Beim Lesen meiner alten Texte von 2010 habe ich festgestellt, dass ich damals unterhaltsamer schreiben konnte. Und ich habe meine Kunstwerke, die im November 2010 entstanden sind, wiederentdeckt. Damals hatte ich eine wahrlich kreative Phase, die es verdient hat, nochmal veröffentlicht zu werden. Viel Spaß damit.
Kunstwerke aus meiner Hand
Ich bin mittlerweile in einem Alter in dem man hin und wieder etwas Gutes tut. Und so bastel ich am Samstag Adventssachen für einen guten Zweck. Mein Basteltalent wird von der ersten Minute an kritisiert. Kaum habe ich mit meiner ersten Arbeit begonnen, werde ich als Monk bezeichnet. Solche Äußerungen sind natürlich nicht gut für die Konzentration und das Werk an dem ich arbeite. Also ignoriere ich die Kritiker einfach und vollende mein erstes Werk. Eine farbliche Meisterleistung, die überraschend gut gelingt und sicherlich sehr schnell verkauft sein wird. Ich nenne es: Die erste Offenbarung.
Meine Kritiker bleiben allerdings kritisch und so wird mein zweites Werk, direkt nachdem ich damit begonnen habe, mehr als nur belächelt. Dabei will ich nur etwas von der Norm abweichen. Nach Fertigstellung sind die Kritiker zwar nicht mehr ganz so kritisch, aber zufrieden sind sie auch nicht. Irgendwas stört sie an der Umrandung des Gesamtkunstwerks. Ich schätze, dass sie nur neidisch sind, weil meine Werke so anders sind und meine Kreativität scheinbar keine Grenzen kennt. Ich nenne es: Die Rückkehr der Umrandung.
Mein drittes Werk wird, kaum habe ich es begonnen, als Katastrophe bezeichnet. Dabei ist es von schlichter Eleganz, gepaart mit den wichtigsten Weihnachtselementen. Doch meine Kritiker sehen das anders und lachen mich aus, weshalb ich sehr enttäuscht bin und nach Vollendung des Werkes meine Arbeit beenden will. Das Werk trägt den Titel: Blue Christmas.
Weil ich aus heiterem Himmel noch eine grandiose Idee, die ich direkt umsetzen muss, habe, mache ich aber doch noch weiter. Kritisch wird auch meine Arbeit betrachtet, doch meine Kritiker sind nicht wirklich in der Lage, etwas an meinem Werk auszusetzen. Ich bekomme sogar ein positives Feedback. Und auch ich bin dermaßen von meinem Werk begeistert, dass ich es am liebsten behalten würde. Geht aber nicht, da ich hier für eine wohltätige Sache arbeite. Das Werk trägt den Titel: Modernes Weihnachtsfest.
Bekanntermaßen soll man ja aufhören, wenn man seinen Höhepunkt erreicht hat. Doch in meinem Kopf steckt noch eine weitere Idee für ein letztes Werk. Eine weitere Komposition schlichter Eleganz entsteht. Ein durch und durch gelungenes Werk, das durch ruhige Formen und sanfte Farben überzeugt und für Behaglichkeit sorgt. Dieses Arrangement rundet meine Kreation perfekt ab. Ich nenne es: Das letzte Weihnachtsfest.
Kurz vor Ende des Basteltages bekomme ich völlig überraschend eine Zusatzaufgabe, an der bereits einer meiner größten Kritiker schon vor Beginn seiner Arbeit kläglich gescheitert ist, zugeteilt. Meine Fähigkeiten, was Kreativität und Eleganz angeht, haben letztlich alle überzeugt. Und so lasse ich ein außergewöhnliches Werk entstehen, welches ebenso schön wie ungewöhnlich ist. Ein Kunstwerk, das besonders für Singles und Depressive ein wunderschönes Geschenk zur Weihnachtszeit darstellt und in seiner traurigen Eleganz kaum zu überbieten ist. Jetzt, auf dem Höhepunkt meines Schaffens und meiner Kreativität, verlasse ich meine Kritiker. Ich hoffe, sie haben von mir gelernt und können in Zukunft auch solche Werke erschaffen. Mein letztes Werk trägt den Titel: Einsame Festtage.
Sie haben humortechnisch nicht eingebüßt damals zu heute. Die Kunstwerke sind in jedem Fall witzig! Wurden sie verkauft?
Danke. Ich werde das mit dem Humor mal beobachten. 🙂
Ich glaube, nur drei der Kunstwerke wurden verkauft.
Echt jetzt? So ne Adventsteile?
Ja, aber die Menschen waren noch nicht bereit dafür. 🤷♂️😁
😂😂😂