Bücher 2024

01. Auf dünnem Eis: Die Psychologie des Bösen
Fast zwei Jahre ist es her, seit ich das letzte Buch von Lydia Benecke gelesen habe. Mindestens so lange stand Auf dünnem Eis in meinem Regal und wollte gelesen werden, doch irgendwie kam immer ein anderes Buch dazwischen und erst jetzt, zu Beginn des Jahres, hatte ich Lust auf das Buch. Und viel besser kann man ein Lesejahr kaum beginnen, finde ich. Das Buch ist gut und interessant geschrieben und man bekommt einen Einblick, wie dünn das Eis ist, auf dem mancher sich bewegt und man erfährt, dass nicht jeder Psychopath Straftaten begeht. Manchmal reicht es, dass der Psychopath keine Lust auf die Folgen hat, die eine Straftat nach sich ziehen könnte. Das ist alles interessant und erschreckend zugleich. Das Jahr beginnt somit mit einem Buch, welches ich absolut empfehlen kann. Mal schauen, wie es weitergeht. Bei der Gelegenheit kann ich nochmals Sadisten und Psychopathinnen der Autorin empfehlen. Lohnt sich, wenn man sich für die Themen interessiert.

02. Die Liebe zur Einfalt
Eigentlich wollte ich etwas anderes lesen, doch an “Die Liebe zur Einfalt” kam ich dann doch nicht vorbei. Alleine der Titel ist schon so ansprechend, dass ich keine Wahl hatte. Dann ist es von Wilhelm Genazino, dessen Bücher mir meist sowieso gefallen. Und kaum hatte ich angefangen zu lesen, wusste ich, dass ich die richtige Wahl getroffen habe. Und wenn dann im Verlaufe der Geschichte des Erzählers, der an seine verstorbenen Eltern zurückdenkt, Sätze wie „Am Abend hielt Mutter gern ein Ei in der Hand.“ auftauchen, dann bin ich meistens schwer begeistert. Auf so etwas muss man erstmal kommen. Auch dieses Mal gibt es Frauengeschichten aus der Sicht des Ich-Erzählers, diese sind allerdings lediglich kleine Anekdoten, die nur ganz am Rande erwähnt werden, aber sie fügen sich wunderbar in diese Lebensgeschichte ums Leben und Sterben ein. Ich mag das und werde weitere Bücher des Autos zu mir nehmen. Alles andere wäre einfach nicht zu akzeptieren.

03. Überzeugt!: Wie Sie Kompetenz zeigen und Menschen für sich gewinnen
Wie Sie Kompetenz gewinnen und Menschen für sich gewinnen, lautet der Untertitel und da ich es reizvoll finde, Menschen für mich zu gewinnen und Kompetenz zu zeigen, musste ich das Buch vermutlich auch lesen. Ob mich das kompetenter macht, ist zwar unwahrscheinlich, aber ich weiß jetzt, theoretisch, wie ich so so wirken könnte. Das Buch ist interessant und gut geschrieben und kann besonders für Leute, die im Berufsleben stehen und noch was werden wollen, durchaus hilfreich sein. Ich werde in kurzer Zeit all die guten Tipps und Beispiele vergessen haben, was einerseits bedauerlich ist, andererseits aber auch nicht weiter schlimm ist, da ich beruflich derzeit keine Pläne verfolge. Im Privaten kann man sicher auch das eine oder andere umsetzen, aber da ich, wie üblich, schon bald alles vergessen haben werde, werde ich es wohl nicht tun. Für Leute, die sich gern weiterentwickeln, könnte das Buch also eine hilfreiche Lektüre sein. Für alle anderen ist es möglicherweise nur interessant und ein schöner Zeitvertreib.

04. Passagier 23
Nach “Das Paket” das zweite Buch von Sebastian Fitzek und aus meiner Sicht auch eindeutig das bessere Buch. Trotz der über 400 Seiten habe ich mich nie gelangweilt und wollte immer wissen, wie es weitergeht. Dieser Psychothriller ist aus meiner Sicht durchgehend spannend und lesenswert, wenn man solche Thriller mag. Die Geschichte selbst hat mir manchmal zu viele Abweichungen und irgendwas hat mich permanent etwas gestört, ohne dass ich sagen kann, was genau es ist. Vielleicht sind zu viele Zufälle, zu viele Verbindungen, aber all das hat mein Interesse am Ausgang nicht geschmälert. Vor dem Epilog, den es nicht gebraucht hätte aus meiner Sicht, hat der Autor eine Danksagung eingefügt, die ich mir erspart habe und von der ich auch nicht weiß, wozu sie nötig sein könnte. Vielleicht hätte das Buch einfach nach Kapitel 76 enden sollen. Abgesehen davon wurde ich gut unterhalten und das ist schließlich das, was ich von einem Buch erwarte.

05. Farm der Tiere
Ich kann mich nicht erinnern, ob ich das Buch je zuvor gelesen habe, möglicherweise habe ich die Verfilmung gesehen, aber auch das weiß ich nicht wirklich. Farm der Tiere liest sich ganz wunderbar und die Geschichte ist toll. Ich finde es ist ein Buch, was jeder lesen sollte, da es doch eine wunderbare Geschichte über die Menschen ist, die in dem Buch natürlich Tiere sind. Ein Buch, das immer aktuell ist und daran wird sich auch in Zukunft nichts ändern. Das Wesen der Menschen ist ganz wunderbar beschrieben und die Tiere passen zu ihrem Verhalten. Ganz wunderbar und absolut empfehlenswert. Komischerweise musste ich beim Lesen häufig an die Politiker der Ampelregierung denken. Keine Ahnung, wieso das so ist.

