße, dass es überall Psychos gibt. Bei einer Freundin von mir, deren Auto innen nicht sehr aufgeräumt war, klebte eines Tages ein Zettel an der Windschutzscheibe, dass sie “den Saustall” umgehend aufräumen solle; das Auto wäre eine Schande für die ganze Nachbarschaft. Da fällt einem ja nichts mehr zu ein, das ist krank.
Erschreckend. Manche Menschen sollte besser separat untergebracht werden, dann verzapfen sie weniger Unsinn.
Ich mag solche dezenten Hinweise. Mein Mann nennt sie “Indianersprache”, analog zum geknickten Zweiglein in Abenteuerromanen, das dem Eingeweihten verrät, dass der Feind sich links oder rechts im Wald befindet.
Geknickte Zweiglein. Klingt irgendwie niedlich.
Ich bin aus der Schweiz.
Das macht doch nichts. ☺
Oh Gott, der heilige Flurdienst. Hier wird dessen Einhaltung auch penibel überwacht. Und es ist auch nicht egal, wann in dem möglichen Zeitrahmen man das macht.Und zu leise darf man auch nicht putzen, sonst wird bezweifelt, dass man geputzt hat. … Über das Thema könnte man Bücher schreiben. … Da man alles positiv sehen soll, schließe ich daraus, dass die Nachbarn sonst keine Sorgen haben und es ihnen somit sehr gut geht.
Wie es meinen Nachbarn sonst geht, weiß ich nicht, denn ich rede mit den meisten nicht.