Spontan zur Hautklinik

Da ich telefonisch niemanden erreichen kann und keine Antwort auf meine Anfrage über das Kontaktformular bekomme, mache ich etwas, wozu ich gar keine Lust habe und fahre einfach so zur Hautklinik, da ich, wenn ich schon keine Antworten bekomme, wenigstens das Rezept haben möchte. Nachdem meine Haut zwischenzeitlich etwas besser wurde, entwickelt es sich mittlerweile leider wieder in eine ganz andere Richtung. Dieses Mal ist es die linke Körperhälfte, die schlimmer aussieht. Entweder die Haut ist trocken und schuppig oder glänzt rot, weil sie offensichtlich entzündet ist. Mir fehlt zwar der Glaube, dass meine Haut irgendwann wieder in einem besseren Zustand sein wird, aber nichts tun ist auch keine Lösung.

Auf dem Weg zur Hautklinik bin ich ziemlich verwirrt, fahre irgendwie in die falsche Richtung und frage mich tatsächlich, wohin ich überhaupt fahre. Für einen Moment bin ich komplett desorientiert, dann fällt mir ein, dass ich zur Hautklinik will und wie ich fahren muss, um dorthin zu gelangen. Echt gruselig, wie verwirrt ich sein kann. Vielleicht ist das eine beginnende Demenz oder Alzheimer. Trotz des Umwegs komme ich gut durch. Die Parkplatzsuche nimmt dann beinahe so viel Zeit in Anspruch, wie die gesamte Anreise. Nach einer Weile finde ich einen Parkplatz, parke fast meisterlich ein, steige aus und sehe nach ein paar Metern ein Schild, dass ich dort nicht parken darf. Zurück zum Coupé und dann drehe ich noch ein paar Runden durchs Kreuzviertel. Das ist gruselig und auch frustrierend, aber ich bin zu resigniert, um mich aufzuregen. Ein paar Minuten später habe ich einen Parkplatz und gehe zur Klinik. Nach kurzer Wartezeit frage ich nach dem Rezept und einem Termin. Der Termin ist am 15.03. Früher geht es leider nicht. Der Bericht zur Blutuntersuchung liegt noch nicht vor, der zur weiteren Hautuntersuchung ebenfalls nicht. Weil ich ein Zweifler bin, zweifle ich das an und denke, dass die Frau mir das nur nicht sagen darf, weil so etwas einem ein Arzt mitteilen muss. Nun heißt es also drei weitere Wochen warten und meine entzündete Haut mit der Creme behandeln.

Als ich die Elidel Creme abhole, muss ich zehn Euro zuzahlen. Vermutlich kosten besonders toxische Cremes mehr als normal toxische Cremes. Aber das behaupte ich nur, weil ich von gar nichts eine Ahnung habe und gerade ziemlich desillusioniert bin. Den nächsten Dämpfer bekommt meine Zuversicht, als ich den Beipackzettel lese, denn die Nebenwirkungen, welche die Creme erzeugen kann, sind sehr überzeugend. Neben Juckreiz, Rötungen und Brennen kann es auch zu dem Gefühl eines nahenden Bewusstseinsverlustes kommen, aber das ist eher selten der Fall. In einem von 100 Fällen kann es zu Gürtelrose, Fieberbläschen, Dellwarzen, Warzen und Furunkeln kommen. Auch eine Verschlechterung des Ekzems ist möglich, aber für mich als Optimist ist das eh keine Option. Es wurde auch schon von Tumoren der Haut und Lymphknoten berichtet. Das klingt wirklich nach einem Mittel, dass man Kindern ab 3 Jahren verschreiben sollte. Es können also genau die Probleme, die ich habe, durch die Creme entstehen. Sorry, aber da benutze ich lieber Naturheilmittel, die vielleicht nicht wirken, aber selten solche Schäden anrichten. Dass ich das Mittel nur bekomme, weil die Ärztin den letzten Bericht nicht verstanden hat und einfach mal entschieden hat, dass es ein Ekzem ist, muss auch nicht negativ aufgefasst werden. Es besteht ja durchaus die Chance, dass mir die Creme hilft. Und wer nichts wagt, der nichts gewinnt, also kann man schon mal so ein Teufelszeug ausprobieren. Meine Hoffnung, dass meine Hautprobleme irgendwann gelöst werden, schwindet jeden Tag ein wenig mehr. Es ist pure Verzweiflung, dass ich dennoch weiter versuche, etwas dagegen zu unternehmen. Optisch ist meine Haut derzeit so ziemlich am Tiefpunkt angekommen, weshalb ich mir eine Stelle aussuche, an der ich die Creme testen werde. Wohl fühle ich mich dabei allerdings nicht. Mal sehen, wie lange ich das Teufelszeug teste und was es mit der Haut und mir machen wird.

2 Kommentare

  1. Ah, Elidel – hatte ich auch schon. Und habe unbeschadet überlebt. Ich glaube mich sogar zu erinnern, dass die Creme geholfen hat (oder dass es einfach so oder eventuell auch trotzdem besser wurde). Beipackzettel sind gruselig. Viel Glück!

    • Gruselig ist es auch, so etwas aufzuschreiben, ohne zu wissen, was der Patient denn überhaupt hat.
      Glück kann ich gut gebrauchen. Möglichst viel davon.

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