06. Das stressfreie Gehirn
Das stressfreie Gehirn beschreibt Möglichkeiten, wie man es schaffen kann, Gelassenheit, Gesundheit und Entspannung zu erzeugen. Es gibt einige Übungen, um sein Gehirn zu trainieren. Vom Thema ist es natürlich genau meine Welt, da mein Gehirn nur selten Entspannung findet. Dummerweise bin ich bei den Mitmachübungen raus, was sicher wenig hilfreich ist. So kann ich natürlich auch nicht sagen, ob sie sinnvoll sind oder nicht. Das Buch ist insgesamt sehr interessant, aber teilweise war es mir zu trocken theoretisch. Das ist allerdings ein Problem, das ich mit sehr vielen Büchern dieser Art habe und wertet das Buch damit auch nicht ab.

07. Die Demütigung
Nach langer Zeit mal wieder ein Buch von Philip Roth, von dem ich schon ein paar Bücher gelesen habe und meistens zufrieden war, wenn ich mich richtig erinnere. Wieso ich Die Demütigung erst jetzt entdeckt habe, weiß ich nicht. Die Geschichte über einen alternden Schauspieler, der sich in einer Lebenskrise befindet und sich in eine viele Jahre jüngere Frau, die obendrein eigentlich lesbisch ist, verliebt, ist ganz wunderbar geschrieben, kurzweilig, spannend und endet so, wie solche Geschichten vermutlich enden müssen. Die Demütigung kann ich jedenfalls nur empfehlen. Schöner Lesespaß.

08. Mark Twain zum Vergnügen
Wieder einmal habe ich mich für Kurzgeschichten, Texte und Erzählungen entschieden und wie so oft gefallen mir diese mal mehr, mal weniger gut und geraten teilweise schon beim Lesen in Vergessenheit. Manches bereitet mir Freude, anderes weckt Desinteresse, obwohl gut geschrieben. Für zwischendurch ganz nett, einige Texte konnten auch überzeugen, doch insgesamt ist mir das zu durchwachsen, um dieses Vergnügen lange in Erinnerung zu behalten. Das ist schade, aber auch nicht weiter schlimm. So ist das mit mir und kurzen Geschichten, Erzählungen, oder wie man es nennen mag, fast immer.


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09. Nachmittage
Ich lese Ferdinand von Schirach gerne und auch diese kurzen Geschichten haben mich gut unterhalten. Natürlich sind die Geschichten durchaus unterschiedlich und einige gefallen mir besonders gut, aber es kam zu keinem Zeitpunkt das Gefühl auf, dass ich das Buch zur Seite legen möchte, sondern ich war immer an der nächsten Geschichte interessiert. Natürlich werden auch diese Kurzgeschichten nicht lange in meinem Gedächtnis bleiben, aber das liegt nicht an den Geschichten, sondern einfach nur an mir. Das Buch kann ich aber auf jeden Fall empfehlen und werde gerne weitere Bücher des Autors lesen.

10. Seid ihr noch ganz bei Trost!
Peter Hahne entlarvt den Schwachsinn unserer Zeit und das macht er auch gut, aber leider führt das nicht dazu, dass irgendwas besser wird und so kann das Buch einen durchaus deprimieren, weil man davon ausgehen muss, dass es keine Hoffnung mehr gibt. Im Großen und Ganzen kennt man die Geschichten und sie sind ebenso lächerlich, ärgerlich und auch deprimierend, wie es jede Nachrichtensendung ist. Natürlich ist es interessant, wenn man es in Buchform und zusammengefasst serviert bekommt, aber leider kann ich mich darüber nicht mehr amüsieren, weil das ja die Zukunft ist. Irrsinn, soweit man schauen kann. Ich glaube, solche Bücher sind einfach nichts mehr für mich und ich hoffe, dass ich in Zukunft solche Bücher nicht mehr in mein Bücherregal stelle. Wer nichts gegen eine geballte Portion Irrsinn und Hoffnungslosigkeit hat, dem kann ich das Buch aber absolut empfehlen. Und gut geschrieben ist es auch.

11. Das Tao der Liebe
Endlich wieder mal ein Buch, bei dem ich beim Lesen direkt Lust auf die Umsetzung bekommen habe. Das gefällt mir. Langlebigkeit und sexuelle Erfüllung, Manneskraft bis ins hohe Alter. Das klingt schon toll und ich bin direkt ins Träumen geraten, wie schön es doch sein könnte, wenn es so wäre, wie es geschrieben steht. Ich wäre sogar bereit gewesen, die beschriebenen Dinge auszuprobieren, doch dann fiel mir ein, dass man dazu ja eine Frau braucht. Pech gehabt. Abgesehen davon ein Buch, das ich absolut empfehlen kann. Lediglich das Nachwort hat mich gelangweilt, aber darüber kann ich hinwegsehen. Diese kleine sexuelle Reise in Worten hat mir jedenfalls Spaß gemacht.

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2 Kommentare

  1. Psychologie des Bösen. Wir wurde schon an anderer Stelle davon berichtet. Dann sollte ich mir das Buch mal zulegen. Danke für den Tipp.

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