Vor ein paar Tagen kaufte ich mir eine Jacke, die zwar nicht unbedingt zu mir passt, aber fast. Außerdem war sie im Angebot und Jacken muss man kaufen, wenn man sie will und nicht, wenn man sie braucht. Denn wenn ich dringend eine brauche, dann kaufe ich manchmal eine Jacke, die mir kurze Zeit später nicht mehr gefällt. Dann lieber eine, die nicht perfekt zu mir passt, aber vermutlich nicht ungetragen im Schrank wohnen wird. Mein größtes Problem an dieser Jacke sind die lächerlichen und auffälligen Bändchen an den Reißverschlüssen.
Nicht nur, dass ich für solche bunten Bändchen zu alt bin, sie hätten mir auch als ich jung war nicht gefallen und sehen irgendwie lächerlich aus. Nachdem ich die Jacke zum dritten Mal draußen anhabe, weiß ich, dass ich sie nie wieder anziehen werde, wenn die albernen Bändchen noch weiter an den Reißverschlüssen baumeln. Also schnappe ich mir ein Teppichmesser, um den Schrumpfschlauch zu öffnen und die Bändchen loszuwerden. Mit dem Ergebnis bin ich sehr zufrieden.
Beim dritten Reißverschluss bin ich nicht mehr geduldig und werde wenig später für mein Vorgehen bestraft. Das Teppichmesser rutscht ab und schneidet in einen Finger, was ich vollkommen unangebracht finde. Der Schmerz ist schnell vorüber und so kann ich in aller Ruhe den Schnitt betrachten, wie er ganz langsam mit etwas Blut gefüllt wird. Faszinierend. Weil mich das aber nicht weiter bringt, klebe ich ein Pflaster drüber.
Nachdem das erledigt ist, entferne ich das dritte alberne Bändchen und finde die Jacke direkt besser. Wenn Doch nur alles so einfach wäre.